Was für eine erbärmliche Fragestellung! Direkt eine Diffamierung in der Frage mit "Lügt". Warum nicht "Irrt Merkel" ?
Sie zitiert ungenannte Experten mit "60 - 70 Prozent könnten infiziert werden."
Du hast sie also schon mal falsch zitiert, das Mieseste, was man machen kann, wenn man jemand verunglimpfen möchte.
Ist das Szenario realistisch? Jeder Virusträger infiziert etwa 1-2 Personen. Das ist ähnlich wie bei der Influenza und viel weniger als bei Masern (da sind es 18).
Die Verbreitung der Krankheit wäre also eigentlich leicht kontrollierbar - wenn jeder Infizierte erkranken würde. Junge und gesunde Menschen können aber Virusträger sein ohne zu erkranken, die Ansteckung ist zudem Tage vor dem Auftreten sichtbarer Symptome möglich.
Gerade weil die meisten Menschen nicht ernsthaft erkranken, ist es sehr schwierig, die Virusträger zu isolieren. Dazu ist die Verbreitung über Tröpfchen-Infektion viel schwerer zu verhindern als über Blut, Urin oder Hautkontakt.
Würden wir unser normales Leben weiterleben, sind 60-70% daher eine zu niedrige Schätzung.
Was kann also aktuell erreichen? Durch Isolation massiv reduzierte Sozialkontakte und drakonische Maßnahmen gab es in Festland-China am 16.03. nur noch erkannte 16 Neuinfektionen (+Dunkelziffer).
Auf Deutschland übertragen wären das 1-2 Neuinfektionen (in Relation zur Bevölkerung).
Als ein genügendes Ziel strebt man im Moment an, dass Risikogruppen geschützt werden, das die Neuansteckungen nur die treffen, die meist einen milden Verlauf haben. Dazu sollen für die Schwersterkrankten immer ein Beatmungsplatz bereit stehen (im Gegensatz zu Italien, wo das gerade scheitert). Da die schweren Verläufe 4-6 Wochen dauern können, ist der Erfolg noch nicht einschätzbar, nur postulierbar aufgrund der in Relation wenigen Toten zu bekannten Fällen.
Im Idealfall verlangsamt man die Ansteckungskette so, dass man kaum noch Erkrankungen hat, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht.
Dass es einen wirksamen Impfstoff geben wird, ist sehr wahrscheinlich: Corona-Virentypen sind grundsätzlich weniger veränderlich als z.B. Grippeviren und und nicht so raffiniert wie HIV-Viren. Das sie eine Hülle haben, macht sie angreifbarer, weil sie leichter identifiziert werden können.