Darf man über Stoppelfelder reiten?

10 Antworten

Nein, darf man per se erst einmal nicht.

Ein Stoppelfeld gehört schließlich einem Bauern und ich weiß, dass es viele Bauern hassen wie die Pest, dass so viele Menschen gedankenlos ihre Hunde in ihren Einnahmequellen spielen, toben und buddeln lassen, Reiter ständig Fotos inmitten ihrer Raps- und Kornfelder von sich und ihren Pferden schießen lassen und dabei reichlich zertrampeln und zerstören, Leute sich an Mais, Kartoffeln, Erdbeeren und Blumen einfach bedienen, sich reifes Korn als Herbstdeko abschneiden und keinerlei Respekt vor dem Eigentum eines anderen haben.

Hättest Du einen großen Garten, fändest Du es ja zu Recht auch nicht in Ordnung, wenn fremde Hundebesitzer diesen als Hundeauslauffläche betrachten und ohne Deine Einwilligung nutzen würden.

Aber man kann mit Bauern reden und diese um Erlaubnis fragen. Und wenn man Glück hat und gerade dort wo man immer reitet, ist der Bauer gutmütig, dann erlaubt er das. Unser Bauer zum Beispiel erlaubt das, solange die Stoppeln noch stehen. Danach nicht mehr.

Die Reiter unseres Stalles halten es so, dass sie die Linie des Feldes, über die sie zu galoppieren gedenken, immer erst einmal im Schritt abgehen und kontrollieren, ob diese Spur ohne Kanickelbauten-Eingänge ist und andere Überraschungen, bei denen sich die Pferde die Haxen brechen könnten. Und erst dann wird übers Feld geperzt.

Hab ich früher auch gemacht. War lustig. Speziell wenn unsere Ponydame die Großpferde abgezogen hat und mit Abstand die Schnellste war. Aber je älter man wird, desto vorsichtiger wird man mitunter. Heute habe ich viel zu viel Angst um die Unversehrtheit der Beine meines Pferdes. Vorher abgehen oder nicht. Wenn Galopp, dann auf der Galoppstrecke und nicht auf irgendeinem Acker.

Es kommt drauf an. Der Eigentümer der Felder darf es jederzeit verbieten.

In meiner Gegend, DAS Reitgebiet der Kölner, wo es auf kleinem Raum sicher 2000 Pferde gibt, darf man über die Stoppelfelder reiten. Die Bauern sind meist auch Stallbesitzer.

Aber in anderen Gegenden kann das anders sein. Frag also lieber die Reitkollegen oder die Bauern, ob du es darfst.

Und wenn du auf die Felder gehst, dann pass höllisch vor den Löchern auf. Ich weiß nicht, wer die macht, Hase oder wer auch immer: sie sind saugefährlich und entstehen binnen Stunden. Beinbrüche bei Pferden, die da reintreten, kommen leider nicht selten vor und die Löcher sieht man oft erst, wenn man fast drin hängt.

Reite also immer nur in der Trekkerspur, da sind die Löcher selten, aber sie können auch da vorkommen. In der Trekkerspur kann man aber in der REgel ruhig traben. Da wo keine Trekkerspur zu finden ist, selten, würde ich nur Schritt reiten.

Und flott galoppieren würde ich nur, wenn ich die Strecke, die ich galoppieren will, vorher abgeritten wäre.

Es ist wirklich saugefährlich sonst.

Ansonsten: Viel Spaß. Ich warte selbst schon ungeduldig darauf.

Das Problem ist ja nicht, daß man da etwas beschädigt, wenn es wirklich
abgeerntete Felder sind, sondern wenn da schon etwas eingesät ist -
darüber wäre jeder Landwirt mit Recht sauer.

Würde ich nur nach Absprache des Feldeigentümers bzw. des Pächters.

Gibt in D das sog. Greening, in dem der Landwirt auch im Winter begrünt und diese Zwischenfrüchte werden dann im Frühjahr untergeackert. Der Landwirt erhält hierfür etwas Geld und das entsprechende Saatgut zur Verfügung gestellt.

Es wäre ärgerlich, würde man hier einfach hoch zu Roß "drüber heizen".

Abgesehen davon ist das mit fremden Feldern immer so eine Sache: Ackerfurchen, Mulden und Unebenheiten sind Stolperfallen und nicht ungefährlich, wenn man im Renngalopp da drüber jagt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung

So etwas ist in den Komunen unterschiedlich geregelt. Vielerorts gilt ein Gebot, auf den wegen zu bleiben, von April bis Oktober. 

Viele Landwirte dulden das Bereiten, solange kein Schaden entsteht - aber da viele Reiter zu wenig Rücksicht nehmen, ist für manchen Bauern jedes Pferd ein rotes Tuch, und du mußt daher aufpassen, dass er dich nicht mit dem Mähdräscher übern Haufen fährt, selbst wenn er dich auf einem Feldweg trifft. 

Besprich das also mit den Landwirten und den Reitern vor Ort, die sich kennen und wissen, wem welches Stück Land gehört.

Aber selbst wo das Bereiten von Stoppelfeldern erlaubt ist, hat man heutzutage kaum die Möglichkeit dazu, weil der Acker selten länger als 2 Tage unbearbeitet liegen bleibt.