Chevrolet K20/C20 mit 5700cm3 Motor kaufen?

6 Antworten

Zur Optik sage ich jetzt besser mal nichts.

Dir muss nur klar sein das so ein Auto für den Alltag nicht das praktischste ist.

Als Spaßmobil fürs Wochenende oder mal zwischendurch ist es sicherlich nicht schlecht.

Wobei ich die 20-30 l eher bei sparsamer Fährt sehe.

Grundsätzlich ist die zivile Variante des K20 die etwas komfortablere, besser gedämpfte und trotzdem weitgehend unverwüstliche Version.

Etwas irritierend finde ich die KW-Angabe. Meines Wissens gab es diese Generation zwar mit 5,7 Liter Benziner, der hatte aber 184 KW. Ich würde mir auf jeden Fall die VIN geben lassen und hier die originale Motorausstattung überprüfen: https://www.dmv.org/vehicle-history/vin-decoder.php

Du bist Dir wahrscheinlich klar, dass dieses Auto zwar dank einfacher Technik und massiver Ausführung viel aushält und gut reparierbar ist, aber trotzdem aufgrund von Alter und Ausführung diverse Schwächen hat. Die von Dir ausgewählte Generation ist etwas verrufen wegen der Tanklage, die bei Seitenaufprall mit höheren Tempo zu diversen Fahrzeugbränden geführt hat. Bei einem Unfall wirst Du zwar auf jeden Fall Dein Gegenüber schrotten und der K20 überlebt, aber nicht unbedingt auch der Fahrer... Aktive Sicherheit durch Bremsen und Fahrwerk ist zeitgenössisch - also richtig schlecht.

Die Ersatzteillage ist erträglich. Allerdings ist es für einen Daily-Driver nicht ganz so nett, wenn man mal ein paar Wochen auf ein Ersatzteil warten muss, weil man es in den USA bestellen muss.

Meines Wissens gab es die Dreigangautomatik in zwei Ausführungen, TH350 und TH400. Letztere soll deutlich solider sein.

Wenn der 5,7 Liter Motor ein Diesel wäre, würde ich abraten. Dann wäre es ein für ein paar Jahre verbauter Motor von Oldsmobile, der einen schlechten Ruf hat. Mit einem originalen Benziner kann man dagegen wenig falsch machen, wenn er nicht verbastelt ist.

Ansonsten gelten natürlich die allgemeinen Hinweise für den Gebrauchtkauf bei Oldtimern:

Nur mit Fachkunde (oder fachkundiger Begleitung). H-Zulassung und Wertgutachten sind sehr positiv, aber keine Garantie für guten Zustand. Jeder Cent in einem guten Zustand beim Kauf spart auf Dauer hohe Investitionen. Reparaturen und Restaurationen lohnen sich finanziell nie.


Max17041995 
Beitragsersteller
 07.11.2018, 13:22

Da du dich relativ gut in diesem Bereich auszukennen scheinst, was würdest du sagen wo sind die Hauptschwachstellen bei diesem Auto auf die ich achten sollte. Eventuell weist du ja etwas im Detail das ich nicht weis. Mir ist klar auf was ich Grundsätzlich achten sollte.

Vielen Dank

derLordselbst  07.11.2018, 13:44
@Max17041995

Da ich selbst meine Erfahrungen mit Jaguar-Youngtimer sammle, kann ich auch nur gelesenes aus zweiter Hand berichten:

Trotz H-Kennzeichen und Wertgutachten würde ich auf Basteleien und Verkaufsrestaurierungen achten, vor allem, wenn beide Gutachten älter sind, kann danach noch der Sündenfall gekommen sein und das Auto ruiniert worden sein.

Fahrwerksumbauten, zu große Räder, Elektrikbasteleien gefährden das H-Kennzeichen. Rost ist zwar kein extremes Thema, da es aber mittlerweile sogar Spachtel mit Metall gegen Lackdetektoren gibt, sollte man da genau hinschauen.

Die Dreigang-Automatik benötigt regelmäßige Ölwechsel, das Getriebeöl sollte rot sein und nicht verbrannt riechen. Nach der Probefahrt sollte das Getriebe nicht tropfen, etwas Schwitzen ist normal. Das Schalten sollte sauber funktionieren, sonst wird es schnell teuer.

Bei der Elektrik sollen die verlöteten (nicht geätzten) Platinen durch das Alter anfällig sein, daher die Elektrik komplett prüfen.

Beim Fahrwerk sind die Kreuzgelenke und die Lenkung etwas verschleißfreudiger. Es kommt hier extrem auf die Nutzung an: Zwei Jahre im Gelände sind schlimmer als 40 Jahre auf der Straße.

Max17041995 
Beitragsersteller
 07.11.2018, 13:16

Danke. Darauf wollte ich hinaus.

Der schluckt aber ordentlich viel Sprit. Würde ich nicht kaufen.


DodgeRT  07.11.2018, 12:03

du bist ja auch langweilig ;)

Verbrauch zwischen 20 und 30 Litern halte ich für eine Stammtischparole, nichts weiter.

Im allgemeinen sind große Ami-Motoren relativ standfest, so lange man sie nicht mit 180 über die Autobahn jagt.

Schau mal bei motor-talk oder speziellen Chevy-Foren ausschau nach Berichten und Kaufberatungen, die können Dir sicher besser weiterhelfen.

Die Frage ist doch immer was man mit dem Kauf eines solchen Autos bezweckt. Praktische Gesichtspunkte werden es wohl kaum sein.

Ich persönlich würde mich jedenfalls nur sehr ungern in einer Fahrzeug-Liga sehen mit den typischen Käufern von US-PKW, für die vor allem zwei Dinge charakteristisch sind:

  • niedriges Bildungsniveau
  • umso höheres Geltungsbedürfnis