Das korrekte männliche Gegenstück zu Frau?
Männer sind männlich. Weiber sind weiblich. "Weib" ist - wie man hier unschwer erkennen kann - das korrekte weibliche Gegenstück zu Mann. Daher sollten viele Frauen dieses Wort auch nicht als abwertend empfinden. (Manche tun es leider, weil es ihnen so eingeredet wird.)
Herren vs. Damen - das ist das andere Paar.
Wo aber passt hier Frau herein? Wie ist das Wort "Frau" historisch entstanden? Was warn die Gründe bzw. Hintergründe für die Schaffung des Wortes? Oder gab es das schon immer? (Vermutlich aber erst später als "Weib", man kennt ja die Mittelalter-Filme und dass da "Weib" dann in den älteren Zeiträumen gängiger war.)
Im Englischen hat man ja woman / man und female / male - da ist die Logik eher erkennbar, bei den "gängigen" Begriffen.
Bei uns als Gegenstück zu Mann eher "Frau" genutzt - ein Begriff der eigentlich weniger sinnig scheint, wenn man "Weib" noch hat.
Mir kam der Gedanke, dass man Frau mit Kerl paaren könnte - wenn Frauen "Weib" als abwertend empfinden ... dann könnte "Kerl" ja aufwartend für "Mann" sein. Also da auch auf höherem Level rangieren. quasi ein "echter Kerl" - wie man manchmal so sagt.
Frauen / Kerle
Damen / Herren
Männer / Weiber
... würd ich so sagen. Korrekt? Oder andere Vorschläge?
Und wie ist das dann mit "herrlich" und "dämlich"?
Da müsste man nochmal nachgucken. Das sind ja andere Bedeutungen, die nichts mit dem Geschlecht zu tun haben. Vielleicht basieren die auf einem ganz anderen Grundwort.
9 Antworten
Etymologie ist komplizierter als hier von dir dargestellt. Hier die kurze Form:
Weib kommt vom proto-germanischen *wībą, was Frau oder Ehefrau bedeutet.
Frau kommt vom proto-germanischen *frawjǭ, was die feminine Form von Herr (im Sinne von Meister) ist.
Weib hat über die Jahrhunderte eine herabwürdigende Bedeutung erhalten, während Frau weiterhin neutral ist.
Vielleicht ist das auch gar nicht verwunderlich, wenn man als weibliche Person nicht als "Ehefrau", sondern lieber als "Herrin" gehen werden möchte ;-)
Fritteuse im Deutschen stammt von friteuse im Französischen - nicht direkt von frire. Daher auch das weibliche Genus, welches ebenfalls aus dem Französischen übernommen ist. Wieso das wiederum im Französischen so ist, musst du jemanden fragen, der sich mit französischer Etymologie besser auskennt als ich.
Dass Herrin heutzutage meist sexuell konnotiert ist, stimmt natürlich.
Etwas schade, dass Sprache keiner wirklichen Logik folgt
Sprache ist das, was die Sprecher*innen aus ihr machen. Betrachtet man Sprache allerdings tiefgreifender, so kann man durchaus Logik in ihrem Aufbau feststellen - wäre das nicht der Fall, wären wir Linguisten alle arbeitslos ;-)
Unterlasse solche Amateur-Etymologie, das geht schief!
Geniestreich: Überlasse es doch Dame/Frau/Weib jeweils selbst, wie sie von dir (oder anderen) benannt werden möchte. Nur so als Vorschlag, dass wir da auch was mitzuentscheiden haben, weil's ja eigentlich uns betrifft und so 🤷
Ich überlasse es am besten mir, wie ich Sprache benutze - ich bin ja schließlich der Nutzer. Wo kämen wir denn hin, wenn andere mir meine Freiheiten beschneiden würden.
Ich sage auch zur Fritteuse lieber Fritteur - weil ich mich als Mann benachteiligt fühle, dass es keine männliche Form davon gibt. :D
Nope, wenn du zB mit mir ein Gespräch (zumindest auf Augenhöhe) führen wollen würdest, hättest du mir keine Bezeichnung zu "diktieren". So war das gemeint. Ebenso wie du bspw keinem Schwarzen beim Rewe an der Kasse begegnest und ihn blindlinks 'Neger' nennen würdest heutzutage.
Willst du damit sagen, jede "Frau" auf dieser Welt soll entscheiden ob man sie Frau Weib Mädchen etc nennt?
Das korrekte Gegenstück zur Frau ist der Herr.
In unserer Sprache war es einst so :
Es gibt Männer und es gibt Weiber. Manche Männer sind Hochgestellte, sie sind HERREN über Andere. An der Seite des Herren regiert die Frouwe, die Frau.
Somit sind alle Herren Männer, aber nicht jeder Mann ist ein Herr.
Somit sind alle Frouwen Weiber, aber nicht alle Weiber sind Frouwen.
Herr und Frau = Das Herrscherpaar
Männer und Weiber = Das Volk.
Erst mit der Nivellierung der Gesellschschaft wollten alle Männer mit "Herr Müller" angesprochen werden und alle Weiber mit "Frau Schmidt".
Aus dem Latein wurde dann noch die "Dame" hinzugefügt, die DOMINA. Deren männliches Pendant, der DOMINUS fand keinen Einzug in unsere Sprache.
Damen und Herren klingt respektvoll
Kerle und Weiber klingt abwertend
Frauen und Männer klingt ganz normal
Klingt interessant. Also kann man vermutlich sagen, dass einfach Frau weiter gewählt wurde, weil Weib sich negativ entwickelte - und so eine Entwicklung seeeeeehr langsam vorangeht und es einfacher ist den andern Begriff zu verwenden, statt hier das "negative" wieder rauszukriegen?
Etwas schade, dass Sprache keiner wirklichen Logik folgt - sondern sich das einfach so entwickelt. (Vor allem wenn man Nicht-Muttersprachlern dann die Sprache beibringen will. :D) Im modernen Englischen hier wirklich besser.
Herr/Frau in der Anrede haben wir ja auch. Da hat dann Herr noch sein gesondertes Wort während man anderswo von Männern/Frauen spricht. Aber da dann Frau dasselbe Wort wie in den Anreden benutzt. (Also nicht mehr für Frau noch ne gehobene Form.) Und "damals" sexistisch "Frauälein" um die unverheiratete Frau herauzustellen (weil es ja "damals" Sache der Frau war, verheiratet zu werden).
Über die Fritteuse mach ich mir auch manchmal Gedanken. Ob die weibliche Form zufällg gewählt wurde. Oder man damit drauf anspielte, ass auf Frauen (weibliche Menschen) historisch gesehen eher in der Küche gesehn wurden. Und man denen keine männliche Form (Fritteur ging ja auch, wie man von Frisesur und Friseuse - kommt ja ausm Französischen, die Endungen - kennt.)
Ich sage übrigens "ich gehe zum Friseur" (und würds auch noch so schreiben, nicht mit ö) und gehe da hin, obwohl ich weiß, dass mehrheitlich Frauen in dem Salon arbeiten. Nutze also das "generische maskulinum" nicht nur bei Sachen bei denen mehrheitlich man Männer (und um sie unterrücken) vermutet und bei klassisch weiblichen Sachen die weibliche Variante. Einfach aus Sprach-Gewohnheit. Weil ich damit nix Böses meine.
Edit: Und "Herrin" nutzt man heute wohl ja eher im sexuellen Kontext. :D (BDSM. Außer man lebt in nem Staat in dem Sklaven noch außerhalb von BDSM gehalten werdenund Frauen sich auch Sklaven halten können - falls es sowas gibt.) Das wäre komisch, wenn eine sich selber als Herrin bezeichnet und es Non-sexual meinen wollte. Oder zumindest ohne BDSM (was es natürlich auch onhne sexuelle Komponente ja gibt aber viele leben es sexuell aus).