Buch veröffentlichen? Wie kann ich das machen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grundsätzlich finde ich es toll, dass du das versuchen willst. Aber sei nicht enttäuscht, wenn es nichts wird.
So einfach ist das leider auch nicht. Von 10.000 eingereichten Manuskripten werden eben nur 200 gelesen und davon werden nur 2 zu einem Buch.

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Einfach dein Manuskript dort hinzuschicken, wenn du eh ein Niemand bist und auch nicht nach Manuskripten gefragt wird, ist keine gute Idee. Dann landet es zu 90% im Mülleimer, ohne, dass es jemand gelesen hat.

Das klingt grausam, aber es werden eben massenhaft Bücher geschrieben und eingereicht. Dennoch bin ich wohl ein gutes Beispiel dafür, dass es eben doch klappen KANN! Aber ich hatte das Glück, dass ich über Facebook an meinen Verlag gekommen bin. Die hatten sich gaanz neu gegründet und waren nun auf der Suche, ohne aber direkt zu suchen. Ich dagegen war auf der Suche nach Testlesern und hatte das Glück, dass meine Verlagslektorin Interesse an meiner Geschichte hatte. Sie hat mir später dann gesagt, dass sie meinen Roman sehr gut findet und dass sie gerade in der Verlagsgründung stecken. Es war also verdammtes Glück.

Wie du, habe auch ich schon früh mit dem Schreiben angefangen und mit 16 meinen ersten Roman bei verschiedenen großen und kleinen Verlagen eingereicht. Leider kam entweder gar keine Nachricht, oder eine Ablehnung. Ein Mal dachte ich, ich hätte Glück, aber das war eine Zusage von einem Druckvorkostenverlag. Da rate ich dir ganz dringend von ab. Es ist nicht seriös wenn ein Verlag Geld von dir verlangt, um dein Buch drucken zu lassen. Niemals! Das Riskio leigt IMMER alleine beim Verlag. Ich kenne eine Autorin, die auf sowas eingegangen ist. Sie hat über 2.000 Euro bezahlt und bekam das Geld nie rein. Es war weg. Das Cover schlampig, ein Lektorat gab es gar nicht, obwohl es eins gegeben haben soll und Werbung für das Buch wurde auch nie gemacht. Ein richtiger Verlag macht Werbung für dich und dein Buch. Also Finger weg von solchen Betrügern!

Wenn du aber deine Geschichte an einen Verlag schicken willst, dann habe ich folgende Tipps für dich, die du beherzigen solltest:

  • Überarbeite deine Geschichte gründlich! Achte auf Rechtschreibung, Grammatik, Logikfehler ect.
  • Suche dir Testleser, die dich nicht kennen. Es müssen Fremde sein, damit sie nicht voreingenommen sind so wie Familie oder Freunde. Dazu eigent sich Wattpad, Storyban, Facebook ect. dort kannst du nach Testlesern suchen. ABER diese SOLLEN dich kritisieren. Am besten so ehrlich wie möglich. Denn sonst wird das Ganze nichts. Du musst bereit sein negative Meinungen und Kritik anzunehmen und daraus zu lernen. (später, wenn du ein Buch hast, wird es auch oft genug Leute geben, die dich und dein Buch kritisieren und zum Teil auch übel nieder machen. Lass dir also gleich ein dickes Fell wachsen)
  • Überabreite deine Geschichte mit Hilfe deiner Testleser nochmal. Du musst nicht alles annehmen, was sie sagen und verbessern/verändern würden, aber oft ist es so, dass sie mehr sehen als du.
  • Suche dir im Internet um die 10-20 Verlage heraus. (oder noch mehr) Schau dir ihre Seiten an. Beachte, was in ihrem Programm angeboten wird. Nur bei den Verlagen, die dein Thema auch bearbeiten, solltest du dein Manuskript einreichen. Ein Verlag, der Horror und Thriller verkauft, wird keine Fantasy oder Liebesromane annehmen.
  • Schau genau, was die Verlage voraussetzen. Manche wünschen die Manuskripte per Post, andere per Mail. Manche wollen das komplette Manuskript, andere nur eine Leseprobe. Dann wollen welche eine Inhaltsangabe, ein Exposé von 1-2 Seiten, eine Autorenvita oder auch keine. Es gibt Verlage, die schreiben dir sogar die Schriftart, größe und Seitengröße mit Randabständen vor. Achte da also sehr genau auf den Seiten der Verlage darauf.

Hier mal so zwei Beispiele, damit du siehst, was ich genau meine. Die meisten Verlage haben sowas irgendwo auf ihrer Seite stehen.

Piper Verlag

Impress

  • habe Geduld! Du solltest es vermeiten bei den Verlagen anzurufen und nachzufragen, wie weit sie sind und ob sie dein Manuskript gelesen haben/annehmen. Wenn sie sich nach 3-6 Monaten nicht gemeldet haben, dann kann man vielleicht mal fragen. Aber meistens bedeutet es, wenn man gar nichts hört, dass sie deine Geschichte abgelehnt haben.
  • Wenn du wirklich den Wunsch hast - so wie ich ihn habe - dann gibst du nicht auf. Du machst weiter und weiter. Liest und Schreibst was das Zeug hält. Lernst, entwickelst dich und deinen Schreibstil weiter. Ich bin jetzt 32 und habe es jetzt erst geschafft einen Verlag von meiner Geschichte zu überzeugen.

Ich wünsche dir sehr viel Erfolg und hoffe, dass ich dir helfen konnte.

Liebe Grüße 🍀🌻

 - (Buch, Literatur, Autor)
Junaff 
Fragesteller
 06.06.2023, 10:24

Danke für die Antwort, Entschuldigung für die späte Antwort ich werde mich dransetzen!

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Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung. Und solange du eben noch minderjährig bist, sind alle geschäftlichen Aspekte über deine Eltern zu regeln.

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Die allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. Das ist jetzt deine Aufgabe. Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu. Diese muss komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandert sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterher telefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du direkt gewarnt bist:

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernst genommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese "Verlagshäuser" erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier.

Good Luck!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor
Junaff 
Fragesteller
 06.06.2023, 10:29

Danke schön für die Infos ich werde schauen was es gibt! Und wohin mit der weg führt!

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Ich würde es wohl eher per Post schicken, da du zum Manuskript - was eher eine Leseprobe und nicht dein ganzes Manuskript sein sollte - auch einen Lebenslauf sowie ein Anschreiben verfassen und einreichen solltest. Dazu kommt, dass Manuskript, Lebenslauf und Anschreiben den Standards entsprechend gestalten solltest. Es wären täglich tausende Manuskripte bei Verlagen eingereicht, viele werden schon deshalb ungelesen aussortiert, weil sie optisch nicht den richtigen Standards entsprechen.

Ein schnellerer & einfacherer Weg wäre, das Buch durch eigenes Geld bei einem Verlag zu veröffentlichen.

Ich bin 16 und habe vorkurzem ein Buch über einen Verlag veröffentlicht.

Ganz wichtig isr, der Verlag sollte kein Geld von dir verlangt. Du kannst auch im Internet nach Druckzuschuss googeln und dann werden viele unseriöse Verlage aufgezeigt. Ansonsten kann ich dir nur raten dein Manuskript an jeden Verlag zu schicken. Umso mehr, umso höhere Chancen. Dann heißt es warten. Der ganze Prozess bis dein Buch im Geschäft erhältlich ist wird zwar lange dauern, aber es lohnt sich.

PS. Ich habe mein Manuskript immer per E-Mail verschickt.

Viel Glück.

Junaff 
Fragesteller
 21.06.2023, 13:48

Was hast du für ein Buch veröffentlicht? Wie heißt es? 😁

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