Chef legt mir nahe statt Krank auf Überstunden zu Buchen/ Arbeitsrecht?
Guten Tag zusammen,
vergangenen Donnerstag ist jemand viel zu früh aus meinem engeren Umfeld gestorben. Am darauffolgenden Tag ging es mir Mental sehr schlecht und ich sah mich nicht in der Lage zu arbeiten. Also vorgesetzten lange vor Arbeitsbeginn informiert, dass ich krank bin. Samstag war ich bereits wieder arbeiten, bin also nur einen einzigen Tag ausgefallen (ohne AU). Nun hatte ich Dienstags ein vier-Augen Gespräch mit meinem Geschäftsleiter. Dieser sagte mir, dass er über Flurfunk gehört habe, dass ich nicht "Krank" im herkömmlichen Sinne war und er somit betrieblich nicht der Meinung ist, den Verdienstausfall auszugleichen. Er überlasse die Entscheidung mir, wenn ich mich aber für "Krank" entscheiden sollte, würde das klare Signale an die Firma senden.
Einerseits sehe ich mich im Recht, da der Auslöser für meine Krankmeldung ja den AG nichts angeht und fühle mich zeitgleich moralisch erpresst.
Randinfo: ich habe wenn es hochkommt 5-8 Krankheitstage im Jahr. Also "Krankfeiern" kommt bei mir nicht vor.
Zur Ergänzung: Unser Betrieb umfasst 600 Mitarbeiter und es ist seit Jahren feste Vorgabe, dass erst ab dem dritten Krankheitstag eine AU vorgelegt werden muss.
Hintergrund wer sich einen Tag schlecht fühlt wird meist mehrere Tage Arbeitsunfähig (durch den Arzt) erklärt. Durch diese Regelung wurden Krankheitstage um 45% gesenkt.
6 Antworten
Du bekommst ein "Gespräch" wegen einem Tag Ausfall?
ehrlich, finde dieses Verhalten unglaublich und denke es wird Zeit das du den Arbeitgeber wechselst, in so einer Bude wollte ich nicht arbeiten und da laufen dann bestimmt noch ganz andere Sachen.
Seh zu das du da weg kommst. Und Nein, dein Chef ist selbstverständlich nicht im Recht. Meine Meinung.
Diesen Flurfunk gibt es leider in jeder Firma. Aber ein Chef sollte damit umgehen können. Dir viel Erfolg
Dieser sagte mir, dass er über Flurfunk gehört habe, dass ich nicht "Krank" im herkömmlichen Sinne war und er somit betrieblich nicht der Meinung ist, den Verdienstausfall auszugleichen
Was heißt denn "im herkömmlichen Sinne"? Nicht alle Krankheiten haben eine physische Ursache, sondern können eben auf mal psychischer Natur sein. Gerade das Thema Burnout oder Depressionen wird ja häufiger als Grund einer Arbeitsunfähigkeit diskutiert.
Wenn ich aber - trotz AU - nach einem Fehltag ein Vieraugengespräch mit dem Chef führen müsste, spricht das nicht gerade für das Unternehmen. Du hast eine AU-Bescheinigung. Punkt! Die "klaren Signale" sendest nicht Du, sondern dein Chef.
Deinen Arbeitgeber geht es nichts an, warum du krank warst. Ein Vorgesetzter sollte auch so viel Empathie besitzen, bei einem Todesfall auch mal fünfe gerade sein zu lassen.
Dann ist halt der Todesfall zufällig mit einer Magen-Darm-Grippe zusammen getroffen.
Erstmal mein herzliches Beileid!
Du warst nicht krank, sondern "arbeitsunfähig" - deswegen heißt der Wisch vom Arzt auch AU.
Klare Ansage an den Chef: Du warst nicht arbeitsfähig. Und er darf sich gerne mal fragen, was er als Führungsperson fur Signale sendet, wenn er auf den Flurfunk hört anstatt einem ansonsten sehr zuverlässigen Mitarbeiter zu misstrauen und blaumachen zu unterstellen.
Lektion für Dich: ab sofort bei jeder Krankmeldung sofort AU vom Arzt holen.
Ich mach's kurz: das ist Mobbing!
Vor allem stellt sich die Frage, wer hier in welcher Weise den Flurfunk bespielt.
Aber genau deswegen teilt man auf der Arbeit nie den Grund für die Krankmeldung mit.