Deutschland, unfähig für Maut?

Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen

Ich bin gegen Maut 46%
Ich bin für Maut die jeder zahlt 36%
Ich bin für Maut, die ich als Deutscher nicht zahle 14%
Ich bin nicht aus Deutschland 4%
jolinamaria  21.02.2022, 23:46

Würde sowas auch für Bus, Bahn und Co zählen…also Öffis die auf ABs unterwegs sind?

PalBeron 
Fragesteller
 21.02.2022, 23:46

Inwiefern fährt ein Zug auf der Autobahn?

jolinamaria  21.02.2022, 23:53

noch nicht😉…ne mir ging‘s einfach um die Öffis

PalBeron 
Fragesteller
 21.02.2022, 23:55

Maut Befreiungen dürft ihr machen wie ihr wollt (sofern es die Ausnahme bleibt.). Einsatz Fahrzeuge beim Einsatz sind bei uns z.B. Maut befreit.

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin gegen Maut

Hey erstmal,

für die Einführung einer Maut kommen 3 Systeme prinzipiell in Frage - zwei offene und ein geschlossenes Mautsystem. Alle drei würden in Deutschland nicht funktionieren, daher gibt und wird es auch keine Maut geben. Erklärung folgt:

System 1 ist ein geschlossenes System, wie es in Kroatien, Italien, Frankreich, Serbien und Spanien der Fall der ist. Beim Auffahren auf die Autobahn ziehst du ein Ticket, welches du an der Abfahrt bezahlst. Dieses System ist praktisch für große Länder, da du nur das bezahlst, was du auch wirklich zurücklegst. Allerdings erfordert es ein Mauthäuschen an jeder Autobahnabfahrt. Bei den unzähligen Abfahrten in Deutschland müssten also tausende Mauthäuschen gebaut werden. Dies ist natürlich utopisch und nicht möglich. System 1 fällt also raus.

System 2 ist ein offenes System mit einer Straßennutzungsgebühr (=Vignette) für bestimmte Streckenabschnitte, meist Autobahnen. Dieses System wird aktuell in Österreich, Slowenien, der Schweiz, der Slowakei und Tschechien verwendet. Für die Benutzung der Autobahn muss vorher eine Gebühr mittels einer Vignette entrichtet werden. Anders als bei System 1 kannst du auch ohne Zahlung auf die Autobahn fahren - musst dann allerdings mit einer Strafe rechnen. Deswegen heißt es offenes System. Wie vielleicht erkennbar ist, sind die Länder dieser Mautversion alle sehr klein. Eine Vignette ist damit verhältnismäßig. Stell dir eine Vignette für Autobahnen in Deutschland vor (Beispiel: 10 Tage - 10 Euro): Ein Fahrer, der die Deutsche Autobahn von Salzburg nach Kufstein benutzt (50 Kilometer), müsste genauso viel zahlen wie ein anderer, der z.B. von Dänemark quer durch Deutschland nach Österreich (700 Kilometer) fährt. Vignetten für Autobahnen sind daher in großen Ländern unpraktisch.

Das letzte System 3 ist ebenfalls ein offenes System in Form einer generellen Straßennutzungsgebühr (z.T. nur für ausländische Kraftfahrzeuge). Das heißt, wenn du die Straßen eines Landes befahren möchtest, musst du eine Gebühr entrichten, unabhängig davon welche Straßen du benutzt, also auch auf Landstraßen. Dieses System gibt es in Europa bislang nur in Rumänien, Bulgarien und Moldawien. In Rumänien müssen nur ausländische Fahrzeugnutzer diese Gebühr entrichten, die Einheimischen zahlen ja bereits Kfz-Steuer. Gleiches System wurde auch in Deutschland diskutiert, woran die Politik ja bekanntlich zerbrach. Du siehst, wenn es kompliziert wird, versagt die überbürokratische Politik Deutschlands ;). So eben auch im Fall der Einführung einer Straßennutzungsgebühr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
PalBeron 
Fragesteller
 22.02.2022, 22:41
System 2 ist ein offenes System mit einer Straßennutzungsgebühr (=Vignette) für bestimmte Streckenabschnitte, meist Autobahnen. Dieses System wird aktuell in Österreich, Slowenien, der Schweiz, der Slowakei und Tschechien verwendet. Für die Benutzung der Autobahn muss vorher eine Gebühr mittels einer Vignette entrichtet werden. Anders als bei System 1 kannst du auch ohne Zahlung auf die Autobahn fahren - musst dann allerdings mit einer Strafe rechnen. Deswegen heißt es offenes System. Wie vielleicht erkennbar ist, sind die Länder dieser Mautversion alle sehr klein. Eine Vignette ist damit verhältnismäßig. Stell dir eine Vignette für Autobahnen in Deutschland vor (Beispiel: 10 Tage - 10 Euro): Ein Fahrer, der die Deutsche Autobahn von Salzburg nach Kufstein benutzt (50 Kilometer), müsste genauso viel zahlen wie ein anderer, der z.B. von Dänemark quer durch Deutschland nach Österreich (700 Kilometer) fährt. Vignetten für Autobahnen sind daher in großen Ländern unpraktisch.

Für die Jahre Vignette sollte das keinen Unterschied machen, da ihr auch mehr Einwohner habt.

10-Tages Vignetten könnt ihr ruhig auch bissl teurer machen. Ich glaube ich habe das letzte mal in Slowenien 60€ gezahlt, das soll aber auch nicht das Ziel sein.

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5432112345  19.04.2022, 12:22

System 3 ist in Deutschland daran gescheitert, dass man die Mautpreise an den gleichen Kriterien wie die Kfz-Steuer festmachen wollte, damit auch jeder Steuerzahler genau 1:1 das einspart was er Maut zahlt, aber auch gleichzeitig nicht auf die Maut verzichten kann und damit eben genau das gleiche zahlt. Womit die EU ein Problem hatte war, dass damit aber andere EU-Bürger effektiv eine zweite (zusätzlich zu der eigenen im Heimatland) Kfz-Steuer in Deutschland hätten entrichten müssen und, dass die Deutschen diese Steuer effektiv nicht zahlen müssen.

Hätte man einfach gesagt: Vignette kostet 10€, bezahlt jeder (auch Deutsche), das bringt ungefähr x Millionen Euro ein, also senken wir die Kfz-Steuer um y% ohne dem Deutschen eine Vignette aufzuzwingen. Das wäre mit EU-Recht vereinbar gewesen.

Aber dann wären ja Autofahrer, die gar keine Vignette gebraucht hätte entlastet worden und alle die die eine brauchen hätte unter Umständen sogar drauf gezahlt. Das war politisch nicht gewollte und deshalb "ging es einfach nicht, weil EU".

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Ich bin gegen Maut

Es gibt bereits hohe KFZ-Steuern, Steuern auf Benzin und andere Abgaben.
Insofern kann ich sehr gut nachvollziehen, dass die Maut aktuell bei vielen Bundesbürgern unbeliebt ist.

Und aktuell droht eine Inflation.

Investieren sollten wir in den Nahverkehr, das betrifft aber alle, nicht nur speziell die Autofahrer.

PalBeron 
Fragesteller
 22.02.2022, 00:27

Wie erwähnt, wir zahlen mehr kfz steuer.

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Das Mautdrama kennen wir alle. Aber an welcher Stelle haben denn POlitiker hier schon mal einen großen Wurf gemacht.

Neben der Maut schielt (nicht nur) die POlitik ja auch nach Bewegungsprofilen um die gegen den Bürger zu benutzen. Und da ist Tollcolllect, wie der Name schon sagt toll!

Offenbar langt die bereits eingebaute Totalüberwachung in modernen Autos noch immer nicht, weil die geht meist zum Hersteller damit deren Abschlepper als erster "zufällig" vor Ort ist.

Ich bin gegen eine PKW-Maut. Das ist in meinen Augen eine unnötige Bürokratie. Jeder PKW-Halter zahlt eine KFZ-Steuer und dann an der Tankstelle noch zusätzlich für jeden Liter Kraftstoffsteuer bzw. Energiesteuer. Da kommt mehr zusammen, als für den Straßenverkehr ausgegeben wird.

Zusätzlich haben wir auf den Autobahnen und manchen Bundesstraßen eine LKW-Maut. Diese finde ich gerechtfertigt, weil die LKW mit der Nutzung der Straßen Geld verdienen und die Straßen deutlich stärker abnutzen als die leichten PKW. Jedoch finde ich, dass man die LKW-Maut nach dem Schweizer Vorbild optimieren könnte. Da zahlen die LKW generell für jeden gefahrenen Km in der Schweiz auf allen Straßen und die Verwaltungskosten sind geringer.

Ich bin für Maut die jeder zahlt

Unser Autobahnnetz wurde kaputtgespart.

Eine Maut, die jeder zahlt (nicht nur Ausländer!), würde die Finanzierung der Straßen deutlich erleichtern.

Ich denke nur, es ist schwierig, einen gerechten Tarif zu finden.

Die Vignette ist am einfachsten, wirft aber Viel- und Wenignutzer, SUV- und Kleinwagenfahrer in einen Topf.

Streckenmaut wie in Frankreich ist wahrscheinlich gerechter, aber Aufbau und Unterhalt würden so viel kosten, dass der Staat keinen Gewinn machen würde, eher Verlust.

Wohl deshalb gibt es in D'land nach wie vor gar keine Autobahnmaut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung