Asbest bei Miethaus?
Hallo zusammen,
wir stehen gerade vor einem Problem:
Vor einiger Zeit haben mein Freund und ich eine Suchanzeige aufgegeben, da wir ein Haus zur Miete suchen. Vor etwa zwei Wochen meldete sich eine Dame bei mir, die ab Oktober ein Haus vermieten möchte. Es klang alles perfekt – das Haus liegt in derselben Straße, in der wir derzeit wohnen, und würde theoretisch ideal zu uns passen. Es ist zwar alt und renovierungsbedürftig, aber die Vermieterin sagte, wir dürften alles nach unseren Vorstellungen gestalten: Wände einreißen, renovieren – ganz wie wir möchten. Die Besichtigung verlief reibungslos. Die aktuelle Mieterin zieht aus, weil ihr Mann an Krebs verstorben ist und sie das Haus allein nicht halten kann.
Nun zum (vermutlich großen) Problem:
Heute haben wir uns erneut mit der Mieterin getroffen, um die weiteren Schritte zu besprechen. Als ich den Dachboden besichtigen wollte, kam der Schock: Das gesamte Dach besteht aus Asbestplatten.
Das Haus stammt aus dem Jahr 1962 und wurde seitdem nie saniert. Die Vermieterin erwähnte mit keinem Wort, dass es sich um Asbest handelt. Hätte ich nicht selbst den Dachboden betreten, hätten wir nichts davon erfahren.
Auf meine Nachfrage bestätigte uns die aktuelle Mieterin, dass das Dach asbesthaltig ist. Auch das Garagendach besteht aus Asbest und weist bereits ein Leck auf. Zwei Hausfassaden sind mit einer Art Asbestziegel verkleidet. Das Schuppendach und die Rückwand? Ebenfalls Asbest.
Meine Frage:
Soweit ich weiß, ist Asbest hochgradig gesundheitsgefährdend und krebserregend – besonders, wenn es beschädigt ist, wie es hier der Fall ist. Dass die Vermieterin das nicht erwähnt hat, empfinde ich als extrem arglistig. Zwar haben wir den Mietvertrag noch nicht unterschrieben, aber wir haben ihr über WhatsApp verbindlich zugesagt.
Wie seht ihr das? Gibt es rechtliche Möglichkeiten? Ist das nicht sogar strafbar?
5 Antworten
Asbest ist nur wenn du es rausreißt gesundheitsschädlich. Und nicht mal da extrem. Sonst müsste jeder Dachdecker bereits tot umgefallen sein.
Ich würde über kurz oder lang sanieren. Aber das ist alles DRAUSSEN. Also kein Grund Panik zu schieben.
Puh Gewissheit bring nur eine Probe
Asbest wurde bis 1991 in Eternitplatten verwendet und somit kann es durchaus sein das Asbest vorhanden ist
also entweder Proben untersuchen lassen oder Finger weg
Zum einen - warum sollte man als Mieter Geld investieren um Wände einzureißen?.
Wenn der Dachboden Wohnraum sein sollte - dann würden mich eher die letzte Nebenkostenabrechnung interessieren. Oder ist das Foto von der Garage?
Wenn noch nie saniert wurde, würde mir die Elektrik,. das Abwasser und die Nebenkosten insgesamt mehr Sorgen bereiten
Abschrecken von der Miete würde mich die Berliner Welle nicht. Höchstens die Nebenkosten.
Es ist keine Arglist - an dem Dach ist er doch ganz klar zu erkennen und was in den Wänden, im Fliesenkleber... alles drin steckt, muss die Vermieterin nicht wissen. Selbst wenn du das Haus kaufen würdest, wären es keine versteckten Mängel.
Sie muss ja nicht zwingend die Bauherrin gewesen sein. Haus Baujahr 62 - hat man Frauen ohnehin noch aus den Dingen komplett raus gehalten.
Es gibt nur wenige Bundesländer, Gemeinden, die in ihrer LBO/Satzung die komplette Entfernung von asbesthaltigen Baumaterialien angeordnet haben. Ist dies bei dir nicht der Fall, ist es weder eine Straftat noch eine Ordnungswidrigkeit.
In meiner Region siehst du die asbesthaltige Wandverkleidung und auch die Berliner Welle noch sehr oft.
Soweit ich weiß, ist Asbest hochgradig gesundheitsgefährdend und krebserregend – besonders, wenn es beschädigt ist, wie es hier der Fall ist.
Naja, solange ihr nicht aktiv an asbesthaltigen Baustoffen arbeitet, ist das Risiko relativ überschaubar. "Hochgradig gesundheitsgefährdend und krebserregend" sind auch eine Menge anderer Dinge, von Zigarettenrauch bis hin zum Sonnenlicht.
Wenn ihr aber das Haus tatsächlich umfassend renovieren wollt, werdet ihr um eine entsprechende Schadstoffsanierung nicht herumkommen - die entsprechenden Kosten müsst ihr bei der Verhandlung definitiv mit einberechnen.
Hinsichtlich des Vertrages solltet ihr euch aber ohnehin fachlich beraten lassen. Eine Sanierung auf eigene Kosten als Mieter ist ein gewisses Risiko, das man unbedingt vertraglich absichern sollte.
Asbest ist im verbauten Zustand ungefährlich.
Das ist richtig, aber die Vermieterin erlaubt ausdrücklich, alles mögliche umzubauen, Wände einzureissen und und und. Die Gefahr, dass dann Doch asbesthaltiges Material beschädigt wird, ist nicht zu verachten. Asbesthaltiges Material, z. B. von der Fassadenverkleidung, abzubauen und zu entsorgen, ist extrem teuer.
Unbekannte Risiken können sich auch im Inneren verbergen, aber anfangs der 90er war es nicht mehr üblich, Asbest in Kleber oder Fußbodenmaterial zu verwenden.
Ich habe mich leider beim Baujahr vertippt, es ist Baujahr 1962. bedeutet es könnte sogar im Kleber und in den Innenwänden sein?
Innenwände eher nicht, außer vielleicht, wenn es im Bad noch Fliesen aus der Zeit gibt. Gefährlich sind Fußbodenbeläge, bzw. die Schichten darunter. Aber da kann man oft einfach auf die vorhandenen Böden neue drüberlegen, sodass man die alten nicht angreifen muss.
Ich habe mich leider beim Baujahr vertippt, es ist Baujahr 1962 und wurde nie saniert