Bestes Outdoor messer ca 12cm?

Waldmensch70  14.05.2024, 10:41

Eas ist Deine Preisgrenze?

Was willst Du genau damit machen (hacken ist sehr allgemein)?

verreisterNutzer 
Fragesteller
 14.05.2024, 10:42

Ich würde billig bevorzugen, aber denke bis 100-120 würde ich mitgehen

grobe arbeiten, hacken, battonieren. Vorwiegend sachen mit holz. Soll die schärfe behalten und robust sein SUR

5 Antworten

Woher ich das weiß:Hobby – Schütze / Waffensachkunde / WBK-Inhaber

verreisterNutzer  14.05.2024, 11:26

Habe ich auch Gutes von gehört!

Hast du Alternativen? Evtl auch günstiger?

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Waldmensch70  14.05.2024, 11:40
@verreisterNutzer
> ESEE
Habe ich auch Gutes von gehört!

Überteuerter veralteter Stahl, der die Schärfe nicht lange hält und der rostet wie blöd. Leider komplett überteuert, da es im Netz gehyped wurde. → Nicht alles glauben, was man im Netz hört.

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Ich würde billig bevorzugen, aber denke bis 100-120 würde ich mitgehen
grobe arbeiten, hacken, battonieren. Vorwiegend sachen mit holz. Soll die schärfe behalten und robust sein SUR

Dann würde ich auf ein Messer setzen, das für Deine Schneid- und Schnitzaufgaben geeignet ist (und dadurch, dass es nicht "misshandelt" wird die Schärfe auch länger behält und nicht beschädigt wird) sowie zusätzlich auf ein Beil.

Es gibt Gründe, warum man zum Hacken Beile verwendet (anders gehärtet, andere Geometrie, andere dafür geeignete Stähle, andere Masse).

Das geht auch bei Deinem Budget. Hier Beispiele:

Messer

  • Für allgemeine Schneidaufgaben (Flachschliff) z.B. Manly Patriot. Der D2-Stahl wird aber nicht "superscharf", ist zäh und hält die Schärfe, dafür schwierig zu schleifen. → 60€
  • Alternative Böker Plus Outdoorsman. Klein, reicht und leicht zu schleifen. Wird auch super scharf, dafür hält der Stahl die Schärfe aber auch nicht so ewig. → 58€
  • Als Messer speziell für Holzbearbeitung (schnitzen) mit Skandi-Schliff z.B. Peltonen M23 Ranger Cub. Das ist speziell darauf gebaut (extrem hoch gezogener Skandi). Hat halt den Gummigriff, der sich da aber noch relativ gut anfasst. → 85€
  • Wenn Du trotz allem "eh nur drauf rumprügeln willst" und kein Beil verwendest: Dann reicht auch ein Wolfgangs (jetzt "Odenwolf"). Da würde ich das Lupus nehmen, das hat nicht den unsäglichen Gummigriff. → 90€

Beil

  • Fiskars X7. Leicht genug um es im Rucksack mitzunehmen und unempfindlich sowie günstig. Dafür halt optisch nicht so schön. Und leicht zu schleifen ist es auch, da es vorne Schrägen hat die die Schneide bilden (damit auf den flachen Schleifstein auflegen und schleifen, geht leichter als bei ballig geschliffenen Beilen) → 48€
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs

verreisterNutzer  14.05.2024, 11:54

Naja gut, hättest du andere Messer zu Empfehlen in der Kategorie Bushcraft? Ähnlich dem Wolfgang X3 beispielsweise?

Was hälst du von diesem Beil:

https://amzn.eu/d/aCtl1dq

Habe gerade deine Aktuellisierung gelesen, ich schaue mir mal den Lupus an👍

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Waldmensch70  14.05.2024, 12:34
@verreisterNutzer

Hmm, OK.

Naja gut, hättest du andere Messer zu Empfehlen in der Kategorie Bushcraft? Ähnlich dem Wolfgang X3 beispielsweise?

Siehe unten. Und das "Wolfgangs" ist kein typische Biushcraft-Messer. Wenn Du von "typischen" Bushcraft-Messern redest, dann wären das wohl eher das Woodlore oder das Skookum Bush Tool.

Generell:

Ich persönlich halte nicht viel von irgendwelchen unbekannten "Pseudomarken"wie sie zuhauf bei Amazon und Co. zu finden sind und die aus namenlosen China-Fabriken stammen. Kann in Einzelfällen gut gehen (wenn es bereits länger vorhandene, gut bekannte Firmen mit solider Qualität sind die hier in Fachkreisen auch einen entsprechenden Ruf geniessen), eine Garantie gibt es aber nicht.

Zu den Messern:

Ich persönlich kann Dir Unmengen (und das meine ich ganz wörtlich) gute Messer empfehlen, die von rennommierten Firmen stammen und/oder von zumindest hier ansässigen Firmen und wo wirkliche Praktiker als Designer hinter den Messern stehen (die auch namentlich bekannt sind) und bei denen man weiss, dass die Messer wirklich praxisgerecht sind. – Aber die kosten eben auch einen heute realistischen und angemessenen Preis. Da gibt es dann keine "40 Euro Messer", denn das ist für eine hier ansässige Firma etc. gar nicht machbar.

Wenn Du mich fragst, unabhängig vom Preis, dann würde ich ganz andere Messer wirklich (und aus eigener Erfahrung) empfehlen können:

  • Kompakt und sehr gut für allgemeine Schneidaufgaben dabei aber auch robust: Jars Echis. Da würde ich die neuere Version mit den Schrauben in den Griffschalen nehmen (wie verlinkt). Guter Stahl (auch für den Laien noch mit Keramikstäben sehr gut schleifbar), trotzdem lange genug scharf.
  • Zur Holzbearbeitung das oben verlinkte Peltonen (wenn es wirklich um feines Schnitzen geht), oder in größer eines von Casström wie z.B. das No.10 Swedish Forest Knife oder den kleineren Bruder, das Woodsman.
  • Wenn es ein typisches "Bushcraft-Messer" (im nicht ohne Grund so bekannt gewordenen "Woodlore-Design") sein soll, dann hier noch eine gute Alternative mit besserer Schneidleistung, da der Skandi da höher gezogen ist und es somit weniger "spaltet": Jars Bitis. Auch wieder guter Stahl mit ausgewogenen Eigenschaften, von einem Praktiker designed (Matthias Busch aka "Jackknife").
  • Wenn es mehr stabil und "zum Kloppen" sein soll aber trotzdem noch max. 12cm, dann eine Serienversion seines kleinen Bowie oder etwas vergleichbares. Das Coluber.
  • Sollte die 12cm Grenze egal sein (weil Du einen allgemein anerkannten Grund hast es dort zu benutzen wo Du es verwendest), dann z.B. das Böker GEK (nach dem Design von Tony Lennartz), dafür gibt/gab es auch zusätzlich geschlossenen Griffschalen zu kaufen, wenn einem die durchbrochenen "Rahmen-Griffschalen" nicht zusagen. Das schneidet natürlich aufgrund der Geometrie nicht so fein wie z.B. ein Echis, ist also eher weniger etwas für "durchsichtige Scheiben von einer weichen Tomate zu schneiden". Dafür ist es größer und stabiler.
  • Oder (ist auch größer als 12cm und schneidet besser als das GEK) das Crotalus.

Alle diese Messer kann ich guten Gewissens aus eigener Erfahrung draußen in der Natur bei diversen Arbeiten empfehlen. Vom GEK gab es mal eine Version von der Firma Eickhorn, aber die gibt es nicht mehr neu u kaufen, die war trotz gleicher Stabilität noch schneidfreudiger, dank feineren Anschliffs.

Und zu Deiner Axt-Alternative:

Keine Ahnung, wie gut kannst Du denn einen balligen Anschliff selber nachschleifen, wenn die mal stumpf ist? Da musst Du ja die Rundung auf beiden Seiten komplett von oben (wo sie beginnt) bis zur Schneide unten gleichmäßig abtragen, so dass sie unten wieder zu einer Schneide zusammenkommt. Wenn Du da nur unten an der eigentlichen Schneide nachschärfst, dann wird sie immer stumpfer vom Winkel, da Du damit die Geometrie veränderst …

Daher auch mein Vorschlag mit der ähnlich großen Fiskars X7 (die ich persönlich optisch auch hässlich finde, aber eben praktisch und pflegeleicht).

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verreisterNutzer  14.05.2024, 12:53
@Waldmensch70

Vielen Lieben Dank für die ausführliche und qualitative Antwort.

Ich schaue mir alles in Ruhe an und werde dann anhand deiner Empfehlungen entscheiden.

Der Stern ist dir sicher!:)

LG

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Für grobe Arbeiten wie Holz hacken, spalten usw würde ich persönlich nie eine teures Messer wählen. Teure Messer sind was für Sushiköche. Ein gutes Messer für draußen darf nicht mehr als 200€ kosten. Man kauft sich ja auch keine niegelnagelneue G-Klasse, wenn ernsthaft einen Geländewagen als Nutzfahrzeug sucht.

Genau genommen würde ich dafür nichtmal ein Messer, sondern ein Beil nehmen.

Aber angenommen es müsste ein Messer sein:

Breiter Messerrücken (4-5mm) damit es ordentlich Spaltwirkung hat, biegsamer und leicht nachschleifbarer Stahl, feststehende Klinge und einen Griff der es verträgt das man mit Holz drauf kloppt.

Dein Wolfgangs W3 hat eine sehr martialische Form. Sieht für mich nach wenig praktikabler Form und "Show-Messer" aus. Meistens sind in gängigeren Formen auch geeigneter. Aber ich kann mich auch irren. Bei Amazon finden sich allerdings auch Messer von dem Hersteller in klassicherer Form.

Von Wolfgangs hatte ich einen Messerschärfer bestellt, der leider absoluter Schrott war. Bei den Messern weiß ich es nicht genau, aber würde lieber zu Böker greifen. Die haben viele feststehende Messer bis 12cm.

Lg