Angst vor Intimität?
Ich habe Angst vor jeglicher Intimität. Nicht nur im sexuellen Sinne, sondern auch vor einfachen Umarmungen.
Ich fühle mich dann immer unwohl, will am liebsten einfach nur so viel Abstand wie möglich zu der jeweiligen Person haben und breche teilweise wirklich in Panik aus.
Ich weiß echt nicht, woran das liegt.
Das liegt ja nicht an der anderen Person, sondern an mir.
Ich umarme nicht einmal meine Mutter gerne, obwohl wir ein ziemlich gutes Verhältnis haben, genauso wenig wie meine Freundinnen.
Meistens umarme ich die Person dann trotzdem, um sie nicht zu verletzen, aber ich habe ja immer noch dieses doofe Gefühl.
Wie das bei einer Person wäre, in die ich verliebt bin, kann ich nicht wirklich einschätzen, da ich noch nicht einmal irgendwann für jemanden geschwärmt habe, geschweige denn verliebt war.
Dementsprechend habe ich bisher auch noch keine Beziehung geführt.
Ich wurde zwar einmal in meiner frühen Kindheit von meinem Halbbruder vergewaltigt, aber ich glaube nicht unbedingt, dass das was damit zu tun hat.
Schließlich ist das schon fast zwölf Jahre her und ich kann mich kaum noch daran erinnern.
Aber was kann es denn sonst für Auslöser für Angst vor Intimität bzw. Körperkontakt geben?
Diese Angst ist ja nicht gerade normal...
5 Antworten
Du hast eine
•Posttraumatische Belastungsstörung
Und bist
•aromatisch als auch asexuell
Hier ist therapeutische Hilfe erforderlich. Im Rahmen einer Therapie könnte man die tiefer liegenden Ursachen für deine Angst vor emotionalem und körperlichem Kontakt herausarbeiten. Vielleicht kann dir dein Hausarzt einen geeigneten Therapeuten vermitteln oder Du rufst deine Krankenkasse an.
Wenn Du keine körperliche Nähe möchtest dann lass es. Du umarmst ja dein Umfeld trotzdem um sie nicht zu verletzen, vielleicht kannst das ja irgendwie umgehen.. Ich würde das einfach lassen. Du musst da auch nicht irgendwas reininterpretieren, wenn Du das nicht magst, dann ist es eben so.
Ignorieren würde voraussetzen das der Fragesteller ein Problem damit hat. So verstehe ich die Frage aber nicht. Eher so das er oder sie, um andere nicht zu enttäuschen, körperliche Nähe zulässt - zb. schreibt sie oder er ja, er umarmt Freunde und Familie obwohl er/sie es eigentlich nicht will. Wenn man etwas nicht möchte, dann sollte man das lassen, muss man nicht hinterfragen. Manche Menschen sind eben so.
Sexueller Missbrauch prägt sich auch unterbewusst ein. Selbst wenn du es nicht mehr weißt/es verdrängt hast.
Wenn du selbst der Meinung bist dass es dich einschränkt solltest du vielleicht mal mit jemandem ernsthaft darüber reden.
Denken sich deine Freundinnen und deine Mutter nichts dabei? Du verheimlichst es ja quasi vor ihnen. Das solltest du nicht, denn dann belügst du nicht nur sie sondern auch dich selbst.
Such dir jemanden der dich kennt und versteht und dann redet darüber. Anschließend könntest du überlegen ob du dir professionelle Hilfe suchen willst. Das ist nichts wofür man sich schämen müsste, glaub mir.
Natürlich bemerken meine Familie und Freunde das. Meine Mutter ist einfach nur traurig, dass ich sie kaum umarme und meine Freundinnen finden es halt ein bisschen komisch, aber da man mir meine Angst bei Umarmungen gar nicht mehr anmerkt, weil ich mich ziemlich zusammenreiße, denkt sich eben auch niemand großartig was dabei. Mein Stiefvater meint immer nur, dass ich mich nicht so anstellen soll und dass Umarmungen komplett normal sind. Er versteht das eben nicht so ganz. Sie wissen aber auch alle, dass ich vergewaltigt wurde.
Dein gesamtes Umfeld weiß es also, okay.
Hat deine Mutter oder deine beste Freundin denn nie versucht mit dir darüber zu reden? Falls das so ist, solltest du das ändern, denn sowas zu ignorieren ist leider keine gute Lösung. Von alleine wird es wohl nicht weggehen.
Dass dein Stiefvater das nicht versteht wundert mich nicht. Es fällt vielen Menschen schwer, sich in andere hineinzuversetzen.
Nein, also ich war schon vor circa zehn Jahren wegen der Vergewaltigung in Therapie, aber außerhalb davon habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Dafür vertraue ich niemandem genug. Und das mit der Angst habe ich auch noch nicht wirklich vertieft, weil mich jeder, wenn ich das erwähne, einfach nicht versteht
Du vertraust deiner Mutter nicht? Oder deiner besten Freundin? Ich weiß, dass sich Vertrauen nicht erzwingen lässt, aber gut hört sich das nicht an.
So aus der Ferne kann ich deine Situation leider auch nicht besser einschätzen. Womöglich wärst du mit einer weiteren Therapie gut beraten. Dort sollte eigentlich ein weg herausgearbeitet werden wie du dich davon lösen kannst.
Naja, eine beste Freundin habe ich nicht mehr, ich habe nur noch normale Freundinnen. Und meine Mutter und ich verstehen uns zwar gut, aber wir reden beide insgesamt eher ziemlich wenig und sowas würde ich auch ungern mit meiner Mom besprechen
Ja, das ist irgendwie schon auch verständlich, aber wenn du darunter leidest, überleg dir, ob du nicht nochmal wohin gehen willst.
Hier und genrell übers Internet, wird dir aufgrund der logischen Einschränkungen vermutlich niemand eine endgültige Lösung bieten können. Aber ich wünsche dir alles Gute.
Also eine Vergewaltigung ist immer tiefgreifend. Ob es nun bewusst oder unbewusst ist.
Hätte diese wichtige Info nicht in deinem Text gestanden, hätte ich auf autistische Züge getippt.
In deinem Fall würde ich dir dringend raten mit jemandem darüber zu reden der Ahnung davon hat. (Psychotherapie?)
Das halte ich für keine gute Idee. Einfach ignorieren wird nicht zur Lösung beitragen.