Angst wenn mein Pferd sich erschreckt?

8 Antworten

du hast schon viele gute Tipps bekommen, einen möchte ich noch hinzufügen:

lerne Atemübungen:
geht ganz einfach: geh mit deinem Pferd spazieren (fang bin der Halle an) und atme 3 Schritte lang ein und 5 Schritte lang aus usw usw usw -
konzentriere dich NUR auf deinen Atem,
das Pferd geht am Strick mit, ggf an der Trense; mit der Zeit wird sich dein Pferd durch DEINE eigene Übung entspannen;

übe dies mind 10-15 Min lang; erst drinnen, dann auch auf dem Außenplatz, der weide, im gelände

Es ist nur ne Kleinigkeit, aber es hilft gegen deine innere Anspannung - und damit auch deinem Pferd, denn das reflektiert dich ja nur....

bist du cool, wird es auch dein Pferd werden

hab Geduld

ist mein wallach guckig, bekommt er viel Bögen zu reiten, seitengänge und immer wieder Bögen: so bekommt er eine andere Perspektive auf das, was ihn aufregt....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Den Rat von Urlewas würde ich an Deiner Stelle beherzigen. Spannung löst man nicht durch Rückwärtsreiten - das Vorwärts-Galoppieren sollten so oder so viel mehr Reiter mal wagen. So manches Pferd hätte das bitter nötig.

Mein alter Wallach war bisweilen auch sehr glotzig. 20 Mal ging er an einer Stelle vorbei und mit einem Mal beschloss er dann plötzlich, dass da etwas schrecklich Gruseliges sein muss und machte fast einen Topspin. Bis zum Schluss war er nie der Nervenstärkste, aber ich konnte viel tun, um es ihm und mir leichter zu machen.

Was im Falle meines Wallachs half, war wenn er so in Arbeit war, so konzentriert, dass er gar keine Zeit hatte, sich mit Kinkerlitzchen zu befassen. Ich musste es einfach reiterlich erreichen, seine komplette Konzentration auf mich zu erlangen und ihm keine Zeit für Ablenkungen zu lassen.  Das bedeutete, dass man auch selber sehr gefordert war. An Rum-eiern war nicht zu denken. Im Laufe der Jahre wurde es aber immer besser. Wir wuchsen zusammen, sein Vertrauen in mich wuchs und er wurde auch selbstbewusster. Im Gelände war er Zeit seines Lebens nicht der Mutigste, doch in der Halle und auf den Reitplätzen wurde es jedes Jahr besser.

Deshalb rate ich Dir zu intensiver Dressurarbeit und gutem und häufigen Unterricht - schadet so oder so nicht, hilft Euch beiden und lässt Euch an Euch wachsen. 

Du galoppierst  doch gern, oder etwa nicht? Dann freu dich doch und reite vorwärts. Das Pferd gewöhnt sich das am ehesten ab, wenn du am treiben bleibst. Erschrecken darf es ja - aber es darf sich da kein Spiel draus machen. 

Mußt halt immer ordentlich sitzen, feine Anlehnung und Konzentration haben, dann ist das doch kein Problem!

Und mahc halt Spiele, die die Reaktion fördern. Früher gans im Sportunterricht " wer hat Angst vorm schwarzen Mann ", Völkerball und so was. Das macht heute wohl keiner mehr- lass dir halt was entsprechendes einfallen.

( in der realen, körperlich bewegten Welt - Comuperspiele helfen da nicht.)

leoniehorse 
Fragesteller
 08.03.2017, 22:59

Ich glaube das mit dem vorwärtstreiben Probier ich das nächste mal wirklich...🤔

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Urlewas  08.03.2017, 23:06
@leoniehorse

Ja, mach das. " wer treibt, ist am Drücker". Will heißen, wer den anderen bewegt, ist " der Chef". Wenn das Pferd meint, es könnte bei jendem Erschrecken sozusagen dich bewegen, drehst du den Spieß um.

Auch behältst  du dann die Kontrolle über die Richtung ( dann kann es keine Haken schlagen) und gewinnst dann auch schnell Einfluss auf das Tempo. 

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Das Pferd merkt sofort, ob du da oben gelassen oder angespannt bist. Das kannst du auch gar nicht verhindern, da viele Dinge unbewusst geschehen wie schnellere Atmung, klammernde Beine, Festhalten der Muskeln. Innerlich wartet man ja bei einem solchen Pferd oft geradezu auf den nächsten Hüpfer, die nächste Schreckszenerie - gerade, wenn man versucht, es NICHT zu tun. 

Wichtig, dass du deinem Pferd vermittelst, dass es mit dir zusammen keinen Grund gibt, dass es sich Sorgen macht. Das übt man am besten vom Boden aus durch Vertrauensarbeit, Schrecktraining. 

Setz dich nicht drauf, wenn du kein gutes Gefühl hast - dein Pferd merkt es. Sofort. Gib euch/ihm Zeit, du hast ihn ja auch noch nicht lange. Und - such dir wenn möglich Hilfe bei einem kompetenten Trainer, der mit dir gemeinsam an der Sache arbeitet. Schon dass man weiß, man ist nicht alleine, kann sehr hilfreich sein u. zur eigenen u. somit auch Pferdis Entspannung beitragen. 

Passende Ausrüstung ist vorhanden? Mit einem Sattel, der nicht/schlecht passt, kann sich kein Pferd, egal ob coole Socke oder nicht, wirklich entspannen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Das blöde ist, dass das einen Teufelskreis gibt, den Du schleunigst durchbrechen musst, damit das nicht zu Eurem Problem wird, das Euch lange beschäftigen wird:

Fühlt ein Pferd sich gut vom Menschen geführt, erschrickte es nicht in dem Maße, es zuckt vielleicht mal mit dem Ohr, aber das war's dann. Wenn es aber merkt, ein Mensch ist angespannt, es ist wohl drauf angewiesen, selbst fluchtbereit zu sein, verspannt es sich und es kommt zu dem, was Du beschreibst.

Lach drüber! Jetzt ganz ehrlich, mach Dich drauf gefasst, dass er zuckt und lach ihn aus, den Angsthasen - man kann sich selbst nicht anspannen, wenn man herzlich lachen kann, es lustig findet. Ja, es ist extrem schwer, sein Unterbewusstsein zu lenken. Sonst wär's kein Unterbewusstsein. Aber es muss sein. Und wenn Du Sorge hast, dass sein Zucken unter Dir Dich zu sehr schreckt, um sofort lachen zu können, mach's an der Hand. Zäume ihn auf Kappzaum und provozier die Situationen, in denen er bisher immer gezuckt hat, sei am anderen Ende der Longe und lerne, herzlich zu lachen drüber. Wenn Du das kannst, sitz wieder auf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981