Depressionen mit Medikamente?

2 Antworten

Antidepressiva lindern die Symptome einer Depression, beheben aber nicht deren Ursache.

Meine Mutter, erfahrene Psychiaterin, hat ihr Berufsleben lang immer für die Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten plädiert.

Die Medikamente setzen an den Punkten an, wo der Hirnstoffwechsel auf der körperlichen Ebene nicht richtig funktioniert, was bei psychischen Erkrankungen nun mal der Fall ist. Die Psychotherapie hingegen setzt bei den weiteren Faktoren an, die psychische Erkrankungen begünstigen oder schützend wirken können.

Also letztendlich ziemlich ähnlich zu einem Diabetes oder Bluthochdruck, wo man mit Medikamenten auf der rein physiologischen Ebene ansetzt, gleichzeitig aber durch eine Ernährungsberatung und auch Anleitung und Unterstützung rund um Sport und Bewegung daran arbeitet, das Verhalten des Patienten in eine Richtung positiv zu verändern, wo die Medikamente weniger "Schwerstarbeit" leisten müssen :).

Und übrigens, eine weitere Analogie zum Diabetes oder Bluthochdruck: auch bei Depressionen ist es meist nicht damit getan, mal für einen kurzen Zeitraum Medikamente zu nehmen und Verhalten zu ändern, es sind alles chronische Erkrankungen, die meist dauerhafte Behandlung brauchen und wo die Behandlung regelmäßig überprüft und angepasst werden muss. Aber eben auch, wo es gute Behandlungsoptionen gibt, mit denen es in sehr vielen Fällen wunderbar gelingt, das Problem in den Griff zu bekommen!

Von daher, ja, wende dich unbedingt an einen Facharzt für Psychiatrie und lass dich auch medikamentös gut einstellen, während du weiterhin zur Therapie gehst! Damit hast du die besten Chancen darauf, dass es dir wieder besser geht.


Goodnight  27.02.2025, 11:38

Perfekte Antwort❣️