6 Antworten

Sie hat ja keine "schlimmen Sachen" gesagt. Das kommt halt darauf an aus welcher Perspektive man das ganze beurteilt. Viele Leute stimmen dem was sie sagt zu, und ganz abwegig ist es auch nicht.

Wie dem auch sei, ist man Harry-Potter-Fan kann man sich die Bücher und Spiele natürlich dennoch kaufen, viele Leute gucken sich ja auch Filme in in denen Männer mitspielen Denen Missbrauch und Schlimmeres vorgeworfen wird. Das heißt die meisten haben kein Problem damit Produkt und Hersteller zu trennen.

Darf man.

Kriterien zur Beurteilung der Frage nach der Trennbarkeit von Werk und Künstler sind Gradienten, also Verläufe :

* Wie weit werden die von Rowling veröffentlichten Produkte von ihr genutzt, um ihre politischen Ansichten zu verbreiten ? Meines Wissens ist Harry Potter selbst keinesfalls transfeindlich. Anderenfalls könnte man argumentieren, dass die Trennung von Werk und Künstler nicht möglich ist.

* Wie weit identifizieren Sie sich selbst mit dem Werk, oder der Person Rowlings, und ihren Ansichten ? Wenn Sie selbst ihr eigentlich zustimmen, ist auch die Frage, ob sie die aus ihren Produkten entwickelten Spiele spielen dürfen, beantwortet.

* Wie sehr nimmt Rowling durch ihre politischen Ansichten Einfluss auf das politische Geschehen ? Würde man zu der Auffassung gelangen, dass Rowling vorrangig durch ihre Twitter Kommentare zum Thema Transsexualität, aber nicht durch ihre Harry Potter-Produktreihe auf die Öffentlichkeit wirkt, und die Menschen bewegt, so könnte man argumentieren, dass das Werk hinter Rowlings politischer Wirkung zurücktritt, und, weil es dann gegenstands los wäre, auch sein Konsum als eine Zustimmung zu Rowlings Ansichten gewertet werden kann.

* Wie wichtig ist die Problematik oder Thematik ? Man könnte argumentieren, dass das Thema Transsexualität nicht weltbewegend ist, und dass vieles, was mit ihr verknüpft ist, wie die Frage, ob gegendert werden soll, außerdem kontrovers behandelt und beurteilt wird. Wäre diese politische Thematik von kritischer Bedeutung, oder müssten durch Rowlings Äußerungen mimetische, oder Trittbrettfahrereffekte befürchtet werden, so könnte man argumentieren, dass der Konsum der Harry-Potter-Produkte, wenn auch keine Transfeindlichkeit, so doch wenigstens Indifferenz und Gedankenlosigkeit hinsichtlich der Thematik bedeutet.

Letztere zwei aber, hat es, wenn wir ehrlich sind, heutzutage in etlichen Bereichen.

Zwei weitere Beispiele :

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H.P. Lovecraft, der Schöpfer des Cthulhu-Mythos, war afrophober und antisemitischer Rassist. Seinen Horrorgeschichten ist dieser Rassismus aber mit ein wenig Textverständnis ganz gut entnehmbar, d.h. man kann hier das Werk nicht vom Autor trennen, weil sein Rassismus in seinen Werken steckt. Gleichwohl wird Lovecraft in Deutschland besonders, von vielen verehrt und gelesen.

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J.R.R. Tolkien, der Schöpfer von Mittelerde. Tolkien war Frontsoldat im Ersten Weltkrieg, und deutete oftmals darauf hin, dass seine Fantasie keine Allegorie zur Wirklichkeit darstellt, alle Ähnlichkeiten mit tatsächlichen, lebenden oder verstorbenen Menschen oder Rassen waren darum niemals von Tolkien beabsichtigt.

Gleichwohl werfen viele, der europäischen Kultur Ferne ihm vor, er habe mit den Orks eigentlich asiatische Völker, wie die asiatischen Turkvölker, gemeint, ohne es offen auszusprechen

Die Trennung von Autor und Werk ist hier m.E. immerhin möglich, weil Tolkien tatsächlich derlei nie beabsichtigt hat, und auch heute nicht dazu stehen würde.

Mirkomania  09.02.2023, 09:49

Ich denke, Tolkien hat wirklich nicht die Wahrheit gesagt und mit den Orks tatsächlich an die "asiatischen" Kommunisten in Russland gedacht. Vielleicht sogar an die Deutschen, die ja von der britischen Propaganda seit dem Weltkrieg zu "Hunnen" gemacht worden.

Heute würden viele bei den Orks eher an die Muselhorden denken, die Europa mal wieder überfluten.

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OliverKrieger  09.02.2023, 18:06
@Mirkomania

Tolkien kämpfte im Ersten Weltkrieg gegen die Deutschen und verlor viele seiner Freunde im Krieg gegen Kaiserdeutschland und Österreich, eher wäre es sein Bild der Deutschen gewesen, dass hierunter gelitten hätte. Er nahm Stellung zu der Problematik, die durch Hitler entstand, und drückte sein großes Bedauern aus, dass "Germanen" solcherart handeln konnten.

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Ja klar darfst du das Spiel spielen. Dir muss die Autoren nicht gefallen, aber lass dir den spaß am Universum nicht verderben.

Ich finde dieses ganze geheule lächerlich. Jeder darf seine Meinung haben, damit sollten die Menschen endlich mal klar kommen. Ich werde das Spiel spielen, mir vollkommen egal, hat nichts mit dem Spiel zu tun.

man DARF alles, es ist nicht illegal lol

Ich werde es nicht spielen und war immer ein riesiger Harry Potter Fan und gamer, wenn das für jemanden gemacht wurde dann für mein ich von vor ein paar jahren.

Aber ich kenne mittlerweile trans*people und habe mich mit dem thema beschäftigt. Ich würde mich schäbig fühlen "spielspaß" vor diese menschen zu stellen. Und das tut man wenn man JK Rowling mit Geld unterstützt.

Wenn es eine Gruppe gibt die gerade jegliche unterstützung, jeglichen Rücken, jedes Symbol und alles was man bieten kann verdient hat, dann trans people.

Die werden gerade von Rechts-außen als neues Feindbild missbraucht, weil Geflüchtete gerade aus der Ukraine kommen (also weiß sind) und homophobie nicht mehr so gut zieht ...

LukaUndShiba  30.01.2023, 16:10

Bin ich dann auch böse wenn ich als Trans Person es spiele?

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eineklfrage  30.01.2023, 16:14
@LukaUndShiba

wo steht irgendwas von "böse" in meinem Comment?

Du baust ja Strohmänner wie Rowling ... :D

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