Aquarienholz im Wald sammeln?

3 Antworten

Kann man. Es sind sowohl Wurzeln, als auch Äste geeignet. Es muss trocken sein, also ohne Pflanzensäfte. Am besten auch schon entrindet. Grün abschneiden und direkt verwenden geht nicht. Am besten nimmt man Totholz, das der Baum von allein abgestoßen hat, da sind garantiert keine Pflanzensäfte mehr drin. Dabei ist wiederum am besten, wenn das Holz schon so getrocknet ist, dass sich die Rinde stark ablöst. Es muss noch hart sein und weder morsch, noch sonstwie verpilzt. Was schon morsch und pilzig ist, löst sich im Wasser schnell auf, da hat man nix von.

Ich dachte immer, dass harzhaltige Hölzer ebenfalls nicht gehen, es gibt aber Leute, die Kiefernäste mit Rinde offensichtlich erfolgreich verwenden und da ist definitiv noch Harz drin.

Wurzelholz würde ich trotzdem nur von Laubbäumen verwenden, weil Nadelbaumwurzeln doch sehr extrem harzig sind.

Besonders haltbar ist Holz von Eiche und Schwarzerle, leider wachsen die meist ziemlich geradelinig, sehen also nicht so gut aus. Buche und Hainbuche ist auch gut geeignet und optisch meist deutlich interessanter. Die meisten Laubholzer sind geeignet. Beliebt, aber kaum zu bekommen, sind alte Weinreben.

Um alles, das im lebenden Zustand giftig ist, sollte man auch im toten Zustand einen Bogen machen.

Ich hab was wichtiges vergessen: Kochen ist Blödsinn.

1. Ein Aquarium ist nicht steril und darf nicht steril sein, das abgekochte Holz wird sowieso direkt wieder besiedelt.

2. Die Mikroorganismen an Land und im Wasser unterscheiden sich, man muss die Landmikroorganismen nicht entfrnen, weil sie eh absterben, gefressen und ersetzt werden.

3. Kochen schädigt die Holzstruktur und beschleunigt den Zerfall.

mbholzwurm  25.05.2019, 09:53

Die Gerbsäure in Eiche und Buche ist für viel Fische nicht gut und trübt das Wasser, ich würde trotz allem bei Ziefischen abkochen!

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eieiei2  26.05.2019, 15:11
@mbholzwurm

Fische, die keien Gerbsäure vertragen, bekommen überhaupt kein holz ins Aquarium. Das betrifft fast nur die Bewohner der ostafrikansichen Seen.

In nahezu allen anderen tropischen gebieten der Erde, aus denen 90% aller anderen regelmäßig gehandelten Zierfischarten stammen, ist das Wasser mineralarm ubis äußerst mineralarm und gleichzeitig stark bis sehr stark angereichert mit aus totem Pflanzenmaterial gelösten Stoffen aller Art, darunter auch Gerbsäuren. Die Tiere sind in Jahrmillionen Evolution daran angepasst. Diese Anpassung geht bei einigen Arten so weit, dass sie kaum noch ein Immunsystem haben, weil in sehr saurem Wasser nur sehr wenige krankmachende Keime überleben und so der Energieaufwand für die Bereitstellung eines Immunsystems evolutionär runtergefahren wurde.

Gerbsäure trübt auch nicht, sie färbt eher wie Tee, also farbig ohne trüb zu sein.

Verglichen mit Holz, das Jahrhunderte im Moor gelegen hat, ist totes und tocknes Eichenholz wesentlich weniger sauer und gibt wesentlich weniger langfrsitig Gerbsäuren ab.

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Hallo,

die Nutzung im Terrarium und im Aquarium sind zwei ganz verschiedene Dinge. Im Terrarium herrschen andere Bedingungen und daher gelten dafür auch andere Faktoren.

Im Aquarium ist Holz aus dem Wald eher weniger geeignet, denn erstens darf es kein Holz sein, dass noch Harz abgibt, es darf kein Nadelholz sein und es muss absolut tot und trocken sein.

Und auch dann kann man stunden- und tagelang kochen - es wird trotzdem aufschwimmen.

Außerdem fängt so ein Holz ganz schnell an zu faulen - und das beeinflusst das Wasser meist sehr negativ.

Wohnt man allerdings in der Nähe eines Moores oder eines Sees und kann sich daraus Holz besorgen, dass schon lange im Moor oder im See liegt - dann kann man dies verwenden.

eieiei2  26.05.2019, 15:04

Mit jeglichem Material aus Gewässern mit Fischbesatz bin ich sehr sehr vorsichtig. Damit kann man sich parasiten einschleppen.

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eieiei2  26.05.2019, 21:37
@dsupper

und dann regelmäßig ersetzen, weil es nicht mehr so lang hält. Na toll.

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dsupper  27.05.2019, 14:53
@eieiei2

ich habe ausgekochtes Holz seit vielen vielen Jahren im AQ

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