Bitte um Aufklärung: Kindi, Hausi, Ersti, ...?
Woher kommen eigentlich diese Diminutive(?).
Ich kenne aus dem Schweizerdeutsch das angehängte "-i" bzw. "-li" als Diminutiv (vergleichbar dem "-lein" im Deutschen.
Kindi und Hausi als Schülersprache könnte ich danach eventuell noch verstehen,
aber "Ersti" für Studienanfänger (Erstsemester) ist mMn im höchsten Grad "kindlich/kindisch".
Eure Meinung?
4 Antworten
Das Wörterbuch von Kluge schreibt dazu:
-i Suffix (besonders in Kosenamen und Übernamen) erweiterter Standardwortschatz. Nicht etymologisierbar. In neuerer Zeit häufig Ausgang in Abkürzungen (Krimi aus Kriminalroman, aber als echtes Suffix [ohne lautliches Vorbild im Grundwort] in Ami aus Amerikaner, Fundi aus Fundamentalist). Jugendsprachliche Ausdrücke wie Grufti folgen eher englischen Bildungen wie Hippie, Junkie usw.
Dieses Diminutivsuffix gibt es auch im Englischen als -i (z.B. granny←grandmother) oder -ie (z.B. sweetie←sweet) und dazu habe ich mit ein bißchen Herumgesuche im Internet auch keine Etymologie gefunden, nur den diffusen Hinweis, daß es schottischen Ursprungs sei und aufs 14. Jahrhundert zurückgehe. Damit ist ein gemeinsamer Ursprung mit dem Schweizer -li nicht wahrscheinlich, da dieses einen Umlaut auslöst (Räppli←Rappen) und daher vermutlich alt ist (das hat vermutlich einen gemeinsamen Ursprung mit dem standarddeutschen -lein, das im Mittelhochdeutschen ja noch -lîn hieß).
Meine schnelle Vermutung ist, daß das grassierende -i in Worten wie Ersti oder Öffi dem Englischen nachgebildet sind. Das erklärt aber immer noch nicht Koseformen wie Mausi und Schatzi, die älter sein müssen und vielleicht etwas mit Babysprache zu tun haben.
Finde ich auch albern auch die Ansprache fremder Mütter als Mama
Vielleicht als Abkürzung. Aus "Auszubildender" wurde ja auch
praktisch sofort "Azubi", aus "Personalausweis" in bestimmten
Kreisen "Perso".
Ich finde Diminutive furchtbar.
Oder wenn Leute ihre Haustiere (Hund/Katze) als "arme Maus" bezeichnen.
Und Deine Meinung zu "Ersti"?