Basiert Religion/Glaube auf der Angst der Menschen?

Das Ergebnis basiert auf 35 Abstimmungen

Richtig, Glaube/Religion basiert auf der Angst vor der Hölle. 37%
Falsch, Glaube/Religion würde auch ohne Hölle funktionieren. 37%
Andere Antwort 26%

27 Antworten

Andere Antwort

Hallo Timilein45,

es gab immer schon Dinge, die den Menschen Angst gemacht haben: und da war schnell eine Gottheit, die verantwortlich zeichnet aber auch trösten kann, zu Stelle.

Dazu kommt, dass sich die Menschen auch gegenseitig bedroht haben und das noch immer machen. Auch da war schnell eine Gottheit zur Hand, die so etwas, was vielleicht nicht gesühnt würde, sühnen mag. Da lässt sich auch mit der Gottheit schon mal drohen, um Drohung abzuwenden.

Wir sehen und sehen ein, dass damit vielleicht das eine oder andere Extreme verhindert wurde, dennoch sich eine Attitude in der Menschheit nicht verändern ließ.

Es bleibt im Raum stehen, dass wir Gott - und das glaubensunabhängig - als Liebe darstellen können. Das hatte Jesus entweder gewusst oder zumindest irgendwie empfunden. Diese Liebe modelliert sich als universal und schafft darin gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiheitsgrad (ohne hier auf die Herleitung der Kürze wegen einzugehen).

Darin ginge alles, was man-made zu Drohungen und Ängsten führen könnte, unter: keine Freiheitsgrade oder Fülle mehr für Individuen alleine auf Kosten oder zu Leid anderer.

Es würde aber auch ermöglichen, dass sich die Menschen gegen nature-made Bedrohungen umso mehr schützen - und gemeinsam allen Aufwand dazu treiben könnten.

Aber will man denn in den Himmel kommen - oder gerne dort schon zu Lebzeiten sein? Es wäre nur eine Entscheidung weit entfernt, wenn man das noch nicht sei. Und diese Entscheidung würde grundlegend eine eigene Attitude verändern.

Das wäre schon des Himmels wegen - aber in dem Sinne, dass man selbst den Himmel für alle schaffen wollte.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Es hängt davon ab, welche Religionen gemeint sind. Aus meinem Verständnis sind Angst und "Hölle" doch eher mit monotheistischen Religionen verwoben. Solche Religionen dienen finde ich besonders dazu, den Menschen klein zu halten und Machtansprüche der Herrschenden zu rechtfertigen. Auch dazu, sich durch Anmeldung eines Absolutheitsanspruches über andere zu erheben.

In Naturreligionen wird man sich mit dem Begriff der "Hölle" etwas schwerer tun, oder zum Beispiel im Hinduismus, da lässt sich darunter vielleicht die Wiedergeburt als niederes Lebewesen verstehen und im Buddhismus das Verharren im Leiden?

Die Metapher einer Hölle ist ebenso für weniger religiöse Menschen allgegenwärtig.

Als unterhaltsam in diesem Kontext zu erwähnen: Dantes Inferno aus dem 14. Jahrhundert (1321) - vor fast genau 700 Jahren also. Ein Teil des Gedichtes "Göttliche Komödie" in welcher Dante seine Reise durch die Hölle innerhalb der Erde in Form von Passagen (neun konzentrischen Kreisen der Qual) beschreibt. Ein kleiner Auszug:

Bolgia 5 – Barratieri: Korrupte Politiker, die durch den Handel mit öffentlichen Ämtern zu Geld gekommen sind (das politische Analogon zu den Simoniacs), werden in einen See aus kochendem Pech getaucht, der die klebrigen Finger und dunklen Geheimnisse ihrer korrupten Geschäfte repräsentiert...

Das hat mir irgendwie besonders gefallen. Dieser Höllengraben könnte wohl auch heute nicht über ausbleibende Besucherströme klagen. 😈🙂

Insgesamt würde ich sagen, dass Religion nicht allein auf Angst, sondern ebenso auf Hoffnung, Wünschen und Ansprüchen (an sich selbst wie auch an andere) basiert. Nicht zuletzt auch dem Bedürfnis nach Absolution und danach, Verantwortung abgeben zu können. Manche Menschen suchen auch einfach nur nach Gemeinschaft oder Sinn im Leben und finden diesen schließlich in Religionen.

Leider passiert das oft. JHWH-Jehova ist und aber auch ein Zufluchtsort und eine Festung in der Not. Dort wird er beschützt.

Der Glaube an einen/mehrere Götter basiert darauf, dass sich die Menschen den Ursprung des Planeten und im allgemeinen des Lebens, des Todes und dem Danach sowie alle Naturphänomene (Wetter usw) nicht erklären konnten. Deshalb glaubten sie, es müsse eine allmächtige und allwissende "Person", die sie Gott (oder Allah oder andere Namen) nannten, hinter allem stecke. "Himmel" und "Hölle" wurden erfunden, weil man sich nicht vorstellen konnte, dass es eine Ende gibt und der Mensch nach dem Tod schlichtweg nicht mehr existiert. Etwas Abstraktes wurde somit konkretisiert und verständlich gemacht.

Andere Antwort

Religion basiert auf Angst UND Unwissenheit - nicht umsonst heißt es: "Wer nichts weiß, muß alles glauben".

Unsere Vorfahren waren mit diversen Naturphänomenen konfrontiert, für welche sie keine Erklärung hatten, wie z.B.: Sonnenauf- oder -Untergang, Wind, Gewitter, Mondphasen oder Sonnenfinsternissen. Es liegt aber in der Natur des Menschen, für alles eine Erklärung zu finden - und wenn es (noch) keine gibt, muß eben eine Annahme herhalten - nämlich die Annahme, daß es da irgendwo ein (all)mächtiges Wesen gibt, welches das alles steuert und welches den Menschen gewogen gestimmt werden muß, da es ansonsten sauer wird und den Menschen Schaden zufügt..