Bibel setzt auf rhetorische Mittel?!

24 Antworten

Das ist schwer zu erkennen, denn manche Dinge werden dir nur unzureichend erklaert und die, die es interpretieren, wissen selbst nicht, was der Hintergrund der Worte und Geschichten sind, weil sie die universelle Wahrheit nicht kennen. Die meisten Geschichten sind wohl verpackt und nur dem zugaenglich, der auch schon gewisse Erfahrungen spiritueller Natur sein Eigen nennen darf. Wuerdest du die Wahrheit einfach so erzaehlen, dann wirst du auf WIderstand stossen, also versuchst du mir Geschichten, die Menschen dazu zu bringen, eben bestimmte Erfahrungen zu machen. Natuerlich versteht es keiner, weil sich die Menschen auftun, an den Worten und Geschichten selber einen SInn zu finden. Der Sinn besteht aber in der Erfahrung mit Gott und nicht in den Worten. Worte sind nur Wegweiser, dir den Weg zu weisen zur Wahrheit und der Gemeinschaft mit Gott. Wenn ich dir die Wahrheit jetzt sage, dass du ein geistiges Wesen bist, das ewig waehrende Bewusstsein, und im Moment eine Erfahrung als Mensch machst, wuerdest du mir glauben? Aber wenn ich dir sage, das du deine Freiheit in der Zukunft als gelaeuterte Seele erfaehrst, sofern du an den Herrn glaubst, klingt das plausibler. Versuche den Hintergrund zu verstehen, wie soll der Sehende den Blinden erklaeren was sie nicht sehen koennen? Alles Gute!

Die Theologen nennen ihre "Interpretation" Exegese, die Naturwissenschaftler nennen es Herauslügen oder Rabulisitk. Immer dann - und nur dann - wenn eine Aussage aus den Heiligen Büchern nachweislich falsch ist, dann sagen die Theologen, dass das ja nur metaphorisch oder symbolisch gemeint war und keinesfalls eine Aussage mit einem naturwissenschaftlichen Wahrheitsanspruch war. Die Schöpfungsgeschichten sind naturwissenschaftlich widerlegt, deshalb gelten sie jetzt gemäß der Theologie als symbolische Aussagen und reine Lobpreisungen von Gott. Die Auferstehung von Jesus dagegen lässt sich (noch) nicht naturwissenschaftlich widerlegen, deshalb gilt diese noch als wörtlich zu verstehen.


DeutscherIdiot  08.03.2014, 15:35

Hier sollte man vielleicht zwischen den Kirchen, besonders der katholischen, und den ihnen treuen Theologen und anderen, nicht kirchentreuen Theologen trennen.

Das Verhalten der Kirchen und ihrer Theologen hast du sehr gut beschrieben.Theologen, die den Kirchen nicht dienten bzw. dienen, haben durchaus auch die Auferstehung, als etwas nicht widerlegtes, symbolisch gedeutet. Für Rudolf Bultmann etwa war die Aufstehung Jesu ein Symbol für die Kreuzigung als erlösendes, heilbringendes Ereignis, der Glauben an die Auferstehung ein Ausdruck dieser Heilsgewissheit.

Für Willi Marxsen war die Auferstehung Symbol für die Fortführung der "Sache Jesu", Herbert Braun deutete sie als Symbol für die Autorität Jesu auch nach seinem Tod.

Nur, um mal die Positionen der Bultmannschule darzustellen.

Aber was die Kirchen selbst betrifft, hast du wie gesagt absolut recht; daher auch mein DH.

Dein Reli-"Lehrer" ist ein Opfer der moderen Bibelkritik. Welcher Mensch will beurteilen, was nun in der Bibel richtig und was mystisch ist? Nicht wir beurteilen die Bibel, sondern die Bibel beurteilt uns. Niemals fordert uns die Bibel auf, blinden Glauben zu üben, sie ruft sogar zum Prüfen auf (Maleachi). Die Glaubenden sind die Denkenden. Was stimmt, findet man NUR heraus, wenn man die Aussagen der Bibel nimmt und TUT. Das ist "hebräisch" - aber wir sind griechisch geprägt und versuchen durch Denken und Diskutieren alles herauszufinden. Das funktioniert niemals. Glauben - tun - erleben! Der Glaube ist nicht vermittel bar, sondern eine persönliche Sache.

Dein Religionslehrer passt mit seiner Äußerung hervorragend in das Schema der "modernen" Theologie: Wenig Ahnung, aber davon jede Menge.

Selbstverständlich ist die Bibel wie grundsätzlich jeder Text erstmal wörtlich zu verstehen, das ist nebenbei bemerkt die einzige Möglichkeit, sich den Inhalt zu erschließen. Klar gibt es Symbolik in der Bibel, und das nicht zu knapp. Diese rhetorischen Elemente sind aber niemals "Selbstzweck", sondern unterstützen den zentralen, historischen Handlungsstrang. Genauso wie auch wir unsere Erzählungen mit Redewendungen und Metaphern ausschmücken. Das gibt es in jeder Sprache und ist nichts Ungewöhnliches. Und gerade die ersten Texte der Genesis, die das Fundament der ganzen Bibel bilden, sind so "wörtlich" zu verstehen wie kaum ein anderer biblischer Text.

Die Texterschließung folgt einem natürlichen, logischen Raster:

http://www.gutefrage.net/tipp/wissenschaftliche-bibelauslegung--konkordante-uebersetzungsmethode

Fazut: Genau das Gegenteil dessen, was Theologen behaupten, ist richtig.

Gar nicht. Wenn du dich einmal ausgiebig mit der Bibel befasst und sie studierst, dann wirst du sehen das alles was darin steht wörtlich zu nehmen ist. Es handelt sich bei allen um Tatsachen. Diese können auch alle bewiesen werden.

Ich finde es krass von einem Religionslehrer so etwas vor seinen Schülern zu sagen.


earnest  07.03.2014, 21:54

Das ist grober Unfug, Spuckfischchen.

So meinst du also z.B., daß die Erschaffung der Welt in 6 Tagen Tatache ist? Und daß Eva aus der Rippe erschaffen wurde? Oder doch lieber aus einem Klumpen Lehm?

Oder daß die Erde eine Scheibe ist (oh, pardon, das war jetzt wohl nicht biblisch)?

Gruß, earnest

Wasserhut  08.03.2014, 11:44
@earnest

Hallo earnest,

Adam hatte Eltern, Eva genauso. Von Lehm und Rippen ist im anerkannten Grundtext nirgends die Rede.

Am Ende des 6. "Tages", noch vor Adam und Eva, hatte sich die Menschheit bereits über die ganze Erde verbreitet (Gen. 1.26-31).

(oh, pardon, das war jetzt wohl nicht biblisch)

Korrekt, die flache Erde ist genauso wenig biblisch wie die junge Erde.

Gruß

earnest  08.03.2014, 13:13
@Wasserhut

Hi Wasserhut,

ich denke, es bringt nichts, darüber zu diskutieren, welcher Schöpfungsmythos nun von wem als "anerkannt" betrachtet wird und welche Version nun den Vorgang der Schöpfung "korrekt" wiedergibt.

Meine Bemerkung an Spuckfischchen zielte in diese Richtung: Wie wörtlich ist die Bibel zu verstehen?

Gruß, earnest

Spuckfischchen  07.03.2014, 22:01

@earnest Wenn du dir schon einmal die Zeit genommen hättest dich mit der Bibel zu befassen, wüsstest du, das in mehreren Bibelstellen erklärt wird, das ein Tag nicht ein Tag dauert. Also wurde die Welt nicht in nur 6 Tagen erschaffen. Es dauerte entschieden länger. Beweis: Gott sagte zu Adam nachdem er vom falschen Baum gegessen hatte. Du wirst heute sterben. Komischer Weise wurde Adam insgesamt 930 Jahre alt.

Spuckfischchen  07.03.2014, 22:32

Mit dir zu diskutieren ist echt sinnlos. Lies die Bibel und du wirst sehen was ich meine. Bis dahin werde ich dich in meine Gebete mit einschließen.

Ryuuk  07.03.2014, 22:34
@Spuckfischchen

Beten: Das Gefühl etwas erreicht zu haben, ohne tatsächlich etwas getan zu haben.

earnest  08.03.2014, 08:12
@Spuckfischchen

@Spuckfischchen:
Danke, daß du mich in deine Gebete einschließen möchtest.

Daß ich mich nicht mit der Bibel befaßt hätte, ist eine Unterstellung.
Solche Unterstellungen werden gern benutzt, wenn die Argumente ausgehen.

Und wenn du wirklich glaubst, Adam sei 930 Jahre alt geworden, dann ist jede Diskussion mit dir in der Tat sinnlos.

Gruß, earnest

Spuckfischchen  07.03.2014, 21:51

„Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“

Hebräer 11:1

earnest  08.03.2014, 08:08
@Ryuuk

Das schenke ich dir gern, Stück für Stück, lieber Ryuuk.
;-)