An was glauben?
Hey. Eine Frage an alle, welche wirklich fest von ihrer Religion/ ihren Glauben überzeugt sind.
Was hat euch so überzeugt von der Existenz eines Gottes und dessen Religion?
Ich gehe davon aus, dass es irgendein einschneidendes Ereignis gegeben haben muss, um überhaupt uneingeschränkt daran glauben zu können. Oder wurde euch der Glaube an Gott einfach vermittelt? Weil es nun mal die Norm ist?
Ich stelle diese Frage nicht, um zu kritisieren oder provozieren… ich will wirklich die Beweggründe verstehen. Den in Anbetracht der schlimmen Zustände auf dieser Welt, fällt es mir nämlich wirklich schwer an einen Gott zu glauben. Einen Gott, welcher unerträgliche Qualen zulässt und dann noch das Paradies verspricht, vorausgesetzt man hält sich an die Richtlinien. Worin würde da der Sinn liegen? Ich sehe ihn nämlich nicht.
Ich selber habe keine Religion und glaube nicht wirklich an einen „Gott“, aber ich denke dennoch, da ist was Höheres. Schwer zu erklären. Ich hänge voll in der Luft ehrlich gesagt😆. Würde nämlich gerne an etwas glauben, aber ich kann es nicht. Ganz egal, wie argumentiert wird…
Wie erklärt ihr eure Überzeugung?
10 Antworten
Ich bin Buddhist und daher sowohl religiös, als auch atheistisch.
Meine jüdischstämmige Familie ist nicht religiös, es gab also keine religiöse Vorprägung.
ich gehe davon aus, dass es irgendein einschneidendes Ereignis gegeben haben muss
Ich bin tatsächlich nicht durch eine Sinnkrise oder eine spirituelle Suche zum Buddhismus gekommen, sondern aufgrund des Bedürfnisses, mich intellektuell über die verschiedenen religiösen und politischen Weltanschauungen zu informieren.
Dabei befasste ich mich mit allen mir zugänglichen Weltbildern, sprach mit Gläubigen, las ihre Schriften und nahm auch an ihrer religiösen Praxis teil - katholisches Rosenkranzgebet, hinduistisches Mantra-Chanting, neo-pagane Feierlichkeiten usw.
Dabei stellte sich heraus, dass der Buddhismus sowohl meiner eigenen Anschauung, als auch meinen Bedürfnissen sehr entsprach. Daraufhin habe ich mich besonders intensiv mit den Schattenseiten beschäftigt - ich wollte kein idealisiertes Bild haben.
Schließlich entschloss ich mich dann Buddhist zu werden und ließ mich ordinieren.
Fremdartige Lehren
Auch im Buddhismus gibt es Lehren, die für einen "westlich" erzogenen Menschen nicht unbedingt leicht nachzuvollziehen sind.
So gibt es etwa keine göttliche Barmherzigkeit. Niemand "vergibt" dir etwas, nur weil es dir im Nachhinein leid tut. Du musst damit schon alleine klar kommen.
Es gibt auch keine göttlichen Gebote und Sünden. Es gibt zwar Fehlverhalten, aber das wird nicht sanktioniert, wie eine Sünde in anderen Religionen
Auch ist Karma nicht moralisch. Es geht nicht um die Belohnung vermeintlich guter und die Bestrafung vermeintlich böser Taten. Das ist ein Missverstöndnis.
Auf göttlichen Beistand in einer Notsituation musst du im Buddhismus ebenfalls verzichten - du kannst dich nur selbst retten.
jetzt sagt man vielleicht "Das sind doch keine Schattenseiten" - aber doch, viele Westler stolpern irgendwann drüber, wenn sie den Buddhismus nicht komplett missverstehen
Missbrauch
Es gibt Berichte von Machtmissbrauch, finanzieller Ausbeutung, psychischer Abhängigkeit, Drogenkonsum, Alkoholismus, Missbrauch vertraulicher Informationen und sexuellen Missbrauch durch buddhistische Lehrer.
Einige davon sind verstorben - und ihre Bücher gehören oft immer noch zu den Standardwerken der jeweiligen buddhistischen Lehrtradition.
Andere dieser Lehrer leben noch, sind bis heute aktiv - und gehen mit Rechtsanwälten gegen jeden Kritiker vor, der sich im Netz äußert.
Auch das z.B. Formen des japanischen Buddhismus den dortigen Faschismus in der Zeit des Zweiten Weltkriegs aktiv unterstützt haben, ist kein Ruhmesblatt.
Objektive Kritik
Man muss objektiv sagen, dass natürlich viele religiöse Inhalte des Buddhismus bei aller Rationalität eine Glaubensfrage bleiben.
So gibt es beispielsweise in einigen Formen die Vorstellung, durch seinen Lehrer habe man eine Art ungebrochenen geistigen Stammbaum bis zum Buddha
Dass es historisch mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht haltbar ist, sollte ehrlicherweise jedem Buddhisten klar sein. Dennoch glaubt man womöglich.
Ich folge beispielsweise der Lehre eines japanischen Priesters, der die Wiedergeburt nicht nach dem Tod, sondern als psychologisches Modell sieht
Und man sollte natürlich Textkritik üben können.
Wenn etwa irgendwo steht, in Text Y habe der Buddha sexistische Aussagen getätigt, muss man die Quelle überprüfen.
Wann, Wo in welchem kulturellen Kontext soll dies gesagt worden sein? Wann und Wo wurde diese Schrift verfasst? Ist sie ein Urtext oder später verfasst?
Und nicht zuletzt: Ist es für uns, hier und heute relevant, welche Haltung der Buddha hier vertrat? Oder können wir es verwerfen, weil es nicht mehr relevant ist?
Genau das empfahl der Buddha ja selbst.
Ich finde, man sollte sich auch mit solchen Themen befassen, wenn man nicht eine einseitig idealisierte Haltung entwickeln will.
Ich denke, in jeder Religion mit einer Gott- Figur gibt es diese Schattenseiten. Also wenn Gläubige im Namen eines Gottes handelt.
Aber auch Buddha ist ein allmächtiger Gott, welcher Leid zulässt. Unabhängig von seinen Lehren. Ich will nicht an Götter glauben, welche das tolerieren.
Der Buddha ist kein allmächtiger Schöpfergott wie Jehova, Allah usw. Der Buddha ist ein Lehrer, aber kein "höheres Wesen", dass dein Schicksal beeinflusst
Deshalb nennt man den Buddhismus manchmal auch "Eine Religion ohne Gott".
Insofern gibt es im Buddhismus also auch keinen Gott der Leiden zulässt.
Es gibt zwar verschiedene buddhistische Erzählungen von "Himmelswesen" (Devas) oder angeblichen übernatürlichen Kräften des Buddha.
Das hat aber nichts mit der Lehre des Buddha zu tun, sondern kulturelle Gründe.
Zum einen lehrte der Buddha in Indien. Dort ist es einfach Teil der Kultur, wichtigen Weisheitslehrern auch Wunder nachzusagen. Hat aber nichts mit der Lehre zu tun.
Zum anderen verbreitete sich der Buddhismus dadurch, dass man z.B. Volksglauben tolerierte und so die Verehrung örtlicher Gottheiten einband.
Hier in Deutschland muss aber kein Buddhist an Wundergeschichten oder schlangenartige Quellgottheiten glauben - das ist asiatisches Lokalkolorit
Leider gibt es aber Buddhisten die genau diesen Fehler machen - sie importieren einfach asiatische Exotik und reden dann entsetzlichen Dummfug.
Das ist tatsächlich nicht unumstritten.
Es gibt Geistliche (Mönche/Nonnen), es gibt religiöse Feiern (z.B. Buddhas Geburtstag) und Lehrtexte. Für mich selbst ist es eine Religion.
Dennoch gilt der Buddhismus in Deutschland nicht als Religionsgemeinschaft im Sinne einer "Körperschaft des öffentlichen Rechts", weil es kein absolutes Dogma und nicht genug einheitliche kirchenartige Struktur gibt.
Und dieser Glauben kommt ohne Gebote und Richtlinien aus? Wie sehen die Menschen dann das Böse auf der Welt?
Hallo! Entschuldigung wenn ich mich einfach so einklinke.
Doch natürlich hat auch der Buddhismus Richtlinien.
Für Laien zum Beispiel die 5 Silas.
Die Fünf Sīlas (ethische Regeln) im Buddhismus für Laien sind:
- Nicht töten – Kein Lebewesen verletzen oder töten.
- Nicht stehlen – Nichts nehmen, was nicht gegeben wurde.
- Kein sexuelles Fehlverhalten – Keine schädlichen sexuellen Handlungen.
- Nicht lügen – Ehrlich sein und keine Täuschung verbreiten.
- Keine berauschenden Mittel – Keine Substanzen konsumieren, die den Geist trüben.
Diese Regeln dienen der ethischen Lebensführung und der geistigen Klarheit.
Buddhisten erklären das Böse in der Welt nicht als Werk eines äußeren Wesens, sondern als Ergebnis von Gier (lobha), Hass (dosa) und Unwissenheit (moha) – den sogenannten drei Geistesgiften. Diese negativen Geisteszustände führen zu unheilsamen Handlungen (Karma), die Leiden verursachen.
Das Böse entsteht also aus dem unkontrollierten Geist und den Täuschungen der Menschen, nicht aus einer absoluten bösen Macht. Durch Achtsamkeit, Weisheit und Mitgefühl kann man diese Geistesgifte überwinden und das Leiden verringern.
Und was blüht einem, wenn man dagegen verstößt?
Wenn man gegen die Fünf Sīlas verstößt, entstehen negative Folgen auf drei Ebenen:
1. Unmittelbare Konsequenzen – Schuldgefühle, gestörte zwischenmenschliche Beziehungen und ein unruhiger Geist.
2. Karmische Auswirkungen – Unheilsames Karma entsteht, das in Zukunft Leid bringen kann, entweder im aktuellen Leben oder in zukünftigen Existenzen.
3. Spirituelle Hindernisse – Der Geist wird unruhig und verunreinigt, was die Entwicklung von Weisheit und innerem Frieden behindert.
Der Buddhismus betont jedoch, dass Reue, Einsicht und bewusstes ethisches Verhalten helfen, negative Wirkungen zu mildern und den eigenen Weg wieder zu korrigieren.
Es gibt keine "Bestrafung" wenn du gegen die Sittlichkeitsregeln verstößt.
Diese Regeln dienen dazu, dass du Leiden bei fühlenden Wesen verringerst. Das gilt sowohl für dich, als auch für alle anderen fühlenden Wesen.
Wenn du dich dazu verpflichtet hast, diesen Regeln zu folgen und dann dagegen verstößt, wirst du vermutlich ein schlechtes Gewissen haben.
Diese Haltung stört dann dein inneres Gleichgewicht. Dadurch verändert sich dann dein Verhalten, was dann weitere Folgen haben kann - simples Beispiel: Hat man eh schon schlechte Laune, wirft man leichter eine Tasse Kaffee um. ;-)
Du kannst natürlich dein Fehlverhalten jederzeit wieder korrigieren. Es gibt also keine "ewige Verdammnis", eben weil es keine "Sünden" gibt.
Danke, jetzt verstehbixh es ein bisschen besser. Aber wie erklärst du das Leid von Kindern zbsp? Oder Tieren?
Danke, aber ich frag mich wer dann für diejenigen einstehen, welche nicht für sich selbst sprechen und handeln können?
Die Kernlehre des Buddhismus.
Die Vier Edlen Wahrheiten sind die zentrale Lehre Buddhas über das Leiden und seinen Weg zur Befreiung:
- Dukkha (Leiden) – Alles bedingte Dasein ist mit Leiden verbunden (Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Unzufriedenheit).
- Samudaya (Ursache des Leidens) – Die Wurzel des Leidens ist Gier, Hass und Unwissenheit (die drei Geistesgifte).
- Nirodha (Ende des Leidens) – Durch das Erlöschen dieser Ursachen kann Leiden vollständig aufhören (Nirvana).
- Magga (Weg zur Befreiung) – Der Achtfache Pfad ist der Weg zur Überwindung des Leidens und zur Erleuchtung.
Diese Wahrheiten sind die Grundlage für die buddhistische Praxis.
Der Buddha verkündete die Vier Edlen Wahrheiten zum ersten Mal in seiner ersten Lehrrede, bekannt als die Dhammacakkappavattana-Sutta („Die Ingangsetzung des Rades der Lehre“).
Dies geschah etwa 49 Tage nach seiner Erleuchtung im Hirschpark von Sarnath (bei Varanasi, Indien), als er seine fünf ehemaligen asketischen Gefährten unterrichtete. Dieses Ereignis markiert den Beginn des Buddhismus und wird als die erste Drehung des „Rades der Lehre“ (Dharma) betrachtet.
wer dann für diejenigen einstehen, welche nicht für sich selbst sprechen und handeln können?
Na man selbst zum Beispiel. Ein Buddhist sollte vom Mitgefühl für alle Wesen zum Handeln motiviert sein, nicht von reinem Eigennutz in Form von z.B. Besitzgier.
Wenn man also zum Zeugen von Leiden wird, sollte man versuchen, dieses zu lindern.
Im Buddhismus gibt es eine starke ethische Verantwortung gegenüber allen fühlenden Wesen, insbesondere gegenüber jenen, die nicht für sich selbst sprechen oder handeln können. Diese Verantwortung leitet sich aus folgenden Prinzipien ab:
1. Mitgefühl (Karunā) – Buddhisten sollen sich für das Wohl aller Wesen einsetzen, insbesondere für Schwache, Hilflose oder Unterdrückte.
2. Rechte Rede und rechtes Handeln (Sammā-vācā, Sammā-kammanta) – Der Achtfache Pfad lehrt, dass man für Gerechtigkeit eintreten soll, ohne Hass oder Gewalt zu fördern.
3. Nicht-Schaden (Ahimsa) – Es ist eine moralische Pflicht, Leid zu verringern und für Schutz und Fürsorge einzutreten.
4. Engagierter Buddhismus – Viele moderne Buddhisten, wie Thich Nhat Hanh, betonen, dass wahre Praxis auch bedeutet, sich aktiv für soziale Gerechtigkeit, Umwelt und Tierschutz einzusetzen.
Daher sollten Menschen mit Bewusstsein und Einfluss Verantwortung übernehmen, um denen eine Stimme zu geben, die keine haben – sei es durch direkte Hilfe, gewaltfreien Protest oder mitfühlendes Handeln.
Diese Punkte finde ich für selbstverständlich und ich glaube, dem gehe ich auch nach( mal mehr mal weniger), dennoch fühl ich mich nicht einem/ diesem Glauben zugehörig.
Musst du auch nicht.
Ich persönlich halte zum Beispiel sehr viel vom Buddhismus und finde dessen Lehren sehr hilfreich.
Aber ich befasse mich auch mit den Schriften anderer Religionen, vornehmlich dem Hinduismus.
Ich gehöre aber keinem "Klub" an, vielmehr lerne ich von verschiedenen Quellen und respektiere alle.
Bei mir ist es ein bisschen ähnlich. Ich kann jeder Religion etwas abgewinnen, aber an Gott selbst kann ich nicht glauben. Ich frage mich halt schon, was danach kommt und ob wir uns nicht doch täuschen und dann bereuen.
Wenn es Dir um das danach geht, hast du dich schonmal mit Nahtoderfahrungen befasst?
Ja ein bisschen und ich glaube, da ist definitiv noch was danach. Ich glaube wir kommen wieder. Leider
ich wünschte, wir würden uns an dieses Leben erinnern und dass es nicht nur diese eine Welt gibt, sondern auch eine gute Welt als Option
Im Grunde ändert man sich selbst und sein Leben. Aber zu nen schönen Ort macht man die Welt damit nicht. Wie du schon sagst: Besitzgier. Oder Neid oder Egoismus. Das wird doch immer mehr. Für einige Menschen lässt es sich bestimmt gut in einer Blase leben, wenn man das rundherum ignorieren kann…
Wer in einer Wohlfühl-Blase leben will, sollte besser nicht Buddhist werden.
Zwar erlernt man Meditation, was zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe führt - aber eben nicht, um sich in sein meditatives Schneckenhaus zurückzuziehen, sondern im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, Leiden zu verringern.
Viele Menschen denken in sehr großen Maßstäben - Weltfrieden, himmlisches Königreich, ewiges Paradies - dabei können wir ja bei uns selbst anfangen und unseren Beitrag leisten, indem wir friedlicher und gleichzeitig aktiver werden.
Natürlich retten wir damit alleine nicht die Welt - aber die Alternativen: Egoismus, Resignation, Depression, oder blinder Aktivismus finde ich noch weniger passend.
Ich bin gerne auf dieser Welt und freue mich, wenn ich helfen kann. :-)
Dabei stehe ich mir mit meinen kleinen Macken und menschlichen Schwächen auch mal gerne selbst im Weg - aber es hat ja schließlich auch niemand gesagt, dass es leicht wäre. ;-)
Was wenn man schon ziemlich so lebt, aber dennoch nichts besser wird?
Man sollte sich nicht auf den Erfolg fixieren und nicht vergleichen, sondern einfach das weitermachen, was man bereits kann - oder neue Herausforderungen annehmen, wenn man sich dazu in der Lage fühlt.
Wenn man anfängt zu vergleichen, ob etwas besser oder schlimmer geworden ist, dann bringt einen das nur vom Handeln ab und lähmt womöglich den Entschluss.
Eine Frage noch :) … was meinst du mit psychologisches Modell?
Der Priester Shohaku Okumura erklärt, dass die traditionellen "Formen der Wiedergeburt" (Höllenwesen, Hungergeister, Asuras, Tiere, Menschen, Himmelswesen) keine Wiedergeburten nach dem Tod sind, sondern symbolisch für bestimmte geistige Verfassungen stehen.
Nur zwei Beispiele (ich erkläre es ausführlich wenn gewünscht):
So sind Tiere nur am Arbeiten - für Nahrung sorgen, Nest bauen, Junge aufziehen - so dass sie keinen anderen Sinn im Leben sehen. Sogar im Westen sagt man ja "er schuftet wie ein Tier".
Asura sind "kämpferische Dämonen" - sie suchen immer Streit und Auseinandersetzung, wollen Recht haben und leiden, wenn sie niemanden finden, mit denen sie in einen Konflikt treten können.
In unserem Alltag beherrschen uns jeweils unterschiedliche Zustände. Manche Menschen werden stärker von bestimmten Charakterzügen beeinflusst und andere wechseln ihre geistige Verfassung sehr schnell
Man bewegt sich also von einem Geisteszustand (die symbolische "Daseinsform") in den Nächsten. In diesem Modell ist die Wiedergeburt also gar keine Jenseitsvorstellung, sondern ein psychologisches Modell.
Tatsächlich schwieg der Buddha sogar bei metaphysischen Fragen, etwa zur Ewigkeit und gab keine Antworten hierauf.
Danke für die Antwort :)
hängt demnach der Zustand meines Daseins im nächsten Leben von meinen jetzigen Handeln ab? Oder auch von meinen Gedanken? Tut mir leid, ich tu mir damit etwas schwer.
Wie gesagt, ich persönlich glaube überhaupt nicht an ein "nächstes Leben". Für mich endet unsere individuelle Existenz mit dem Tod.
Also glaubst du, dieses Leben und das war’s? Kann ich dich fragen, wie du zu der Erkenntnis gekommen bist?
Ja das denke ich.
Meiner Meinung nach gibt es keine hinreichenden naturwissenschaftlichen Gegenbeweise, die tatsächlich von der akademischen Mehrheit akzeptiert werden
Wenn aber z.B. eines Tages nach wissenschaftlich bewiesen wird, dass eine Seele existiert, bin ich natürlich gerne bereit meine Meinung zu ändern.
Das ist also kein Dogma von mir, sondern eine Meinung.
Du lebst als Buddhist im Hier und Jetzt oder? Vl ist das auch der beste Weg ;) Danke dir
Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.
Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.
Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.
Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:
Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.
Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.
Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.
Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.
Auch heute gibt es Menschen, die davon berichten, dass Jesus sie gesund gemacht hat. Schau mal hier, es gibt dafür auch eine eigene Playlist:
Schwierig zu beschreiben. Ich habe an Sachen gedacht, die sonst so gut wie nie passieren. Ich habe gedacht, wenn sie jetzt doch passieren, dann ist das ein Zeichen. Und in diesem Moment sind die Sachen tatsächlich passiert.
Das kann vielleicht nicht jeder nachvollziehen. Aber mich hat es sehr beeindruckt und in meinem Glauben gestärkt.
Nabend Linni ... Bei mir war es ein transzendentes Erlebnis, das aus einer bedrohlichen Lebenskrise hervorging ...
Zum besseren Verständnis: Ich wurde zwar mit christlichen Werten erzogen und durch Kindergarten und Schule römisch-katholisch sozialisiert, doch war ich eher ein Agnostiker, der mit Glauben, Gott und Bibel nichts zu tun haben wollte. Von meinem Wesen her war ich auch eher ein rationaler Mensch, der der Wissenschaft und dem Nachweisbaren vertraute.
Dank günstiger Umstände konnte ich das Leben zunächst in vollen Zügen genießen und feierte zahlreiche exzessive Partys mit allem was dazu gehörte. Doch diese Feiern führten nach und nach zu einem Kontrollverlust, der mich in eine tiefe Lebenskrise manövrierte, aus der ich nicht mehr allein herauskam. Vereinfacht gesagt, ich war zerstört und gebrochen.
In diesem Zustand geschah dann etwas Unerwartetes: Ich erhielt einen deutlichen Impuls, der mich aufforderte, mich intensiver mit Glauben inklusive Philosophie und Theologie auseinanderzusetzen. So, als wäre ich fremdgesteuert, begann ich, diese Lehren zu studieren und zu vertiefen – sie wurden zu meiner neuen "Droge". Dann wollte ich es schließlich wissen und stellte Gott auf die Probe, indem ich drei "persönliche" Beweise forderte, deren Art und Zeitpunkt ich selbst festlegte. Diese Beweise erfüllten sich, und in diesem Moment erkannte ich, dass es Gott / Jesus gibt und dass er und seine Engel Einfluss auf mein Leben nehmen kann.
Der Grund, warum ich mich für das Christentum entschieden habe, war nicht nur kultureller Natur, weil ich hier christlich sozialisiert wurde. Vielmehr betrachte ich aufgrund der Religionsgeschichte den christlichen Glauben als authentisch, da er aus älteren Glaubensquellen hervorgegangen ist. Das war der Hauptgrund.
All dies hat mich zu einem überzeugten Gläubigen und Christen gemacht, der seine Spiritualität im Alltag praktiziert. Rückblickend hat sich mein Leben in vielerlei Hinsicht dadurch zum Positiven verändert, was ich natürlich sehr zu schätzen weiß. Ein Leben ohne Jesus und der Bibel die mein Leben bestimmt, könnte ich mir daher nicht mehr vorstellen.
Den in Anbetracht der schlimmen Zustände auf dieser Welt, fällt es mir nämlich wirklich schwer an einen Gott zu glauben. Einen Gott, welcher unerträgliche Qualen zulässt und dann noch das Paradies verspricht, vorausgesetzt man hält sich an die Richtlinien.
Das liest man häufig, doch die Frage lässt sich leicht beantworten: Für die Zustände in der Welt ist nicht Gott verantwortlich, sondern der Mensch und seine Freiheit. Es schmerzt Gott, wenn er sieht, wozu seine Kinder fähig sind. Doch seine Liebe zu uns ist so groß, dass er uns alle Freiheiten lässt. Es liegt an uns, ob wir ein Paradies auf Erden schaffen oder weiterhin einen Vorgeschmack auf die Hölle ausleben. Wenn wir die Richtlinien und Spielregeln befolgen, stehen die Chancen gut, dass das Tor zum Himmelreich offen steht und wir nach dem Gericht hindurchgehen können.
Worin würde da der Sinn liegen? Ich sehe ihn nämlich nicht.
Liebe und Gerechtigkeit
aber ich denke dennoch, da ist was Höheres. Schwer zu erklären. Ich hänge voll in der Luft ehrlich gesagt
Und damit hast du den ersten Schritt getätigt. Was dir fehlt, ist nun eine direkte und wahrnehmbare Erfahrung und das nötige Verständnis, um die Ursprünge alles Seienden zu ergründen.
LG. :-)
Und damit hast du den ersten Schritt getätigt. Was dir fehlt, ist nun eine direkte und wahrnehmbare Erfahrung und das nötige Verständnis
hallo danke, dir auch einen schönen Abend!
Solche wahrnehmbare Erfahrung entzieht sich mir oder schlägt sich ins Schlechte um. Zumindest kommt es mir so vor.
Genau solche Erfahrungen wie du sie erlebt hast, erstaunen mich. Für mich unvorstellbar eben.
Ein Teil deiner Geschichte könnte meine sein. Nur halt mit anderer Weggabelung :)
Hast du schon mal etwas tiefer meditiert oder andere Techniken angewandt, um dich empfänglicher zu machen?
was meinst du mit empfänglicher? Für Gedanken? Ich hab schon meditiert, aber wirklich was empfangen hab ich nicht.
Moin ... Ja, genau das meinte ich. Es gibt verschiedene spirituelle Techniken, die man praktizieren kann, um empfänglicher zu sein für transzendente Erfahrungen.
Ich war früher Muslim und habe mich dann mit der Bibel und dem Koran nochmal befasst. Als ich dann ein paar bestimmte Sachen gelesen habe, dachte ich: „Nee, Diggi, das tue ich mir nicht an. Kein Bock auf ewiges Höllenfeuer.“ Bei mir ist es so abgelaufen, dass ich, als ich meine Entscheidung festgesetzt habe, ein letztes Mal wie ein Muslim gebetet habe und dann zu den Jungs gesagt habe: „Wir sehen uns am Jüngsten Tag.“ Ab diesem Moment habe ich nie wieder die Moschee betreten. Der Moment, der es war, dass ich meine eigene Religion hinterfragt habe, war, dass die Imame sagen: „Wir fragen nicht nach dem Wieso oder Warum, wir nehmen es so an.“ Aber im Christentum ist es komplett das Gegenteil. Die hinterfragen alles, die wollen auf alles eine Antwort. Theologisch ist der Islam, glaube ich, tot, so wie ich es mit meiner Erfahrung gemacht habe. Und als ich den Koran gelesen habe, dachte ich immer: „Okay, ein paar Sachen sind okay, weil damals war es eine andere Zeit.“ Und dann kam der Moment: „Broski, der Typ, der das Buch geschrieben ist durch.“ Ich habe gedacht, ich verstehe alles falsch. Ich habe mir Gedanken gemacht, was Gelehrte darüber geschrieben haben, und es wurde noch schlimmer. Ich dachte mir: „Okay, kann sein, dass ich die Gedanken flach verstanden habe“, und habe den Imam bei uns an der Moschee gefragt. Bruder, es wurde nicht besser. Dann habe ich mir die Bibel genommen und es war alles viel einfacher. Ich habe ein paar Sachen nicht verstanden und habe die Kirchenväter und Kirchengelehrten gelesen. Was die sagen, ist gut. Und die bringen keinen Spruch wie „Wir fragen nicht nach dem Wieso oder Warum“. Die Christen wollen eine Antwort darauf, und wenn ein Kirchenvater oder Kirchengelehrter sagen würde „Fragt nicht nach dem Wieso oder Warum“, dann würde diese Person ausgelacht werden.
Ich finde beide Religionen ähneln sich sehr. Und beide haben sowas wie Gebote, den Himmel/ Paradies und die Hölle. Und in beiden Religionen kommen Ungläubige in die Hölle was ich weiß. Allein das finde ich schon fragwürdig.
Und glaubst du jetzt an den Bibelgott aufgrund der einfachen einfacheren Verständnis mehr als an Allah? Ich meine wie kannst du an etwas glauben, was einem Buch entspringt?
Ja Natürlich gibt es noch andere Kriterien. Ich kann dir den ganzen Tag etwas darüber erzählen, aber letztendlich musst du dich selbst damit auseinandersetzen – so wie ich es getan habe.
Ich gehe davon aus, dass es irgendein einschneidendes Ereignis gegeben haben muss, um überhaupt uneingeschränkt daran glauben zu können.
Nein, tatsächlich nicht.
Ich bin einfach so gläubig geworden von jetzt auf gleich ohne Gründe.
Aber danach hat es für mich Beweise geregnet.
Keinen ausschlaggebend Punkt? Ich meine, ich könnte ohne Grund nicht an etwas aus heiterem Himmel glauben, wessen Existenz noch nicht mal bewiesen ist…
Welche Schattenseiten meinst du?