Bei Wohnungsbesichtigung schon Papiere mitbringen?
Derzeit lese ich in einigen Wohnungsanzeigen, dass man schon Gehaltsnachweis/Lohnabrechnung mitbringen muss, dann eine Selbstauskunft, in der alles mögliche gefragt wird, was meiner Meinung nach den Vermieter nichts angeht.
Muss der Vermieter schon wissen, was ich verdiene, noch bevor ich überhaupt die Wohnung gesehen habe? Muss man sich alles gefallen lassen, wenn man eine Wohnung sucht?
7 Antworten
Du brauchst dem Vermieter erst dann deine Unterlagen zu zeigen, wenn du ernsthaftes Interesse bei der Besichtigung zeigst. Wenn dir die Wohnung nicht gefällt, kannst du dir das ja sparen. Aber wenn du als Kandidat in Frage kommen willst, musst du diese Unterlagen schon vorlegen. Sonst hast du auf dem heißumkämpften Wohnungsmarkt keine Chance.
Ja, nachdem ich die Wohnung gesehen habe, aber nicht schon vorher.
Ich persönlich würde keine Unterlagen mitnehmen, weil mir der Vermieter viel zu misstrauisch wäre, was meiner Meinung nach, nicht zu einem guten Mietverhältnis beiträgt. Wem er die Wohnung letztendlich vermietet, ist und bleibt doch immer allein seine Entscheidung, egal ob er die Papiere vorher oder nachher sieht. Ich würde es also ohne Papiere versuchen, oder mir eben einen Vermieter suchen, der das nicht verlangt.
Hallo!
Ich bin Immobilienmaklerin in München und hier sind die Wohnungen so knapp, dass die Leute richtige Bewerbungsmappen (ohne Witz mit Foto und Anschreiben) schicken, und das schon bei der Anfrage nach einem Termin.
Ich persönlich lasse mir das erst zeigen, wenn eine Besichtigung statt gefunden hat und auch Interesse an der Wohnung besteht.
Einige Daten sind aber eben für Vermieter wichtig, er kennt Dich ja nicht und muss sich irgendwie absichern.
Du machst Dir keine Vorstellung, was Mietnomaden sich alles einfallen lassen, um an Wohnungen zu kommen, die sie dann nicht zahlen.
Die letzten drei letzten Gehaltsnachweise, eine aktuelle Schufa und die ausgefüllte Selbstauskunft sind einfach das Minimum, das jeder Vermieter sehen will - zumindest hier.
Zugegeben, ich hab schon 4(!) seitige Selbstauskünfte von Kollegen gesehen, da fragt man sich, ob man die auch noch mit Blut unterschreiben soll...
Nein, musst du nicht. Aber bedenke, dass es für die meisten Wohnungen 100 - 300 Interessenten gibt. Wenn du dich dann weigerst, diese Daten freiwillig bereitzustellen, wirst du sehr wahrscheinlich direkt aussortiert. Daher sollte es eigentlich in deinem Interesse sein, die Wünsche des Vermieters zu berücksichtigen.
Dazu zwingt dich ja auch niemand. Dann such dir eine Wohnung, bei der der Vermieter nichts von dir wissen will. Wenn du solch eine Wohnung gefunden hast, sag hier mal Bescheid. Solche Sensationsmeldungen mögen die User hier.
Solche Vermieter gibt es sogar. Hab zumindest einen solchen getroffen, der vorher nichts wissen wollte. Leider war die Wohnung dann aber zu klein.
Wie gesagt, du musst es nicht. Aber wenn du mit dieser Vorgehensweise nach einem Jahr immer noch keine Zusage erhalten hast, weißt du vielleicht, was ich meine.
Versetze dich doch mal in die Lage des Vermieters: Er hat 100 Interessenten und muss irgendwie filtern. Natürlich hat es eine bessere Wirkung, wenn jemand ohne Weiteres freiwillig eine Selbstauskunft, Schufa und Gehaltsnachweise vorlegt, obwohl dies eigentlich erst bei der Unterzeichnung des Mietvertrags erforderlich wäre. Andernfalls sieht es so aus, als hätte man etwas zu verbergen.
Du musst ja nicht alle Fragen beantworten. Aber wenn du gar nichts vorlegst, dann weiß der Vermieter nicht, wen er überhaupt vor sich hat und sortiert dich aus.
Außerdem ist auf der Selbstauskunft i. d. R. auch vermerkt, dass alle Daten ausschließlich für den Zweck der Bewerbung verwendet werden dürfen und bei Nichtzustandekommen eines Vertrages vernichtet werden müssen.
Seltsamerweise musste man früher erst dann einen Nachweis erbringen, wenn man ernsthaftes Interesse auf beiden Seiten hatte.
Im übrigen hat mein Sohn vor einem Jahr eine Wohnung gemietet und musste rein gar nichts vorlegen. Der Vermieter wusste, was er arbeitet und konnte sich somit vorstellen, dass er ein großes Einkommen hat.
Ich war kürzlich selbst auf Wohnungssuche in München. Heutzutage ist das normale Prozedere, dass man auf ein Inserat reagiert, indem man sich kurz vorstellt. Anschließend wird man zu einer Besichtigung geladen und schaut sich die Wohnung an. Wenn sie einem gefällt, gibt man seine Bewerbungsunterlagen ab, ansonsten nicht. Nach kurzer Zeit hört man vom Vermieter und wenn man Glück gehabt hat, kann ohne Weiteres die Unterzeichnung des Mietvertrags sowie die Übergabe stattfinden.
Ich hatte erst eine vorübergehende Wohnung gefunden und musste für diese nun selbst einen Nachmieter suchen. Da ich nicht viel Zeit habe, habe ich solche Kandidaten nicht berücksichtigt, die keine Unterlagen nach der Besichtigung eingereicht haben. Positiv ist es, sie direkt dabei zu haben.
Es wäre blöd, wenn ich dem Vermieter einen Kandidaten vorschlage, dieser dann aber doch nicht in Frage kommt, was sich erst nachher herausstellt. Denn das wäre für mich mit noch mehr Zeitaufwand und ggf. sogar Kosten verbunden.
Freiwillige Angaben erleichtern die Auswahl ungemein. Spätestens vor Unterzeichnung des Mietvertrags muss man die Daten sowieso vorlegen.
Ja, das ist klar. Ich will aber nicht schon, bevor ich die Wohnung überhaupt sehe, meine ganzen Unterlagen abgeben. Was geht es wildfremde Menschen an, was ich verdiene? Das ist doch erst dann wichtig, wenn ich die Wohnung miete.
Das ist tatsächlich ungewöhnlich. Vor der Wohnungsbesichtigung sollten ein paar grobe Angaben und eine kurze Selbstbeschreibung ausreichen. Die Unterlagen sollte man, finde ich, zur Besichtigung mitnehmen und am Ende abgeben, falls man dann weiterhin Interesse hat.
Ja, so denke ich auch. Es ist ja kein Problem, die Unterlagen zu überreichen, wenn ich an der Wohnung Interesse habe, nachdem ich sie gesehen habe. Hab jetzt aber schon einige Mal gesehen, dass man 3-4 Seiten ausfüllen soll, bevor man überhaupt einen Termin bekommt.
Mach doch nicht so ein Drama..........nehm deine Unterlagen mit, guck dir die Wohnung an. Gefällt sie dir nicht und du willst sie nicht mieten, nimmst du deinen Kram wieder mit. Gefällt sie dir und du möchtest sie mieten, kannst du dem 'Vermieter deine Unterlagen aushändigen. Ist doch eigentlich ganz einfach oder? Warum muss man überhaupt so ein Drama daraus machen? Wenn du dem Vermieter die Informationen nicht geben willst, dann tuste das halt nicht. Kriegt die Wohnung halt jemand anders.
Ich sag ja nicht, dass ich die Unterlagen nicht rausgebe, aber eben erst, wenn ich die Wohnung gesehen habe und weiß, ob sie überhaupt infrage kommt. Ich will die Unterlagen nicht rausgeben, wenn ich die Wohnung noch gar nicht gesehen habe.
Der Vermieter ist für mich ein wildfremder Mensch. Warum sollte ich ihm, ohne ihn zu kennen, meine ganzen Daten rausgeben? Woher weiß ich, was er damit macht?