Bin ich emotional zu distanziert oder überdenke ich zu viel?
Hi. Ich fühle mich letzter Zeit ein wenig so, als würde mit mir im Kopf irgendwas nicht ganz stimmen. Kann auch einfach sein das ich grad total abdrehe, weil ich zu lange Zuhause hocke, aber es wäre toll von jemanden eine Meinung zu hören, da ich das nicht jemanden im echten Leben erzählen würde wollen.
Seit der Corona Pandemie habe ich iwie das Gefühl, dass ich von allen total emotional distanziert bin, aber das dies auch schon vor Corona war & ich es jetzt erst gemerkt habe.
Zum Beispiel hatte ich niemals Erfolg mit Liebesbeziehungen, aber nicht weil die Person mich nicht mag/mochte, sondern weil ich nach einen bestimmten Punkt des Datings einfach "wegrenne". Ich hatte bis jetzt 4 Partner und immer endete es so. Ich denke immer nächstes mal klappt es, aber sobald die Person zu emotional wird, zu persönlich und ich ernsthaft viel Zeit invovieren muss, erlöscht einfach die Anziehungskraft immer mehr. Es ist ja nichtmal so als hätte ich diese Person nicht geliebt, aber nach ein bestimmen Zeitpunkt wird es regelrecht "gruslig" und ich lass das ganze lieber ganz sein.
Das zweite Beispiel wäre das ich irgendwie nicht wirklich davon angeschlagen bin, wenn was ernsthaft Schlimmes passiert. Ich konnte weder weinen als mein Opa starb, weder noch als mein Vater wegen einer schlimmen Erkrankung ins Krankenhaus kam. Natürlich war ich traurig gestimmt, aber im Vergleich zu den Menschen um mir herum sah das echt aus als würde es mir so ziemlich egal sein. Dafür schäme ich mich extrem, aber konnte es bis jetzt noch nie ändern.
Was denkt ihr? Mache ich mir bloß zu sehr Sorgen oder sollte ich mal iwie an mir arbeiten? Vielen Dank fürs Lesen.
2 Antworten
Nicht schämen, du dich darfst
So sein, du vermagst. Und dich lieben, du musst
Verschieden wie die Sterne, die Menschen geschaffen
Dich kennenlernen, du tust und eine Reise durch dich selbst, du beginnst
Viel Glück, ich dir wünsche
Haha, vielen Dank Meister Yoda. 🙇♂️ Du hast wohl recht. :)
Meister Yodas Antwort kann ja kaum getoppt werden und wie gut, SchwippySchwap, dass du sie zur hilfreichsten gemacht hast!
Aber deine Frage hat mich auch beschäftigt und drum zwei ziemlich verspätete Anmerkungen.
Zu deinen Liebesbeziehungen:
Ich denke immer nächstes Mal klappt es, aber sobald die Person zu emotional wird, zu persönlich und ich ernsthaft viel Zeit investieren muss, erlöscht einfach die Anziehungskraft immer mehr.
Wenn du das nun schon viermal erlebt hast, ist es nicht verwunderlich, dass du an dir zweifelst. Aber könnte es nicht auch sein, dass du an den heute üblichen „Datinggewohnheiten“ zweifelst? Denkbar, dass du für die Entfaltung einer wahren Liebesbeziehung einfach mehr Zeit brauchst, als heute „üblich“ ist. Wenn dann aufs Tempo gedrückt wird – ja, das kann sicher schon gruselig sein ;-)
Und wenn du einfach mal annimmst, dass du mit deinen Empfindungen richtig liegst, dann könnte das auch deine Sichtweise beim zweiten Beispiel verändern.
Ich habe noch lebendig in Erinnerung, wie nach dem Tod meiner Großmutter die Trauer unsere Familie ergriffen hatte. Aber ich geriet so gar nicht ins Klagen, was mich so sehr beunruhigte, dass ich mir Spucke auf die Augen rieb, um auch verheult zu wirken.
Heute meine ich zu wissen, dass ich sehr intensiv und nachhaltig mit dem Sterben und dem Tod meiner Großmutter und inzwischen auch mit dem Verlust meiner Eltern umgegangen bin. Allerdings auf meine Art!
Und so wird es dir vermutlich auch gehen, wenn du – ich sage mal – in der Weise an dir arbeitest, dass du nicht an dir arbeitest – also dich sein lässt und deine Reaktion annimmst, was – zugegeben – auch so etwas wie An-Sich-Arbeiten sein kann.
Und deine Sorgen? Überflüssig!
Viel Glück und Dank für die Klicks!