DDR - Wie begrüßte man sich vor Beginn des Schulunterrichts (Pioniere/FDJ)?

6 Antworten

Zu Unterrichtsbeginn wurde dem Lehrer oder der Lehrerin gemeldet:

"Herr/Frau ...., Klasse 8b zum Unterricht bereit. Es fehlen ...."

Daraufhin wurde die Klasse begrüßt mit: "Für Frieden und Sozialismus seid bereit." Die Klasse erwiderte: "Immer bereit!"

Bei den FDJlern hieß es "Freundschaft" ----> "Freundschaft"

Das war dann bei jedem Lehrer so, der an dem Tag neu in die Klasse kam. Dazu standen die Schüler neben ihren Plätzen und die Bereitschaft wurde erst gemeldet, wenn Ruhe eingekehrt war. Das konnte bei einigen Lehrern schon mal einige Zeit dauern, bei anderen ging das ruck zuck. :-))

Die Meldung wurde, soweit ich mich erinnere, immer von wechselnden Schülerinnen und Schülern  gemacht. Das hieß, glaube ich, Klassendienst.

Meine Erinnerungen sind 35 Jahre alt und es kann durchaus sein, dass das von Schule zu Schule leicht unterschiedlich gehandhabt wurde.

Lazarius  01.04.2016, 18:36

So kenne ich es auch. Aber ab der 5. Klasse gab es bei uns keine Meldung mehr. Der Lehrer begrüßte uns mit einem freundlichen guten Morgen und die Schüler grüßten auch so zurück.

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BingBing13579 
Fragesteller
 01.04.2016, 18:46
@Lazarius

So war das also. :-)    Vielen Dank für deinen Beitrag.

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beangato  02.04.2016, 10:46

Ich kenne das nicht so. Bei uns hieß es nur: Guten Morgen (als FDJler).

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PeVau  02.04.2016, 11:33
@beangato

Du wirst lachen, nachdem ich so viele andere Erinnerungen gelesen habe, bin ich mir in der Tat nicht mehr sicher, wie lange und zu welchen Gelegenheiten die von mir beschriebene Form der Begrüßung durchgeführt wurde. Fakt ist, sie gab es.

Ein schönes Beispiel, wie Erinnerungen funktionieren, teils real, teils konstruiert und am Ende nicht mehr sicher verifizierbar.

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Claud18  14.04.2016, 13:21
@beangato

Diese Begrüßung "Für Frieden...usw." kenne ich als Pioniergruß, und der wurde immer bei Fahnenappellen verwendet.

Im Unterricht hieß es bei uns dagegen "Glück auf!" (ich komme aus einer vom Bergbau geprägten Gegend). In den höheren Klassen sagten wir dann auch "Freundschaft!" - das hatten wir dann aber selbst mit der betreffenden Lehrerin vereinbart.

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Echse  20.08.2022, 11:29

Von wechselnden Schüler und Schülerinnen, wie ich aus den DEFA Schulkinderfilme gesehen habe.

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Es wurde ein Klassensprecher gewählt und der hat dann diesen Spruch an den Lehrer oder Lehrerin losgelassen, das ging, soweit ich mich noch erinnern kann, bis Anfang der 70er und meist nur in den unteren Klassen. Im Sportuntericht wurde das auch in höheren Klassen zelebriert.

Claud18  14.04.2016, 13:35

Da hieß es "Sport frei!" Und an eine Meldung kann ich mich da nicht erinnern. Nur daran, dass wir alle in einer Reihe strammstehen mussten.

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Das gab es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch. Nur man muss auch überlegen das dies über 40 Jahre auch geändert hat. Zu anfangs Zeiten war es sinnvoll. Das machte da schon Sinn.

Später hat es eine anderen Grund gehabt. Nun ob es heute noch Sinn macht ist eine andere Frage.

Ich wurde knapp nach dem Fall der DDR eingeschult, habe aber noch die letzten Auswüchse des Sozialismus mitkommen.

Hier siehst es gleich in der ersten Minute:

https://youtube.com/watch?v=ynev2w15gbk

BingBing13579 
Fragesteller
 01.04.2016, 18:45

Sehr interessant! Vielen Dank!

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Ja,  das

mit diesem Melden kenne ich auch noch, aber nicht aus der Schule, sondern aus der Lehre. Da sagte man dann, Frau /Herr Soundso, die Klasse ist zum Unterricht bereit. Die Schüler A, B und C fehlen wegen Krankheit. Das mit dem Vortrag weiss ich nicht, ich glaube nicht, aber bei mir ist auch die Lehre schon über 30 Jahre her.