Automatik oder manuell?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

automatik 43%
manuell 34%
anders 23%

23 Antworten

manuell

Ich selber fahre manuell mit Schaltung, aber ich mag einfach das Gefühl der Gänge.

Ich bin das sowieso schon vom motorradfahren gewöhnt.

Aber an sich finde ich Automatik eigentlich auch ziemlich entspannt 😅 Die elektroautos der Zukunft werden sowieso wahrscheinlich größtenteils automatisch sein.

anders

Da kann ich mich nicht festlegen! Das kommt ganz stark auf das Auto an, ich fahre generell beides und berichte mal aus meinen Erfahrungen von allen meinen Autos, die ich bisher hatte - inzwischen fahre ich einen Mercedes E200 Kompressor (Baujahr 2004) mit Fünfgang-Automatik.

Ich versuche das Ganze mal näher anhand der Autos zu beschreiben, die ich bisher besessen hatte.

Bei meinem Ford Mondeo (Baujahr 1993) und meinem davor gefahrenen Audi 100 C3 (Baujahr 1989; mein erstes Auto) waren die Schalter super, die Automatikversionen mit Viergang-Wandlergetrieben hatten den Ruf, miserabel zu sein und schlecht abgestimmte, versoffene langweilige Ofen. Das Schalten hat da jedoch Spaß gemacht, waren beides Fünfganggetriebe. Das vom Ford Mondeo war sehr leicht zu schalten, exakt geführt und mit handlichem Hebel zu bedienen - da flutschten die Gänge nur so und der Motor hing super am Gas. Da ruckelte nix, da klemmte nix, der Kraftschluss war optimal und die Geräuschkulisse niedrig. Das haben die Kölner damals klasse gemacht. Im Audi 100 war mir persönlich der Schalthebel etwas zu dick; der erinnerte mehr an das Paddel eines Ruderboots als einen Schalthebel, aber das Fünfganggetriebe war einwandfrei zu schalten. Der 100 war so soft abgestimmt, dass man kaum merkte, wenn geschaltet wurde - passend zur exzellenten Verarbeitung.

Bei meinen beiden BMWs (520i E39 und 728i E38) hatte ich den Handschalter jeweils. Die Automatikversionen kenne ich, war m.E. das selbe Getriebe von ZF, da wäre es mir egal gewesen. Konnte es mir aber nicht raussuchen, der E39 war ein Erbstück meiner Großtante und der E38 war ein schnell verfügbarer Gebrauchter, da nahm man was man kriegen konnte. Die Schaltgetriebe waren bei beiden gut abgestimmt, die Gänge rasteten sauber ein, die Hebel waren nicht klobig.

Beim Opel Omega, ich hatte den Automatik, wäre es mir auch Jacke wie Hose gewesen. Da war beides gut, ich hatte als Gebrauchten jedoch sehr günstig einen rentnergepflegten Ersthand-Omega mit 60.000 Kilometern und Automatik für 1500 Euro bekommen - da hätte niemand lang überlegt. War mein vielleicht bestes Auto bisher.

Mein Mercedes C180 ... den wollte ich damals eigentlich mit manuellem Getriebe kaufen. Auf der Probefahrt merkte ich jedoch, dass das Schaltgetriebe unmöglich ist. Man hat bei dem Ding immer das Gefühl im falschen Gang unterwegs zu sein. Mal brummelt er tief vor sich hin, mal vermisst man auf der Bundesstraße den sechsten Gang, weil der Motor so angestrengt vor sich hin jault und die Drehzahlkurve nicht im Geringsten passt. Als ich dann vom MB-Verkäufer einen C180 Automatik als Alternative vorgeschlagen bekam, wollte ich den erst nicht, aber ich merkte, dass das eine ganz andere Dimension in Sachen Komfort und Geräuschkulisse ist. Der C180 Automatik ist für einen Vierzylinder sehr leise und gediegen, der Handschalter - den ich mal als Winterauto hatte - hingegen nah am Rand des Ausdrucks "Zumutung" anzusiedeln. Motor und Handschaltung passen hier nicht zusammen, das Getriebe ist ganz schlecht abgestimmt und zudem ist die labbrige, unexakte Führung nicht bedienerfreundlich. Der C180 bockt und springt vor sich hin wenn er handgerührt ist, mit Automatik fährt er wie auf Schienen und ist eine wahre Freude. In anderen Mercedes-Baureihen ist es genauso, wir hatten auch W123 und W124 sowie mehrere 190er in der Familie. Erst die neueren Modelle haben gute Handschalter.

Beim Mercedes E200 war Automatik schon damals vorherrschend und als Gebrauchter lief er mir zu; für wenig Geld aus erster Hand von einem Rentner mit wenigen Kilometern im Verhältnis musste ich den einfach haben und da war es egal.

Mein Audi 80 1,8S mit fünf Gängen ist wie mein Audi 100 so ein Fall, wo die Automatik einfach nicht gut gewesen ist und eine der wenigen Schwächen eines sonst erstklassigen Automobils.

Halbautomatik-Lösungen sind übrigens nicht empfehlenswert - das funktioniert zwar mit Antippen des Hebels und Stellmotoren in der Theorie ganz gut, ist aber umständlich zu bedienen und im Fahrbetrieb enttäuschend. Selbst die objektiv noch recht gut funktionierende Sequentronic von Mercedes-Benz ist diesbezüglich schlecht; die Easytronic von Opel als typisches Beispiel der automatisierten Schaltgetriebe ist entsetzlich. 

manuell

Bisher hatte jedes meiner Autos ein manuelles Getriebe.

Macht mir mehr Spaß

Woher ich das weiß:Hobby – Fast 2 Jahrzehnte aktiv in der Tuningszene
anders

Automatik für den Stadtverkehr mit Stop and Go.

Schalter fürs ambitioniertere fahren

automatik

Beides hat seine Vor- und Nachteile. Schalten nervt vor allem in Situationen wie einem langen Stau, Automatik macht halt Dinge, die du teilweise nicht möchtest. Allerdings sind Automatikgetriebe mittlerweile wirklich gut geworden - bzw. die Software dahinter.

Nach mehreren Jahren Handschalter freue ich mich aber auf Automatik in meinem nächsten Fahrzeug. Ich als jemand, der 25.000km im Jahr hauptsächlich durchs Stauland Nr. 1 (NRW) fährt, bin vor allem bei Staus davon genervt. Letztens stand ich in Köln auf der A3 rund 43 Minuten im Stau, weil die Leverkusener A1-Rheinbrücke vollständig gesperrt war und alle über die A3 mussten. Danach tat mein linker Fuß schon etwas weh. Kann ich mir ehrlich gesagt echt sparen.

Dazu kommen weitere Vorteile von Automatik:

  • Mehr Gänge möglich, in meinem Fall kommt ein 7. Gang im nächsten Fahrzeug dazu
  • Doppelkupplungsgetriebe: Es ist deutlich schneller als ich je schalten könnte
  • Ich kann z.B. ACC im Stau nutzen. D.h. ich müsste nicht mal im Stau Gas geben und Bremsen. Ob ich das am Ende oft nutze, wird sich zeigen. Allerdings wollte ich schon öfter bei zähfließendem Verkehr ACC nutzen, musste aber immer nach wenigen Sekunden schon eingreifen, weil ich schalten musste. ACC kommt damit gut klar, dennoch kann ich dann auch gleich selbst alles machen.

Wir brauchen uns aber keiner Illusion hingeben: Mich wird das Automatikgetriebe natürlich auch mal stören und ich werde den gewissen "Spaß" auch vermissen. Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass mir das Automatikgetriebe am Ende besser gefallen wird. Immer, wenn ich mal andere Fahrzeuge gefahren bin, die Automatik waren, hab ich es wirklich sehr genossen.

Woher ich das weiß:Hobby – Auto- und Motorradfahrer mit 30.000km/Jahr