Antidepressiva Teufelskreis?
Hallo zusammen ,
ich bin seit 8 Jahren wegen Depressionen und Ängsten in Behandlung. Ich nehme nun schon seit 8 Jahren Venlaflaxin ,ohne jemals abgesetzt zu haben. Meine Ärztin meinte,was mir gut tut ,kann ja nicht verkehrt sein.
Ich habe jetzt in diesem Jahr schon das zweitemal versucht das Venlaflaxin auszuschleichen ,bzw dann abzusetzen. Wenn ich dann auf 0 bin, geht es mir wieder mieser. Evtl sind das auch nur vorrübergende Gefühle und ich rede mir das ein,aber es kommen unterschwelich wieder Ängste hoch.
Ich besuche eine Selbsthilfegruppe. Die Leute dort , raten mir, durch die Ängste und Gefühle durchzugehen,sie auszuhalten. Ich greife dann nach ein paar Tagen wieder zurück auf Venlaflaxin . Ich habe aktuell keine Suizidgedanken oder so , aber halt Angst vor meinem Alltag,obwohl ich eigentlich viel erreiche. Mit Arbeit und Sport,falle halt nur schnell in den Minderwert.
Meine Frage an Euch.....ist es normal , bzw kann es passieren , dass ich durch all die Jahre wo ich Venlaflaxin nehme ,eine psychische Abhängigkeit entwickelt habe.
Es gibt Leute aus meiner Selbsthilfegruppe,die nur den Kopf schütteln,dass ich es schon so lange durchnehme ,bzw unverantwortlich von meiner Ärztin ist.
Ich möchte gerne auf 0 sein,aber gehe lieber den bequemen Weg und greife dann zum Antidepressivum
:/ :/
12 Antworten
kann es passieren , dass ich durch all die Jahre wo ich Venlaflaxin nehme ,eine psychische Abhängigkeit entwickelt habe.
ja
dein Gehirn gewöhnt sich natürlich daran und reagiert mit Entzugssymptomen darauf
Entzugssymptome werden von Ärzten in diesem Fall gerne "Absetzsymptome" genannt, weil sie nicht zugeben wollen, dass Antidepressiva abhängig machen
deshalb sollen Antidepressiva auch langsam ausgeschlichen, also schrittweise abgesetzt werden
Ich wundere mich auch immer darüber, dass es heißt, man werde nicht abhängig, und dann kämpft man mit Absetzsymptomen, die Entzugssymptomen gleichkommen. Gerade bei Venlafaxin und Paroxetin seien die Absetzsymptome sehr stark ausgeprägt. Ich habe es bisher noch nicht erlebt, da ich damals ohne Probleme Escitalopram ausgeschlichen habe. Aber jetzt nehme ich Desvenlafaxin (das ist der Hauptmetabolit von Venlafaxin), da wird das Ausschleichen nicht so einfach sein wie bei Escitalopram.
Das ist sehr sehr unwahrscheinlich. Depressionen können sehr langwierig und chronisch werden.
Das muss man nicht aushalten.
Hey! Also was ich dir sagen kann ist, dass du von Venlaflaxin NICHT abhängig werden kannst! Weder Körperlich noch psychisch...
Absetzten solltest du es trotzdem nur langsam... also alle zwei Wochen etwas weniger bis du es garnicht mehr nimmst. Am besten auch mit deiner Ärztin. Zwingen kann sie dich nämlich zu nichts und wenn du es absetzen willst, kann sie dagegen auch nichts tun!
Das es dir erstmal etwas schlechter geht ist völlig normal. Deinem Körper wird plötzlich etwas genommen an das er sich über 8 Jahre lang gewöhnt hat. Da sind leichte “Mangelerscheinungen” wie zB Antreibslosigkeit vollkommen normal. Sollten diese allerdings nach 2-3 Wochen immernoch nicht weg sein Bzw besser geworden sein, solltest du nochmal mit deiner Ärztin reden.
wer aus dieser selbsthilfegruppe hat medizin oder pharmakologie studiert?
es ist fahrlässig, ohne ärztliche absprache antidepressiva abzusetzen.
dein ansprechpartner ist die ärztin. sprich über eine reduzierung.
die selbsthilfegenossen beraten dich nicht so gut, aus unerfindlichen gründen haben viele depressive den wunsch, ihr medikament abzusetzen, obwohl dies sie in lebensgefahr bringt. bitte habe vor der krankheit mehr angst als vor dem medikament! deine ärztin hingegen berät dich gut. hol dir aber gern noch eine 2. oder auch 3. meinung eines psychiaters ein!