Aquascaping: Mit was Lavagranulat vom Soil trennen? Fliegennetz?
Hallo.
Ich plane gerade ein neues Aquarium und dort kommt unter den Nährboden eine Schicht Lavamulch. Nun sehe ich auf YT Videos öfters, dass die Lavakrümel (8-16 mm Körnung) mit einem Netz oder Vlies abgedeckt werden, damit die Mulchteile nicht mit der Zeit nach oben wandert.
Leider schweigen sich die Youtube Leute aber immer beharrlich darüber aus, was genau sie verwenden. Die zu ergoogelden Nylonstrümpfe kann ich nicht verwenden, da ich eine recht große Grundfläche habe und Mulch in Säckchen immer irgendwie in Klumpen- oder gar Kugelform bleibt.
Welche Matte oder Netz könnte man also verwenden? Ein Fliegennetz? Es sollte sich natürlich nicht nach ein paar Wochen zersetzen und auch keine Stoffe ans Wasser abgeben...
Was nutzt ihr dafür?
Danke!
2 Antworten
Hallo,
sowohl Nährboden als auch Lavamulch?? solltest du überhaupt nicht in dein AQ einbringen. Nährboden hört sich toll und sinnvoll an - ist es aber nicht. Zu Beginn gibt er völlig unkontrolliert und unkontrollierbar mengenweise Nährstoffe ans Wasser ab - Erfolg: die Algen freuen sich.
Nach einiger Zeit ist er völlig ausgelaugt - die Nährstoffe fehlen und man muss ohnehin zusätzlich düngen.
Nach und nach zersetzt sich dieser Boden und immer, wenn man dann etwas neu einpflanzt oder umpflanzt oder herausnimmt, erheben sich Wolken von zersetztem Nährboden - und diese setzen sich dann überall im AQ ab - das sieht sehr unschön aus.
Von dem Lavamulch habe ich noch nichts gehört - aber damit wird es ähnlich sein. Zumal so eine entsprechende "Sperrschicht" (nach der du hier suchst), die Zirkulation im Bodengrund sicher sehr negativ beeinflusst - und gerade ein gesundes Mikroklima im Boden ist für ein AQ von wichtiger Bedeutung.
Hoffentlich glaubst du den Werbeversprechen der Soil-Hersteller/Verkäufer nicht, denn sie treffen nicht zu - kein Bodengrund kann diese Dinge auf Dauer leisten, die hier versprochen werden.
Ein feiner Kiesboden oder ein Sandboden in der passenden Höhe sind genau der richtige Bodengrund für ein funktionierendes Aquarium. Die Düngung ist in jedem AQ absolut individuell und muss entsprechend für jedes angepasst und optimiert werden - nur dann klappt es auch mit einem gesunden prächtigen Pflanzenwuchs. Dabei helfen aber keine Nährböden oder ähnliches - sondern Wissen, Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
Gutes Gelingen
Daniela
Von dem Lavamulch habe ich noch nichts gehört
Dann will ich Dir mal auf die "Sprünge" helfen ;-)
Da dieses Substrat sehr scharfkantig ist, ist es auch für die meisten Becken (Besatz) ungeeignet!
aha - und was spricht für dich gegen eine gesamte Bodenschicht aus feinem Kies oder Sand?
Die oben aufgezählten Eigenschaften des Lavamulchs, wenn er sauber und nährstoffdurchlässig vom Soil getrennt darunter liegt.
Bitte nicht böse sein, aber eine Grundsatzdiskussion über die verschiedenen Möglichkeiten, Bodengrund im Aquarium aufzubauen wollte ich hier jetzt nicht mehr führen. Den Prozess der Entscheidungsfindung habe ich denke ich durch.
Darüber gibt es eigentlich gar keine Diskussion - weil es ganz klare biologische Grundsätzlichkeiten gibt, die es zu beachten gibt, wenn ein AQ biologisch dauerhaft funktionieren soll.
Aber wenn jemand lieber seine eigenen Erfahrungen machen möchte - dann ist das natürlich absolut in Ordnung.
Ich betreibe seit 35 Jahren Aquaristik. Ich weiß was ich mache, keine Bange. Ich kenne die Abhängigkeiten, weiß um die verschiedenen Möglichkeiten von Düngung und möchte eins meiner Becken nunmal so auf diese aktuelle, moderne Methode aufbauen. Wie du schon sagst, jeder macht da seine eigenen Erfahrungen. Ich bin fast 30 Jahre mit Bodenflutern gefahren und die Becken standen immer jahrelang einwandfrei da. Seit 5 Jahren laufen bei uns im Haus neben einem großen Salzwasserriff auch 4 Becken nur mit Soil. Nun möchte ich es mit einer anderen Art versuchen, die bei vielen anderen Leuten prima zu funktionieren scheint.
Ein Hobby ist dann ein Hobby, wenn man Neues probiert. Aquascaping ist per se doch durch überhaupt nichts definiert. Früher gabs es groben Quarzkies, Wasser oben drauf, Valisnerien rein, fertig. Dann kamen Bodenfluter, CO2, Quecksilberdampf und Lichtspektren, später Nährboden, dann Soil...Auch wenn Lavamulch unter den Soil zu packen nun nicht neu ist, so ist doch gerade das das schöne an der Aquaristik, wenn man ein Becken nach Jahren leer hat und mal wieder was neues probieren kann.
Ich denke wenn die Frge nach diesem Trennvlies o.ä. nicht beantwortet werden kann, können wir jns den Rest sparen.
Aber natürlich trotzdem lieben Dank für die Stellungnahme!
Du hast alles schon gesagt, trotzdem möchte ich die Gelegenheit nochmal nutzen, Dir beizupflichten:
Die Aquaristik lebt doch gerade davon, sich zu informieren, zu verstehen und dann umzusetzen, was sinnvoll erscheint. Auch wenn das neue Wege sind und vom bisherigen Standardweg abweichen. Sonst würden wir noch immer die Standardbecken von vor 50 Jahren pflegen. Oder, schlimmer, die noch älteren Goldfischgläser.
Natürlich ist es aber wichtig, diese Reihenfolge einzuhalten: Sich erst gründlich zu informieren und zu verstehen. Insofern kann ich Danielas Vehemenz nachvollziehen, die hier fast täglich uninformierten oder durch Werbung fehlgeleiteten Aquarienanfängern ihren Unsinn austreibt. Dass Du aber nicht dazuzählst, ist deutlich und die berühmte Ausnahme von der Regel ;)
Hallo therealkickers,
Daniela hat völlig recht, außerdem ist dieses Substrat sehr scharfkantig und besonders für Becken mit gründelndem Besatz (Panzerwelse, Schmerlen,usw.)nicht geeignet!
Liebe Dank Euch, aber Ihr habt beide nicht richtig gelesen ;-)
Der Lavamulch kommt unter den Soil. Deswegen ist es egal, wie scharfkantig er ist. Er dient wie oben schon erwähnt und in unzähligen Scaping Anleitungen vermerkt als Siedlungsfläche für Bodenbakterien sowie als eine Art Bodenfluter, da Nährstoffe wie bei Verwendung eines Bodenfluters unter dem Boden besser zirkulieren können.
Die Entscheidung steht fest, mir ging es auch nur um diese Abdeckung der Lavaschicht unter dem Soil. Auch die wird immer wieder überall erwähnt, nur eben leider nie wirklich auf deren Beschaffung eingegangen. Und Youtuber wollen ja immer Fragen und Kommentare, aber dann antworten sie in den meisten Fällen nicht... 😀
Auch Bodenfluter und überhaupt eine Zirkulation in den unteren Wasserschichten ist überaus contraproduktiv für die Biologie eines Aquariums! Gerade das sich in den unteren, anaeroben Bodenschichten bildende Mikroklima kann sich dann gar nicht einstellen und das fehlt dann ungemein.
Immer daran denken: Beim Aquascaping - so schön es auch aussieht (wenn es denn funktioniert), handelt es sich NIE um einen dauerhaften Zustand, nie um ein wirklich biologisch funktionierendes Aquarium - sondern immer nur um eine "Momentaufnahme". Wirklich über einen langen Zeitraum kann so ein Scape nicht funktionieren, weil die ganzen Faktoren gar nicht miteinander im Einklang sind, nicht aufeinander aufbauen und niemand Rücksicht auf ihre Abhängigkeiten nimmt.
Also Lavamulch als poröse Schicht unter dem Nährboden ist jetzt aber doch nicht unüblich. Er beherbergt keine Nährstoffe sondern dient nur als Volumenfüller, mechanischen Halt für schräge Flächen sowie als Siedlungsfläche für Bakterien im Boden. Zudem ermöglicht er ein besseres Zirkulieren der Närhstoffe im Boden und fungiert damit wie ein Bodenfluter. Also dass er drunterkommt, steht für mich fest.
Ich suche ja auch keine Sperrschicht, sondern etwas, was verhindert, dass durch Wühlen von Welsen oder eben einfach Wasserbewegung über die Zeit, gerade, wenn der Soild am Anfang noch recht lose aufliegt, die größeren Lavateile nach oben wandern. Eine Art Netz oder so, wo natürlich Wasser und Nährstoffe durchgehen, aber eben nicht die Lavateile.