Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich mein Vater nicht mag?
Hallo,
ich bin männlich, 16 Jahre alt, und habe große Probleme mit meinem Vater. In meinen Augen war er weder ein guter Vater noch ein guter Ehemann. Zuerst einmal hat er mich kaum erzogen – das haben hauptsächlich meine Mutter und meine Schwester übernommen. Früher ist er zwar öfter mit mir schwimmen gegangen, aber heute macht er das gar nicht mehr.
Er weiß nicht einmal, wie alt ich bin, und hat mich gefragt: „Bist du jetzt 15 oder 16?“ Oft schreit er grundlos herum. Zum Beispiel hat er mich angeschrien, weil ich seiner Meinung nach zu lange auf der Toilette war, obwohl niemand sonst reinmusste.
Auch zu meiner Mutter ist er nicht gut. Sie möchte sich eigentlich scheiden lassen. Wenn ich mal etwas in der Schule falsch mache, gibt er meiner Mutter die Schuld und schreit sie an, anstatt mit mir darüber zu reden.
Bis heute weiß ich nicht, wie man seine Schnürsenkel richtig bindet. Mein Vater hat es mir zwar versucht zu erklären, aber seine Erklärungen waren sehr unverständlich („Dieses hier machen, dann jenes da machen“). Als ich es nicht hinbekommen habe, hat er so getan, als würde er mich filmen, und gesagt: „Haha! Dieser Junge ist so dumm, kann er überhaupt irgendwas?“
Er erwartet auch ständig, dass meine Mutter ihm Frühstück macht.
Es gibt nur eine Sache, für die ich ihm dankbar bin: Er arbeitet sehr hart, um uns vieles zu ermöglichen, er hat sein Land für seine Familie verlassen.
hab ich das Recht mein Vater nicht zu mögen?
4 Antworten
Nein. Da er ein schlechter Vater und etwas toxischer Mensch ist.
Der Aspekt mit dem hart arbeiten kann in die Richtung Narzissmus gehen: man stellt sich von außen als ein sehr gutes Elternteil dar und kann bei Bedarf die Opferrolle annehmen.
Es gibt aber definitiv schlimmere Väter.
Es gibt nur eine Sache, für die ich ihm dankbar bin: Er arbeitet sehr hart, um uns vieles zu ermöglichen, ...
hab ich das Recht mein Vater nicht zu mögen?
Mit Recht haben hat das wenig zu tun.
Deine Eltern haben ganz offensichtlich eine "Arbeitsteilung"
- Dein Vater sorgt dafür, dass es Euch gut geht und an nichts fehlt
- Deine Mutter versorgt den Haushalt und sorgt(e) für Deine Erziehung
Welchen Wert dies für Dich hat, wirst Du vermutlich erst in ein paar Jahren feststellen (können).
Die "ganztägige" Anwesenheit der Mutter verbindet. Die Abwesenheit des Vaters (durch Arbeit) beeinträchtigt dies.
Ich denke mit 16 ist es normal das man mit seinem Vater aneckt. Offensichtlich haben er und deine Mutter für sich als Paar eine klassische rollenverteilung entschieden, was auch völlig okey ist. ( er schafft die Kohle ran, sie kümmer sich um haushalt und Kinder)
Ich denke er wird wohl irgendwann bereuen, dass er kein gutes Verhältnis zu seinem Stammhalter hat
Jein
Dein Vater ist sehr schlecht zu euch ABER er hilft sie und trotzdem arbeitet hart
Vielleicht solltest du mal mit deinem vater darüber reden…
Meine Mitter geht auch arbeiten (6 Stunden pro Tag), sie verdienen nicht viel