Baby jeden Tag 11 Stunden in der Kita - i.O.?

11 Antworten

Schwierig.

Jede Familie ist individuell und deshalb braucht es für jede Familie individuelle Lösungen.

Eigentlich mag ich deshalb nicht darüber urteilen, wie andere Eltern ihre Kinder in die familienergänzende Betreuung geben oder nicht.

11 Stunden sind aber schon sehr, sehr lange. Unsere Kita hat zB von 7.00 - 16.30 Uhr geöffnet - das würde also bedeuten, dass das Kind morgens das erste und nachmittags das letzte Kind ist.

Wieso so lange?

Meines Wissens heißt "Vollzeiterwerbstätigkeit" in der Schweiz 42,5 h. Aber 11 Stunden jeden Tag sind ja insgesamt 55 Stunden. Ist der Weg von Arbeit zur Kita so lang?

Vielleicht wäre es eine Option, dass beide Elternteile ihre Arbeitszeiten runterschrauben und die Betreuung teilen?

In Deutschland gibt es mit Elternzeit und Elterngeld andere Voraussetzungen, von daher ist das nicht zu vergleichen, aber: ich bin wieder halbtags arbeiten gegangen, als mein Sohn 9 Monate alt war. Da hat dann mein Mann die Betreuung übernommen und nachmittags waren wir zusammen. Das war toll für alle Beteiligten. Als Junior 15 Monate alt war, haben wir mit der Eingewöhnung begonnen. In der ersten Zeit war er nur drei bis vier Stunden da, und nach dem Mittagessen hab ich ihn abgeholt. Nach und nach hab ich meine Arbeitszeit aufgestockt auf bis 30h/Woche, und entsprechend haben sich die Betreuungszeiten verlängert. Dank unserer wunderbaren Kita (mit einem wirklich tollen Betreuungsschlüssel!) hat das auch toll geklappt und er geht gerne hin.

Weil es uns finanziell möglich ist, haben wir beide die Arbeitszeit reduziert und wechseln uns mit Bringen und Holen ab - das geht dank flexibler Arbeitszeiten. So hat dann jeder von uns abwechselnd nachmittags ausreichend Spielzeit mit dem Kurzen, bevor Abendessen und Schlafen gehen ansteht.

Es ist halt so, dass ein Kind das Leben verändert und man kann nicht mehr so weiterleben wie vor dem Kind. Und man kann nicht mehr so arbeiten wie vor dem Kind. Dass beide Elternteile einen 120%-Job machen, und gleichzeitig noch Zeit für Kind und Haushalt aufbringen, ist utopisch.

Also muss man schauen, wie man sich neu organisiert. Individuelle Lösungen müssen gefunden werden, die das Beste für alle (!) Beteiligten sind. Da darf man das Kind, das seine Eltern braucht, auf keinen Fall vergessen in der Rechnung. Aber natürlich sind auch die Finanzen und das berufliche Fortkommen beider(!) Elternteile nicht ganz unwichtig.

Wäre es eurer Meinung nach in Ordnung, ein ca. 6 Monate altes Kind von Montag bis Freitag ca. 11 Stunden in einer Kita betreuen zu lassen?

Ich persönlich würde dies nie machen. Aber manchmal gibt es gar keine anderen Möglichkeiten, sodass es gar nicht erst zur Wahl steht.

Hier würde ich wohl eher auf den anderen Part (Vater bzw. Mutter) oder Verwandte setzen. Aber auch diese gibt es nicht immer in der Nähe, sodass keine andere Wahl bleibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schulsozialarbeiterin

Hallo,

ich ganz persönlich als Mama hätte mir nicht vorstellen können, unser Kind so früh und so lange in die Kita zur Betreuung zu bringen.

Wir hatten allerdings hier in DE den Luxus, dass ich in Elternzeit gehen konnte. Wenn das in der Schweiz nicht möglich ist, ist das was anderes.

Es kommt ja auch dabei auf persönliche Ziele der Eltern an....oder aber, es klappt finanziell schlichtweg nicht, dass ein Elternteil beim Kind bleibt. Aber das sind ja alles Dinge, die man sich als Paar überlegt, wenn es um die Familiengründung geht. Für meinen Partner und mich wäre es wie gesagt nicht vorstellbar gewesen.

Ihr habt Euch doch bewusst für ein Kind unter "schweizerischen" Umständen entschieden, das bedeutet im Folgeschluss für mich, dass es für Euch völlig in Ordnung ist, Euer 6 Monate altes Kind für 11 Stunden am Tag zur Betreuung zu bringen. Dann passt das doch so.

Welche Variante für das Kind die "bessere" ist, lässt sich vorher eh nicht sagen.

Alles Gute!

Kannst du machen, wenn du meinst!

Ich persönlich würde und habe nicht so gehandelt, denn das ist ja mein Kind, meine Familie!

Alles andere ist für mich so Zucht für den Staat und umschiffen der Familie. Diese Zeit kehrt nie zurück! Staat und Wirtschaft danken dir (bestimmt nicht) dafür...

Manchmal gibt es keine andere Möglichkeit, wenn die Mutter arbeiten muss.
Die deutlich schlechtere Alternative wäre, das Kind durch die Großeltern betreuen zu lassen.

Was ich äußerst Schade finde, dass es in Deutschland für Kinder und Jugendliche zwischen 3 Monaten und 16 Jahren kaum bis keine Betreuungsmöglichkeiten zwischen 15 und 7 Uhr gibt. Auch Betreuungsmöglichkeiten an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen sind echt schwierig.