An Schüler*: Was denkt ihr über ruhige/stille Mitschüler*?

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Ich bin selber so und mag als ruhige Person andere Ruhige Personen auch

Wenn ich aber mit jemanden gut befreundet bin und mit der Person über alles reden kann ohne nervös zu sein oder so kann ich auch 2 Stunden am Stück labbern und zuhören

Ich war so ein "eher Ruhiger", aber nie abweisend oder unfreundlich oder in sich gekehrt - ich war einfach keiner der "coolen Stars", die immer den Ton angegeben haben, und kein Angeber, der sich produzieren musste und die Schule als eine Art Showbühne verstand.

Sehr stille Mitschüler/innen habe ich allerdings zuweilen tatsächlich als leicht unangenehm aufgefasst - das tat ich zumindest dann, wenn sie auch bei näherem Kennenlernen und nach längerer Zeit bzw. einigen Schuljahren so "schüchtern" waren, dass man ihnen jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen musste, mit ihnen kein normales Gespräch möglich war und man subtil den Gedanken hatte, man sei als Außenstehender gar nicht erwünscht. Arrogant kamen sie mir nicht vor, eher gehemmt und nicht an Kommunikation interessiert bzw. sie erschienen mir als Eigenbrötler, die mit anderen nichts zu tun haben wollen. So etwas gab es tatsächlich so gut wie gar nicht bzw. mir fiele niemand ein (ist jedoch schon länger her, da geht einem manches durch die Lappen) aber generell denke ich das bis heuet bei sehr ruhigen Personen, mit denen man kaum ins Gespräch kommen kann außer mit einsilbigen Worten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Zitruseulchen  25.06.2023, 20:30
das tat ich zumindest dann, wenn sie auch bei näherem Kennenlernen und nach längerer Zeit bzw. einigen Schuljahren so "schüchtern" waren, dass man ihnen jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen musste, mit ihnen kein normales Gespräch möglich war und man subtil den Gedanken hatte, man sei als Außenstehender gar nicht erwünscht. Arrogant kamen sie mir nicht vor, eher gehemmt und nicht an Kommunikation interessiert bzw. sie erschienen mir als Eigenbrötler, die mit anderen nichts zu tun haben wollen.

Hach, du erinnerst mich an meine Schulzeit. Genauso war ich nämlich. Wahrscheinlich wäre ich noch heute so, müsste ich erneut zur Schule.

Ich kann natürlich nur für mich reden, aber für mich war es eine Mischung aus dem tatsächlichen Desinteresse an Kontakt mit meinen Mitschülern und meiner Sozialphobie (Es war so schlimm: Ich hab mich meine ganze Schulzeit über vielleicht 6x gemeldet und wenn ich eine falsche Antwort gab, heulte ich und wenn ich einfach so drangenommen wurde, heulte ich - Nicht absichtlich, ich konnte es nie unterdrücken). Auch empfand ich meine Klassenkameraden kaum als sonderlich sympathisch. Sie waren ziemlich laut und fragten mich oftmals aus. Das hörte erst auf, als ich weinte.

Zwanghafte Gespräche mit Leuten zu führen, an denen ich kein Interesse hatte und die keines an mir hatten, kam mir schon immer sehr unnötig vor. Mal abgesehen davon, dass ich eh nie gut im Smalltalk war.

Solange man mich in Ruhe ließ, nicht über mich lästerte, mich nicht auslachte, nicht laut mit mir redete, nicht generell laut war, mich nicht ausfragte, mich nicht zu etwas zwingen wollte oder versuchen wollte, mich zu etwas zu überreden, waren mir die anderen Schüler relativ egal. Also dann habe ich sie nicht gehasst oder so.

Keine Ahnung - Vielleicht hilft dir das Wissen ja ... irgendwie ... Obwohl ich selbstverständlich nicht in die Köpfe von anderen, sehr ruhigen, Schülern schauen kann. Für mich waren die meisten anderen Menschen bereits als Kind sehr unberechenbar und gruselig.

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rotesand  26.06.2023, 16:40
@Zitruseulchen

Deine Erlebnisse können zu einer solchen Haltung beitragen und ich verstehe das - eine unangenehme Klasse hat sehr viel Einfluss und auch ich konnte in meiner Klasse nur ohne Mobbing überleben, weil ich mich aus den Intrigen immer rausgehalten habe und zwar normal freundlich war mit den Leuten, aber nie für oder gegen irgendjemanden gewesen bin. Ich vertrat immer das Prinzip der Neutralität. Das ging soweit, dass ich auch auf einfache Fragen wie z.B. "findest du den/die ... dick?" nicht antwortete bzw. einfach nur "weder noch" gesagt habe - aber so kam ich sauber durch die Jahre, während andere Feuer ohne Ende und immer wieder Feuer bekamen und Lehrer schreiend aus dem Zimmer rannten.

Smalltalk kommt mir insofern entgegen, weil ich als bayrischer Schwabe so vom Ding her generell eine Haltung zum "Ratschen" hab - ich red' mit den Leuten, ich tratsche zwar nicht, aber ich bin in einer sehr gesprächigen Familie aufgewachsen und man hat immer miteinander geredet, immer und über alles. Ich bin diesbezüglich so wie mein Opa - ihn sehe ich in Gedanken immer reden und lachen, mit den anderen, immer freundlich, mit seinem Hut und mit seinem Opel Senator :-)

So egal mir die anderen in meiner Klasse menschlich waren, so offen und so selbstverständlich ging ich mit ihnen um und heute im Berufsleben muss ich sagen, kommt mir genau das entgegen - ich kann mit den Leuten und bin einer, der auf sie zugehen kann, das nimmt dem Alltag viele Hemmungen und die Leute merken, ich mein's ehrlich.

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Tomatenveteran 
Fragesteller
 26.06.2023, 20:41
@Zitruseulchen
Für mich waren die meisten anderen Menschen bereits als Kind sehr unberechenbar und gruselig.

Ja, mir geht es ähnlich wie dir. Bei mir ist es nicht ganz so extrem, trotzdem sehr ähnlich.

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Arrogant auf keinen Fall, eher dass sie sich unsicher fühlen oder sie wollen einfach für sich bleiben.

Das sind meist auch die schlausten und wollen nicht im Mittelpunkt stehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich war selber teils sehr still. Man wird als schüchtern und unsicher gesehen, was sich sehr auf das Freunde finden auswirkt.
Du kannst es aber trainieren aus dir raus zu kommen, das verbessert echt vieles.

Das sind meist die nettesten. Am Anfang sehr zurückhaltend, doch wenn man sich besser kennt, kann man am besten mit ihnen reden.