Bessere Kamera kaufen?
Fotographiere mit einer kleinen Sony RX-100, die ganz zufriedenstellende Farbaufnahmen macht.
Wenn ich aber eine Zeichnung auf weißem Grund fotographieren möchte, kann ich das so gut ausleuchten wie ich will, sogar im Freien fotographieren - der Hintergrund ist nie weiß oder gleichmäßig hellgrau (grün, blau, was immer...aber bei Weiß ist es am auffälligsten), sondern in tausend Grauabstufungen und das Blatt erscheint zu den Rändern und Ecken hin dunkler (gleichmäßiger Verlauf, säuft ab, aber unregelmäßig - kann unten stärker sein als ob, etc.), was ich mühsam versuche wegzubearbeiten...wird etwas besser, aber bleibt Flickwerk.
Auch die für das Auge gleichmäßigste Ausleuchtung in einer Lightbox schafft keine vollständige Abhilfe.
Liegt das am Objektiv oder an der Kamera als ganzer? Wie kann ich das verbessern? Eine hochwertigere Kamera kaufen?
2 Antworten
Du verwendest die Kamera wahrscheinlich mit ihrem vollen Weitwinkel.
Hersteller sparen da gerne Geld und verwenden Optiken, die im Weitwinkel den Sensor nicht so ganz ausleuchten, solange sie gerade so den Bereich von 24mm erreichen und man kann das ins Datenblatt packen. Am Ende werden dann dunklere Ränder (=Vignetting) per Software ausgeglichen.
Dass manche Objektive den Sensor nicht 100% optimal ausleuchten, gilt auch für teurere Kameras. Außer man verwendet ein Vollformatobjektiv auf einer APS-C Kamera, da wird alles nahezu gleichmäßig ausgeleuchtet, weil das Objektiv eine weit größere Fläche abdeckt als die Sensorfläche.
Also Tipp für deine Kamera wäre, etwas reinzuzoomen, statt das Objektiv in der Weitwinkelstellung zu benutzen. Wirklich ausgleichen kann man Belichtung und dunklere Ränder aber nur in einer RAW-Software. Dazu brauchts auch keinen Kurs, sondern man kuckt sich einfach mal ein paar Youtube Einsteiger Tutorials an.
Gute Gratissoftware, die nicht allzu überladen wirkt, ist RAWTherapee.
RawTherapee - Home
RawTherapee - Wie bearbeite ich eine RAW Datei? (youtube.com)
Das ist Quatsch, RAW ist immer besser, weil es eine sehr viel höhere Farbtiefe ausliest als JPG. In RAW kann man in der Helligkeit abfallende Ränder nahezu verlustlos korrigieren und viele RAW Programme (auch RAWTherapee) bieten eine Korrektur für dieses Vignetting. Einfach mal googlen RAWTherapee + Vignetting und nachmachen. Das Programm erschlägt einem zwar vielleicht erstmal mit Reglern, aber es ist alles kein Hexenwerk und kaputt machen kannst du bei einer RAW Datei nichts (RAW ist nicht überschreibbar), du kannst also ruhig bissl rumprobieren. Man kann es jederzeit auf Standardeinstellungen zurückstellen.
Wusste bis heute nicht mal dass das Vignetting heißt - ist genau das Ding, das ich meine... Habe dann immer mit Gimp versucht, das Beste draus zu machen (zweite Ebene drauf, Ebenenmaske anwenden und den Verlauf heller ziehen...das hilft etwas, ist ein Kompromiss und rel. arbeitsintensiv).
Bei RAW verstehe ich nicht, was ich mit diesem völlig fremdartigen Bild anfangen soll - wie komme ich dahin, das zu bekommen, was ich von Auge gesehen habe? Oder brauche ich ein jpeg als Vorlage? Wenn ich an dem RAW anfange rumzuschieben, komme ich mir vor wie jemand, der völlig im Dunkeln tappt und das Ziel des Bildergebnisses gar nicht kennt...
Bei RAW verstehe ich nicht, was ich mit diesem völlig fremdartigen Bild anfangen soll - wie komme ich dahin, das zu bekommen, was ich von Auge gesehen habe?
Indem du einfach Helligkeit, Kontrast, Sättigung etc. so anpasst wie es dir richtig vorkommt. Ein RAW sieht ja in den Grundeinstellungen nicht viel anders aus, als ein Jpeg, nur vielleicht nicht so stark gesättigt und etwas weniger kontrastreich.
Das ist der Punkt - ich möchte nicht aus einem RAW-Bild etwas machen, was erst durch die Bearbeitung entsteht - ich habe beim Auslösen sehr genau hingesehen und so möchte ich es dann auch haben. Möchte nicht ein Bild auslösen und mich bei der Bearbeitung auf meine Intuition verlassen und mich überraschen lassen, was man aus dem RAW alles so machen kann. Verstehst du was ich meine?
Ein Bild ist immer bearbeitet - was meinst du was die Kamera tut nachdem du den Auslöser gedrückt hast und der Sensor mehrere Milliarden Farben ausgelesen hat die du garnicht alle in einem Bild darstellen kannst? Sie legt automatisch ein Profil auf das Bild, das die Farben, die Helligkeit, den Kontrast und die Schärfe anpasst und das Bild auf einem Bildschirm anzeigbar macht. Das Profil hat irgendwer mal so festgelegt und es muss nicht immer optimal zu der Szene passen, die du fotografierst. Fotografierst du zum Beispiel ein Fenster, dann ist das Fenster korrekt belichtet und der Vordergrund ist fast schwarz. Ist das so wie es in Wirklichkeit aussieht? Nein, du siehst den Raum UND das Fenster. Deswegen ist RAW besser, weil du am besten weißt, wie es in Echt aussieht und es dahin anpassen kannst. An den Farben selbst musst du garnichts machen, es ist nicht so dass plötzlich aus grün blau wird.
Welches Programm würdest du empfehlen? Lightroom z.B. kostet Geld. Versuche gerade herauszufinden, ob man mit Gimp.2.8 etwas machen kann.
Mit Gimp alleine kannst du nicht viel machen, es gibt aber Plugins die RAW öffnen. Von Sony gibts auch ein Program mit dem man ein bissl was anpassen kann (Imaging Edge Desktop). Oder du nimmst halt die Software die ich oben genannt habe. Eine günstige Kaufsoftware, die auch RAW bearbeiten kann wäre Affinity Photo, ist auch weit besser als GIMP.
Oder du kannst es im Online Photoshop Klon Photopea | Online Photo Editor öffnen, das bietet aber nicht wirklich viele Werkzeuge.
https://www.youtube.com/watch?v=XSy4I8S5Qvg&ab_channel=TheWorldofChorge1972
so würde mir das gefallen...sieht nicht besonders schwierig aus. Aber nicht free. So um die elf Euro/mtl.
Was kostet Affinity Photo?
Einmalig ca 65€ (69 Dollar).
Affinity Photo – preisgekrönte Software für die Fotobearbeitung (serif.com)
Aja...das geht ja noch.
Frage: lässt sich das Vignettenproblem damit zu 100% lösen, dh. das der Hintergrund quasi nur noch aus einem einezigen Frabton (hohes Ziel!) besteht - oder lässt sich das nur optimieren? Dann hätte ich das jetzt auch mit gimp2.8 nahezu hinbekommen.
Hab's gekauft - da ist ein Schieber, mit dem man das Vignetting "entfernen" kann. Es wird dadurch besser, aber richtig entfernen würde ich das nicht nennen. Da müsste man noch mehr dran machen.
Ist beim Fotographieren eigentlich eine möglichst kleine Blende besser gegen dieses Problem? Scheint mir fast so...mit Stativ usw.
Ja, ich muss wieder mit Stativ und langen Belichtungszeiten arbeiten. Dachte, die Tiefenschärfe spielt bei einem zeidimensionalen Blatt keine Rolle...falsch gedacht.
Mal sehen wie lange es dauert, bis ich Affinity beherrsche...So wie Gimp2.8, das ich seit vielen Jahren praktisch täglich benutze.
Ja....? Ich habe halt Gimp jeden Tag offen und mein Aktionsrahmen ist nicht so groß, dh. alles eingespielt und geht schnell, ohne nachzudenken...als ich vor zwei Jahren mit Gimp2.10 anfangen wollte, merkte ich, dass alles umgestrickt war..kam mit den einfachsten Sachen nicht klar, weil die komplett anders und teils umständlicher liefen als vorher. Natürlich, mehr reingepackt und alles...auch das Vignetting.
Drum arbeite ich immer noch mit .8, obwohl das etwas überholt ist.
Welche Lichtempfindlichkeit soll ich einstellen? Erstmal jpeg.
Ziel ist, mit RAW und Affinity anzufangen...aber das dauert alles, ist eine Riesenarbeit und hängt natürlich vom Einsatz ab, bis man das kann.
Ist vielleicht vergleichbar mit Audiodateien WAV zu mp3...die erste ist bis zu 30x größer und klingt entsprechend hochwertiger.
Mit Audio kennst du dich auch aus...?!
Die Szene musst dir vorstellen als Zeichnung, DIN A4, aufwärts, freihand, Kreide, Bleistift, etc. Es ist schwierig ein weißes Blatt wirklich weiß zu bekommen.
Fürs Auge sieht es blendend weiß aus - was die Kamera draus macht, ist eine Mischung aus Grauverläufen und Vignette, die schwer korrigierbar sind, ohne die Zeichnung zu affektieren...aber da arbeite ich ja jetzt dran.
Habe was gelesen von Refill-Tinten für die Canon-Tanks. Bin skeptisch, da die Nachfülltintenfläschchen nicht von Canon sind.
Kennst du dich da aus? Diese Refill-Sets sind halt recht teuer. 180 Euro für ein 10-er-Set für den Prograf 300 von Canon. Aber die Ausdrucke lassen keine Wünsche offen. Und mit Tinten experimenieren möchte ich bei dem Gerät jetzt nicht unbedingt.
(Daher möchte ich auch bei den Fotos keine Kompromisse machen und lasse mich nach Jahren des Ausweichens nun doch auf RAW ein)
Versuche mal, ob du die Bilddaten in RAW auslesen kannst.
Und dann verwende ein gutes Programm zur Entwicklung der RAW-Daten, z.B. DXO.
RAW...da müsste man einen Kurs machen.
Vielleicht hilft schon die richtige Bildbereichseitstellung (Fokus auf Mitte, Überall, etc.) und eine möglichst große Blende? Denn Tiefenschärfe spielt bei einer zweidimensionalen Zeichnungen ja nicht so die große Rolle...was meinst du?
Für RAW brauchst du keinen Kurs.
Zumindest mit DXO (gibt es auch als kostenlose Testversion) ist das wirklich ganz einfach.
Ich mag es nicht so - lieber "what you see is what you get" und das reicht auch für das was ich machen möchte.
Ich muss mal Versuche machen mit großer Blende und AF auf "multi", statt "mitte"...mal sehen, ob das eine gleichmäßigere Aufnahme ergibt, denn gleichmäßig ausgeleuchtet ist es, sagt mir mein Auge.
Das kling gut und kenntnisreich.
Nochmals: Es geht nicht um ein freistellbares, klar abgegrenztes Obekt, sondern um künstlerische Zeichnung mit Linien und Verschmierungen...da ist nix mit Freistellen, aber ich glaube, das hast du schon mitbekommen. Aber vielleicht ist das unerheblich.
Ich weiß gar nicht, ob man mit Winkeln was machen kann bei meiner Kamera Sony RX-100. Da ist nur AF-Feld, wo ich versuchsweise auf multi gehen könnte statt Mitte.
RAW: Hab's mal kurz mit RAW-Therapie versucht...kam nicht klar, hatte das Gefühl, da muss man eine Lehre machen, werde aber deine links anschauen.