Denkst du, Deutschland hat auch einen wirtschaftlichen Schaden aufgrund den selbst auferlegten Sanktionen gegen Russland?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Ja 89%
Nein 11%

16 Antworten

Ja

... aber wir profitieren davon auch wirtschaftlich. Wenn Russland gegen die Wand fährt sinken die Weltmarktpreise für Energie drastisch. Und wir können unsere Ausgaben für die Rüstung reduzieren. Russland ist das einzige Land weit und breit, gegen das wir uns in der Nato, gegen das wir uns verteidigen müssen. Langfristig gewinnen wir an der Friedensdividende durch das wirtschaftliche und soziale Gesundschrumpfen Russlands.

Ja

Und das beabsichtigt.Normalerweise war Deutschland immer ein Land wo die Wirtschaft wichtig war und jetzt ?Alles lassen die zu Grunde gehen nur für Selensky?

Ja

🦈

Denkst du, Deutschland hat auch einen wirtschaftlichen Schaden aufgrund den selbst auferlegten Sanktionen gegen Russland?

Ich denke es nicht nur - ich weiß es.

Mag man allerdings den CDU-Bundespolitikern Glauben schenken, so wäre der heutige Schaden noch größer - Ersteres wäre heute auf jeden Fall ein Dachschaden.

Ja

Deutschland hat schaden genommen und wird noch weiteren Schaden nehmen, die Deindustrialisierung wird mindestens 35% betragen und wir werden in Zukunft mitunter namhafte Firmen fallen sehen, mitunter auch Firmen die jeder von uns kennt.

Ja

Die Idee der Globalisierung ist die, dass möglichst weltweit das günstigste Angebot (nicht nur preislich, sondern im Gesamtpaket) gesucht wird bzw. das sich ein Verkäufer die "besten" Kunden sucht.

Umso mehr der Teil der Welt, mit dem man Handel treibt, schrumpft, umso weniger Verkäufer und Käufer stehen sich gegenüber und somit wird die Wahrscheinlichkeit, dass das Beste Angebot im betrachteten Kreis liegt, geringer. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ware plötzlich nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar ist und somit im Preis steigt.

Die Lasten dieser Verschiebung verteilen sich allerdings ungleichmäßig. Für Deutschland wird der Wirtschaftsraum nur um ein Land kleiner, für Russland fallen viele potentielle Handelspartner weg. Russland ist für Deutschland im Jahr 2021 mit 2,3% Außenhandelsvolumen nur in der Top 15 der Handelspartner (nach Volumen).

Für Russland ist Deutschland 2020 der viertwichtigste Exportpartner (5,52%) gewesen - wobei sich Platz zwei und drei auch an den Sanktionen beteiligen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171398/umfrage/wichtigste-exportlaender-fuer-russland/

Bei Importen sogar Platz zwei mit 10,09%.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171409/umfrage/wichtigste-importlaender-fuer-russland/

Nun muss beachtet werden, dass es noch viele weitere Länder gibt, die den Handel mit Russland einschränken.

2020 war alleine die EU mit 192,3 Mrd USD der mit Abstand wichtigste Handelspartner Russlands (1/3 des Gesamtvolumens) - und die Sanktionen kommen nicht nur aus EU-Staaten. Natürlich ist der relativ plötzliche Wegfall Russland als Quelle insbesondere für billige Energie auch für den Westen mit Mehrkosten verbunden, aber das sind/wären andere wirksame Reaktionen auf den Angriff Russlands auch.

vaidotaz 
Fragesteller
 12.08.2022, 00:37

Es ist ein Irrgelaube dass Russland keine Waren mehr aus D bekommt. Die Waren aus Deutschland gehen nun zum Erdogan und der verschickt diese nach Russland weiter. Exporte von T nach R sind in die Höhe geschossen.

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holgerholg  12.08.2022, 07:32
@vaidotaz

Dass Russland hat keine Waren mehr aus Deutschland bekäme, ist nicht so. Es sind ja nicht alle Warengruppen sanktioniert.

Das Handelsvolumen der gesamten EU mit der Türkei ist von Februar 22 zu März 22 tatsächlich sprunghaft um 2 Mrd (je ca. 1 Mrd Import und Export) von 14 auf 16 Mrd. gestiegen und dann auf diesem Niveau geblieben. Man muss aber auch bedenken, dass das Volumen schon 2021 um 3 Mrd. gestiegen ist. Und selbst wenn diese 2 Mrd. Komplett 1:1 nach Russland gingen, wäre das nichts im Vergleich zu den 192,3 Mrd Handelsvolumen zwischen EU und Russland 2020 (wobei wir gesagt ja nicht alles sanktioniert ist). Dass der Handel Russland mit anderen Ländern steigt, folgt daraus, dass mit Wegfall vieler Länder sowohl als Kunden, als auch als Lieferanten überschüssige Waren anderswo verkauft werden müssen und fehlende Waren anderswo eingekauft werden müssen - aber das klappt nicht immer und nicht immer zum gewohnten Preis was höhere Kosten im Einkauf und niedrigere Einnahmen beim Verkauf bedeutet. Dieses Problem hat ja auch umgekehrt Deutschland beim Ersatz des Anteils des Handels mit Russland.

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