Christentum auf dem Rückzug in der westlichen Welt?
8 Antworten
Kommt darauf an, was du unter Christentum verstehst. Das geistlose Geschwätz in den Volkskirchen, die das Evangelium der Bibel abgelegt haben wie ein altes Kleid, diese Kirchen gehen ein. Ihnen fehlt ja inzwischen das Leben aus Gottes Geist und seinem Wort. Und wenn das wirklich noch irgendwo gepredigt wird wie bei Pastor Latzel in Bremen, dann sind seine Berufskollegen bemüht, ihn kalt zu stellen. Solche Kirchen sollten so bald wie möglich verschwinden, denn es gibt genug lebendige Gemeinden, die Gottes Wort, die Bibel noch als Wahrheit schätzen und lehren.
„Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“
Johannes 18:37 SCH2000 https://bible.com/bible/157/jhn.18.37.SCH2000
Das kommt drauf an. Religion ist etwas Übergeordnetes. Ob Religion an sich für den Menschen nutzbringend ist, ihn stärkt und Orientierung bietet, das ist vom Glauben abhängig. Wenn der Glaube sich an etwas festmacht, was nicht aus der Realität abgeleitet werden kann, das pervertiert sie.
Der Glaube muss lebbar und widerspruchsfrei sein, sonst kann er den Menschen nicht leiten. Er müsste sich ständig etwas vormachen und versuchen, auf abenteuerliche Weise die widersprüchlichen Glaubensinhalte zu rationalisieren. Das dies in der Hauptsache so stattfindet, ist kein Beweis gegen Religion. Der nicht an das Leben angepasste Glaube, der macht die Schwierigkeiten.
Es geht ja auch anders wie ich bereits in einem anderen Pos thier drunter andeutete.
Die Antwort von Nefesch bezog sich NICHT auf Religion. Ich schrieb von dem lebendigen Gott, von Jesus. Wenn du mit IHM Gemeinschaft hast durch den Glauben, den ER allein bewirkt, dann bist du eingebunden in eine uferlose liebevolle und vertrauenswürdige "Struktur".
Ausgerechnet Pastor Latzel. Ein Hirte, der entzweit, wo er versöhnen und zusammenführen sollte.
Ohja, Pastor Latzel in Bremen! Der Name fiel mir immer nicht ein, wenn ich von ihm erzählen wollte. Ich hatte viel von ihm gehört und gelesen und verglich ihn irgendwie mit Martin Luther. Seine Gottesdienste sollen sehr gut besucht sein. Wären alle evangelischen Pastoren so, wäre ich wohl nie aus der Kirche ausgetreten. Aber da ist nur einer! Es sollte wohl so sein, denn ich fand meine geistige Heimat und Familie bei den Zeugen Jehovas und bin glücklich.
Grüß Dich Rseitz
Ich sehe das so:
Mit zunehmender Gefahr in die die Erde geraten ist, sind Weltvorstellungen die in eine Trennung von Gott, Welt und Mensch mündet, keine Lösung die wir brauchen. Das aber ist Kern christlichen Glaubens.
Mit einer Religiosität, die den Menschen unter diesen drei Begriffen jedoch als Einheit in der Welt wahrnimmt, ist er sich näher. Er spürt das geheimnisvolle des Seins als schöpferische Kraft nicht nur um sich herum in der Welt, sondern auch in sich. Hier wird dann das Geheimnis des Seins von dem wir nichts wissen können, zum Göttlichen, das in allem enthalten ist aber gleichzeitig der letzte Grund allen Seins ist.
Die Menschen kümmern sich nicht um die Umwelt auf Gottes Gebote hin (wie auch immer), sondern man selbst fühlt sich als Ausdruck und Teil dieses Göttlichen (völlig neutral gedacht, apersonal). Das wertet das eigene Handeln riesig auf und führt zu dem, was wir Menschsein im positivem Sinne nennen. Der Mensch drückt sich damit selbst aus und ist dem Göttlichen nahe, in dem er es durch sich verwirklicht, um schöpferisch in sich und in der Welt zu wirken. Wenn man so will, könnte man, ich sage das einfach mal, durchaus indianische oder auch indigene Gedankenkonstruktionen und emotionale Qualitäten erkennen. Gerade wir Deutschen die den Wald sprich Natur so lieben und verehren, könnte das ein Segen sein, der großen Anschub leistet.
Im originalen Christentum ist das so nicht möglich. Im säkularen Christentum ist das schon eher möglich, nur die humanistischen Werte mussten blutig gegen die Kirche verteidigt werden. Die Kirche hat dann humanistische Werte zu christlichen umgedeutet, was historisch nachweisbar falsch ist, das gehört nicht zum Christentum. Mit diesem Trick brauchte die eigene Gottesvorstellung nicht aufgegeben werden. Gott ist da nur für alles Gute zuständig. Nur sein Versagen und das Zulassenvon Zerstörung, das wird ausgeklammert.
Für eine andere Welt die uns alle braucht, sind nur wir Menschen verantwortlich. Einheit (Unitas) verbindet alle auf Augenhöhe, der Eingottglaube (Monotheismus) trennt den Menschen vom Göttlichen und hat sich zu unterwerfen.
Das sind die Gründe weshalb ich meine, dass das Christentum immer weiter zurückgehen wird. Das Verschwinden des Dualismus (Trennung Gott Welt und Mensch) hin zur Unitas (Einheit), bekommt dann enorme sozialökologische Bedeutung, denn der Antrieb ist ein viel elementarerer als im Christentum. Ich bin ziemlich sicher, aufgrund meiner Erfahrung, das es viele Papierchristen gibt, aber sich immer noch aus welchen Gründen auch immer, zwar wesentlich deutlicher von der Kirche bzw. vom Christentum abgewendet haben, sich aber nicht trauen, dies mit einem Austritt zu besiegeln.
Das Geheimnis jedoch bleibt und kann nicht gelüftet werden.
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Die Kirche hat dann humanistische Werte zu christlichen umgedeutet,
Humanismus ist ja auch schlecht. Das heißt eine Abkehr von Gott. Der Mensch soll über Gut und Böse urteilen.
Verstehe ich jetzt nicht. Kannst Du das mal klarer andeuten?
Das Humanismus schlecht sei, ist mir in diesem Zusammenhang unverständlich. Das andere verstehe ich schon.
Bei Humanismus geht es doch um den Menschen. Der Mensch steht im Mittelpunkt und damit nicht Gott.
Schon recht, so verstehe ich das auch. Nur verwundert mich dann Dein Satz:
Humanismus ist ja auch schlecht
Nur warum hat dann die Kirche als Interpret des Christentums diese Werte zusätzlich bzw. überhaupt als christlich ausgegeben und übernommen? Ursprünglich war das nicht so. Das schrieb ich ja bereits.
16. Dez 2016
Kontroverse Diskussion im Humanistischen Salon Nürnberg über die Bedeutung christlicher Moral in der pluralistischen Gesellschaft
Säkulare Denker uneins über christliche Wertehttps://hpd.de/artikel/saekulare-denker-uneins-ueber-christliche-werte-13891
Ich persönlich vertrete einen Standpunkt zwischen Gottesglauben (personal verstanden) und Humanismus. Ich bin dezidierter Nichtchrist, aber als Atheist bin ich sehr wohl religiös. Nur diese Form entzieht sich den meisten durch durch die Unkenntnis was das sei und sehen darin einen eklatanten Widerspruch, der aber nicht vorhanden ist. Und deshalb benutze ich den (neutralen) Begriff das Göttliche, um Verwechslungen zu vermeiden. Der ist im religiösen Atheismus im Sinne des Humanismus absolut sinngebend.
Das hatte ich ja bereits schon angedeutet bzw. erklärt.
Also du glaubst an Gott und meinst dass der Humanismus letztlich auch der Weg Gottes ist?
Nein, so stimmt das nicht. Aber Menschwerdung ist eine kreative Aktion die jeder an sich selbst vollzieht und erst mit dem Tode endet. Diese kreative Eigenschaft des Seins ruht in allem was ist. Aber nur ir menschen können die kreative Eigenschaft in und und durchuns nausleben. Damit sind wir dem Göttlichen nahe, aber es ist kein Gott.
Dazu muss erklärt werden:
Was ist Gott überhaupt? Weißt Du es?
Der Begriff Gott (ohne Artikel) steht für das Geheimnis des Seins und für etwas, was wir nicht wissen können aber dennoch der Grund ist, warum etwas ist und nicht nichts.
Gott (mit Artikel) ist ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, oberster Richter vor dem sich Menschen verantworten müssen, der alles sieht, der Vater aller Menschen ist, der sie angeblich liebt und noch weitere überhöhte menschliche Eigenschaften wie Allmacht, Allwissenheit, Allgüte oder absolute Gerechtigkeit. Diese Behauptungen entbehren der Logik.
Und doch ist dieses Geheimnis der letzte Grund warum etwas ist und nicht nichts und damit auch wir Menschen.
Ich persönlich verstehe mich als monistischen atheistischen Panentheisten.
Was ist das?
Hier bitte nachlesen falls gewünscht
Was ist der atheistische Panentheismus?
Falscher Link.
Dies ist der Richtige: https://www.dropbox.com/scl/fi/jvx0a1e1fx9on2ph13hqh/Was-ist-der-atheistische-Panentheismus.pdf?rlkey=bxxexbctjub1u12u6he4eoh35&dl=0
Es geht schon damit los, was versteht man unter Christentum?
Rechnet man nur Angehörige von Landeskirchen, oder alles was sich Christlich nennt (Im Islam ist es übrigens genau gleich).
Um deine Frage zu beantworten, es gibt keine brauchbare Zahlen. Viele nennen sich Christen, aber gehen nur 1-2 mal im Jahr in die Kirche, lesen nur sehr selten einzelne Stellen in der Bibel und Beten so gut wie nie.
Man könnte es noch mit anderen Beispielen ergänzen, aber am Ende ist es so:
2. Timotheus 2; 19 Aber der feste Grund Gottes bleibt bestehen und trägt dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen!, und: Jeder, der den Namen des Christus nennt, wende sich ab von der Ungerechtigkeit!
Nur weil die Leute aus den Kirchen fliehen heißt es nicht, das sie nicht gläubig sind. Die Kirche spiegelt derzeit nicht den Glauben wieder, sondern hängt an alten verstaubten Riten und kommt da nicht weg. Zudem ist Verbrechen in der Kirche vorhanden. Sei es Kindesmissbrauch und Prunk und Protz a la Elst.... Sowas muss man als Gläubige Person nicht unterstützen.
Ja, das wurde aber in der Bibel vorgesagt!
Das passiert in der Endzeit. Irgendwann wird Gottes Zorn ausbrechen, das ist alles in der Offenbarung beschrieben. (das letzte Teil der Bibel)
Ist nicht das wichtigste an der Religion, dass sie eine gewisse Struktur bewahrt, also vor allem anwesend ist?
Analog zu einem Menschen der gelegentlich die Zähne putzt aber nicht weiß warum, besser ist, als ein Mensch der nie die Zähne putzt, weil der einfach nicht an Hygiene glaubt.