Deutsche arbeiten weniger als fast alle, geht es uns deshalb so schlecht?
18 Antworten
Hallo Franz,
mal wieder fehlt dir ein Teil der Informationen.
Ein großes Problem ist:
- Viel unbezahlte Mehrarbeit
- Insb. Frauen können keine Vollzeitstelle annehmen, weil die Kinder oder Angehörige versorgen müssen, da es diesbezüglich an Infrastruktur und Personal fehlt.
Ja, habe am Montag ein längeres Interview dazu gehört.
Das Beste vom Morgen · Arbeiten wir zu wenig in Deutschland? · Podcast in der ARD Audiothek
Vor allem in der Pflege, die körperlich und seelisch anstrengend ist arbeiten manche schon zu viel.
Das ist die Frage aller Fragen... Es führt nichts an einem besseren Sozialstaat vorbei, der Pflege- und Erziehungsberufe zu angesehenen und auch gut bezahlten Aufgaben macht.
20€ Stundenlohn als Pfleger ist nicht wenig Graf.
Kitaplätze ausbauen (die AgD will sie kürzen...), dazu gehört mehr gesellschaftliche Akzeptanz und bessere Bezahlung von Erziehungsberufen. Da das Geld kostet, findet sich bestimmt jemand, der mosert, dass wir dann nicht mehr wettbewerbsfähig seien.
Mehrarbeit muss laut Gesetz bezahlt werden, aber wir haben zu viele Schlupflöcher geschaffen. So denken viele, dass bei Vertrauensarbeitszeit die Stunden nicht mehr dokumentiert werden müssten, was schlicht falsch ist, was auch höchstrichterlich bestätigt wurde. Aber das kontrolliert niemand so wirklich.
Aber wofür? Am Band bekommt man wesentlich mehr und das ohne den ganzen Stress, bei 35h/W und bei mehr Urlaub.
Hier muss der Staat mehr leisten und mittragen.
Zum Vergleich:
Demnach verdient ein Fließbandarbeiter im Schnitt 54.000 Euro pro Jahr, also 4500 Euro im Monat. Hinzu kommt ein jährlicher Tarifbonus [...]
Quelle: Gehälter der VW-Mitarbeiter: Tabelle zeigt, wie hoch sie wirklich sind
Das durchschnittliche Gehalt als Pflegefachkraft liegt bei 3.776 € pro Monat, was einem Gehalt von 45.312 € brutto im Jahr entspricht. Das Einstiegsgehalt beträgt 3.304 € und steigt im Laufe der Jahre. Das Gehalt für Pflegefachkräfte wird über verschiedenen Gehaltstarifverträge geregelt wie den TVÖD-P oder den AVR.
Und die Kassierer die Mindestlohn im Osten haben?
Haben i.d.R. ein Beruf der körperlich und seelisch weniger belastend ist im Vergleich zu einer Pflegekraft. Was nicht bedeutet, dass auch dieser Arbeitnehmergruppe nicht auch ein höheres Einkommen zusteht.
Die Löhne liegen im Osten niedriger als im Westen: Das Monatsgehalt von Einzelhandelskaufmännern und Einzelhandelskauffrauen beträgt mit zehn Jahren Berufserfahrung in Westdeutschland durchschnittlich 2.640 Euro, in Ostdeutschland 2.530 Euro – ein Unterschied von über 4 Prozent. Spitzenreiter bei den Gehältern ist Hamburg (2.760 Euro), am niedrigsten ist das Einkommen in Thüringen (2.430 Euro).
Einzelhandelskaufleute > Gehalt und Verdienst | Lohnspiegel.de - Lohnspiegel - Ihr Gehaltsrechner für über 500 Berufe
Kassierer 8 Stunden mit stressigen Kunden ua Alkoholiker?
dann vergleich mal die durchschnittlichen Mieten: Thüringen: 7,77€, Hamburg 16€ pro Quadratmeter.
dann vergleich mal die durchschnittlichen Mieten: Thüringen: 7,77€, Hamburg 16€ pro Quadratmeter.
Das darf man auf alle Fälle nicht vergessen mit einzubeziehen (von München ganz zu schweigen). Aber wir kommen vom Thema ab. Es geht nicht darum, Kassierer gegen Pflegekräfte und Thüringer gegen Hamburger auszuspielen. Wir sind ja hier nicht bei der AfD. Ich wollte nur die Frage von Franz beantworten, ob ich die Gehälter Einzelhandelsmännern und -frauen (im Osten) kenne.
Mir geht es darum, dass einer körperlich und seelisch anstrengender Job durch Gehalt und Arbeitszeit attraktiv gemacht werden muss und deswegen der Staat bei diesen Berufen unterstützen sollte.
Es arbeiten ja nicht alle in Sonneberg oder anderen AfD Hochburgen.
Und der Rest ist CDU hier bei Edeka privat bekommen alle Mindestlohn bei Netto 14€, McDonalds 13,50? Das hat mit der AfD nix zu tun.
Die Dauer der Arbeit alleine ist kein aussagefähiges Kriterium.
Liste der Länder nach Arbeitsproduktivität - WikipediaGilt genauso für die Produktivität, was nutzt es Produkte in Rekordzeit zu fertigen aber der Transport über die Buckelpisten für die der Begriff Straße ein Hohn ist scheitert.
Mehr Straßen sind gar nicht nötig - aber bessere20. Sept. 2024Viele Brücken hierzulande, aber genauso Straßen, Schienenabschnitte, Schifffahrtskanäle und sogar wichtige Häfen wie jener in Hamburg sind in einem teilweise erbarmungswürdigen Zustand. Der...Deutschland braucht bessere Straßen und Netze - Handelsblatt
Deutschland braucht bessere Straßen und Netze Kaputte Brücken, überfüllte Autobahnen, ein überlastetes Schienennetz und eine rückständige
Wie hier schon oft erwähnt....es geht nicht um die Arbeitszeit sondern um die Produktivität....wenn Du in 10 Stunden nur das arbeitest was andere in einer Stunde schaffen.....dann nützen 15 Stunden Arbeitszeit auch nicht viel. Da in Deutschland die Produktivität enorm hoch ist (noch)....ist eine Arbeitszeitverlängerung Hohn ins Gesicht der fleißigen Arbeitnehmer.
Es geht "uns" in Wirklichkeit besser als fast allen anderen Leuten auf der Welt.
Nur in Belgien und Frankreich wird in der EU noch weniger gearbeitet - LOL, ich habe zusätzlich noch die französische Staatsbürgerschaft und wohne in Südwestdeutschland in dieser Ecke.
Das erklärt wohl, warum ich freiwillig in eine ¾-Stelle gewechselt bin😉
Naja, ich bin halt nicht so der Konsummensch und möchte mir dies von Merz nicht vorschreiben lassen - nicht ich bin falsch, sondern das Wirtschaftssystem, das auf unendliches Wachstum ausgelegt ist.
Es freut mich, dass du diese Entscheidung selbst treffen konntest (ganz ohne Ironie)
Aus der Industrie kenne ich aber viele Fälle, die keine 100% Stelle kriegen oder sie nicht annehmen können, weil sie Kinder und/oder Angehörige versorgen müssen.
Wem "eine ¾-Stelle" reicht, den beneide ich auch ein wenig dafür, sein Leben so gut ausbalanciert zu haben.
Die Vorteile eines Städtischen Angestellten, ohne Kinder und ohne Auto (Job innerhalb von 15min mit Rad oder S-Bahn zu erreichen).
Gebe ich zu, kann nicht jeder und ich weiß meine Möglichkeiten zu schätzen. Aber was jeder mal machen sollte, ist den eigenen Konsum zu hinterfragen - da sehe ich zuviel und unnötiges, was mittlerweile als gerechtfertigt und berechtigt wahrgenommen wird.
die Punkte hätte ich auch angebracht. Sie verfälschen das Bild total.