Buddhismus: Wie mit lästereien auf der Arbeit umgehen?
Ich habe einen Vollzeit Büro Job in dem viel gelästert wird. Über alle möglichen Kollegen. Oft nicht berechtigt, aber manchmal schon. Und immer wenn berechtigt gelästert wird, fühle ich Genugtuung, auch wenn ich mir das Mitmachen verkneife. Denke einfach, dass es unbuddhistisch ist. Aber wenn ich mich über jmd ärger, was nicht immer verhinderbar ist, dann fühle ich mich manchmal wie ein voll aufgeblasener Ballon der Luft ablasen möchte. Manchmal verhindere ich es, wenn ich vorher meditiere, aber in der Wut angekommen, will ich diese teilen. Was soll ich tun?
- Das lästern genießen?
- Mitlästern, wenn es sein muss?
- Kontakte meiden, die lästern?
Und wenn alles davon nichts bringt, wohin dann mit der Wut?
PS: bin Buddhist
5 Antworten
Ja, so ist das Leben halt mal - für "uns" ist es ein "schwimmen gegen den Strom". Bevor du nach "Gegen-/Heilmitteln" suchst, solltest du dir deine Lage klar machen: Du willst "buddhistisch" reagieren, lebst aber in einem "unbuddhistischen" Umfeld. Noch genauer hingeschaut, erkennen wir, daß sogar in ur-buddhischen Ländern keinesfalls alles Friede-Freude-Eierkuchen ist.
Deine Frage zeigt mir, daß du keinesfalls ein Möchtegern-Buddhist bist, sondern begriffen hast, daß wir die Lehre in unserem jetzigen, teilweise widrigen Umfeld umsetzen müssen.
Die Anforderung des 4. Silas (das keineswegs nur Lügen betrifft) kennst du ja, aber tiefere Hinweise, wie das umzusetzen ist, sind im Kanon nicht immer so offensichtlich, wie wir es uns wünschen würden. Es ist insofern nicht falsch, auch auf die vielfältigen heutigen Angebote zu hören, sofern man sie als akute Hilfestellung sieht. "Wir" wissen, daß mit psychologischen Tricks keine von uns angestrebte dauerhafte Charakterumbildung erreicht werden kann, aber als momentane Soforthilfe sind sie brauchbar.
Immer nur abseits stehen wird dir nicht helfen, schließlich bist du kein buddhistischer Mönch in der schützenden Abgeschiedenheit eines Klosters.
Mach dir klar, daß jemand trotz jahrzehntelangem "Buddhist-Sein" immer noch am Anfang der Entwicklung steht, Emotionen, die zu "Lästereien" führen, praktisch noch "fast normal" sind. Was uns unterscheidet, ist, daß wir die Möglichkeit haben, sie quasi nachzubereiten, zu durchschauen, damit wir beim nächsten Mal ein bisschen besser reagieren.
Ebenso kann man gewisse Situationen durch beabsichtigtes vorheriges Überlegen vorwegnehmen (z. B. wie reagiere ich, wenn mich mal jemand ...).
Aktuelle Reaktionsmöglichkeiten gibt es mehrere: Man könnte bewußt mitmachen, die Sache aber in eine bessere Richtung zu lenken versuchen. Man kann scherzen, übertreiben, herabspielen. Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, absichtlich auf das Gegenteil umzuschwenken, was unerwartet war und dadurch Verblüffung und Nachfragen hervorruft, zum Nachdenken anregt und - im Idealfall - eine nachhaltige Richtungsänderung bewirkt.
Wut zu empfinden ist nicht nötig, eher ein Zeichen, daß man noch nicht "verstanden" hat. Deine Erwartungen an die Kollegen waren dann einfach unrealistisch. Im Grund sind sie doch zu bedauern, weil sie - im Gegensatz zu dir - praktisch in einer Abwärtsspirale gefangen sind. Tritt vorsichtig beschwichtigend/versöhnend auf, ohne dabei den Lehrmeister zu spielen, so hilfst du allen Beteiligten am besten.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund ( oder von der Tastatur ). Danke dir !
Am Arbeitsplatz kann man nur mit gutem Beispiel vorangehen.
Auch sich einsetzen, wenn jemand gemobbt wird.
Von Draatsch und Klatsch hält man sich fern.
Jeder muss selbst aus der Unbewusstheit erwachen.
So wie jeder gibt, + wie - kommt doppelt zu ihm zurück.
Egozentriker graben sich selbst die Gräben. Da hält man sich raus, um keine Ursachen zu setzen. Dann folgt auch keine Wirkung.
Ich finde es wichtig fair zu sein.
Wird auf jemand rumgehackt, der einfach nur unterlegen ist, dann mache ich nicht mit und stelle mich dagegen.
Andererseits ist erwiesen, dass normaler Klatsch durchaus wichtig ist.
So, du willst Buddhist sein? Dann wohl ein Möchtegern-Buddhist.
Aber wenn dich Buddhismus schon interessiert, beschäftige dich doch mal mit buddhistischer Psychologie. Dann lernst du, wie mit Emotionen effektiv umzugehen ist. Das ist ein Lernprozess und muss geübt werden. Das kann man hier nicht mit ein paar Worten erklären.
Wenn es dich echt interessiert (was ich bezweifel), dann kannst du dir mal 20 Minuten Zeit nehmen und dir die Erklärungen von einem Mann anhören, der buddhistische Psychologie studiert hat. Wie Du ALLE Emotionen meisterst
- Kontakt so weit wie möglich meiden. Wimmle diese Menschen so gut es geht von dir ab.
- hör auf diese Leute als „ Menschen“ zu sehen.
wenn du im Zoo im Tiger Käfig ein 50 Euro Schein siehst, da rein langst, der Tiger dein Arm ab beist, bist du dann sauer auf den Tiger? Nein natürlich nicht? Es ist ein fucking Tiger, der ist halt so.
sehe diese Menschen nicht als Menschen, sondern als „ Naturgewalten“ die so sind wie sie eben sind.
du hasst doch auch nicht ein Stinktier weil es stinkt.
du hasst auch kein golden Retriever weil er goldenen Pelz hinterlässt.
Hass auch keine Menschen die lästern, die sind eben so. Meide sie einfach