An die über Fünfzigjährigen: welche Zeit wünscht ihr euch zurück?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Achtziger Jahre (20.Jahrh.) 48%
Siebziger Jahre (20.Jahrh.) 24%
Neunziger Jahre (20.Jahrh.) 14%
später oder früher (Wann?) 7%
2010'er Jahre 5%
Sechziger Jahre (20.Jahrh.) 2%
Millienium 0%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sechziger Jahre (20.Jahrh.)

Bei mir geht die Zeitrechnung ab meiner Behinderung in 9.65 im Alter von 9 Jahren.

Politisch im kleinen ab 67 mit der Adenauer-Fahrt über den Rhein 67.

Wirtschaftlich war es in 8.72, als ich mein erstes Geld verdiente.

Kulturell 1966 mit dem schön- schaurigen Endspiel gegen England. Dies war die erste von mir bewusst wahrgenommene WM.

Politisch im Grossen war wohl Ende der 80er, als ich in die SPD eintrat und bald wieder austrat

Schröder war nicht mein Fall, nach dem Fall von Scharping.

kwon56  27.12.2021, 15:24

Danke.

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Die 60er Jahre habe ich so nicht mehr miterlebt, soll aber von der Gesellschaft her von der Atmosphäre positiver gewesen sein, wegen Wirtschaftsaufschwung (außer den Höhepunkt des Kalten Krieges 1961/2), auch wenn es ab 1967/68 immer kritischer wurde, vor allem von der Ansicht der Jugend wegen Vietnam, Klima, Umwelt und Konsumwahn, was ja auch Sinn machte. War also eine interessante Zeit.

In den 70er Jahren war noch alles sozialer (aber dort wurde es schon weniger als zuvor, allerdings noch sozialer als heutzutage, vor allem diese asozialen Schmierereien auf Häusern, Zügen, etc), aber auch mehr Wirtschafts- und Finanzkrisen (zwei Ölkrisen) mit permanent hoher Arbeitslosigkeit.

In den 80er Jahren wurde es asozialer, sowohl von den Wirtschaft- und Finanzeliten als auch von der Jugend, es wurde schon ab Ende der 70er verrohter da die Gesellschaft sozial mehr gespalten wurde. Immer mehr permanente Arbeitslosigkeit, was auch schon in den 70er Jahren anfing. Auch wurde Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre der Kalte Krieg nochmal richtig heiß. Danach war nur Tschernobyl nicht gut.

Anfang der 90er mit der Wiedervereinigung war es zusammen mit dem Sommermärchen 2006 von der Atmosphäre her in Deutschland am besten, und ich denke auch sonst wurden wir als Gesellschaft offener anderen Lebensweisen gegenüber, aber auch leider unsozialer seit dem Smartphone, obwohl es mit dem Walkman Anfang der 80er Jahre schon angefangen hat. Aber so schlimm wie jetzt war es längst noch nicht. Mitte/Ende der 90er hatten wir neben dem Jugoslawien-Krieg auch noch den Ruanda- und Kongo-Genozid. den Reformstau und danach Rot-Grün, was kurzfristig für eine positive Stimmung der Erneuerung brachte.

Ich finde, ab den frühen 2000er Jahren mit diesen islamistisch-dschihadistischen Anschlägen und dem Irak- und Afghanistan-Krieg und danach in den 2010er Jahren mit der Griechenland- & Flüchtlingskrise und jetzt vor allem Corona-Krise und der hohen Inflation und dem Ukraine-Krieg hat sich die Situation eher wieder und weiter verschlimmert.

Also ich schätze mal die Zeit zwischen 1955 und 1965 mit der Hochzeit des Wirtschaftswunders (außer den Höhepunkt des Kalten Krieges 1961/2) und die Zeit der Entspannung und Ende des Kalten Krieges zwischen 1985 und 1991/1992 (Anfang des Jugoslawien-Krieges und letzte Jahre vor deutscher Wirtschaftskrise ab 1993/4) war die beste Zeit. Aber auch dieser Zeit war natürlich nicht perfekt. Diese Zeit ist mit die schlechteste Zeit, wahrscheinlich zusammen mit 1973 und 1979-83 sowie 2000-03.

Für mich persönlich waren die 80er und 90er Jahre besser, weil da noch viele Leute lebten, die ich geliebt habe (Familienmitglieder, Freunde). Heutzutage (bzw. spätestens seit den 2010er Jahren) ist es immer schwieriger, Leute kennen zu lernen, da immer weniger in Vereine, Parteien und Kirchen sowie Gemeindeveranstaltungen gehen. Außerdem spielen mir viel zu viele Menschen im jungen und mittlerem Alter zu sehr mit dem Smartphone, und deswegen ist es schwieriger, mit ihnen zu kommunizieren. Sie leben in ihrer Blase. Und Corona und die Lockdowns haben diese Probleme noch verschärft, auch wenn es zuletzt etwas besser wurde, Ich möchte nicht wissen, wie es in 20-40 Jahren aussieht.

Ein weiser Mann mit Motorrad hatte einmal gesagt, wer immer seinen Kopf in die Vergangenheit steckt, der muss sich nicht wundern wenn er ständig in den Hintern gefi..t wird.

Ich halte nichts von diesen "in welcher Zeit war es am Besten". Die Frage wäre doch mehr, wenn man nicht die Fehler bisher gemacht hätte oder das ganze Glück was man bisher hatte nicht wäre oder die richtigen und falschen Entscheidungen, wäre man da wo man jetzt ist?

Das was man gerade noch für das größte Pech hält, kann sich in ein paar Monaten oder Jahren als der absolute Glücksfall herausstellen.

Ich fühle mich im jetzt sehr wohl und bin neugierig was noch alles kommen wird, daher denke ich das jeder Zeitabschnitt bisher ganz gut war oder lehrreich.

Es ist wie mit einer schönen Frau, es gibt immer irgendwo einen Mann der sehr froh ist das er sie wieder losgeworden ist.

Achtziger Jahre (20.Jahrh.)

Definitiv die 1980er. Ich bin Jahrgang 1976. Als Kind habe ich die 80er intensiv erlebt:

Es gab keine Kriege (nicht so intensiv und brutal wie heute). Die Pandemie und (andere) Umwelt-Katastrophen gab es nur in billigen Horror-Filmen, niemand hat irgendwie Stress gemacht. Man hat Probleme einfach und ohne großen Stress gelöst, ohne gleich einen "Welt-Krieg" auszulösen. Die Menschen waren wesentlich freundlicher zu einander. Man war hilfsbereiter. Als Kind konnte man völlig frei und unbeschwert draußen spielen, ohne gleich irgendwelche Probleme zu bekommen. Es gab keine Handys, Smartphone oder Internet. Spielzeug, Comics und Kinder-Serien waren einfach viel cooler. Nicht so, wie der ganze "Geistige Dünnschiss" von heute. Man hatte "Die Taschen immer voller (Klein-)Geld" (Ach ja. Die gute alte D-Mark). An (fast) jeder Straßenecke gab es immer diese guten Kaugummi-Automaten. Die Welt war damals irgendwie andres: Vielleicht nicht besser aber: Bunter, freundlicher, Friedlicher, Stressfrei und noch in Ordnung.

Die Welt heute 2023 ist irgendwie Grau-in-grau, jeder ist in Stress, es wird gleich wegen jedem noch so kleinen Furz ein "Welt-Krieg" angezettelt. Hilfsbereitschaft ist ein Fremdwort. Man kloppt jedem gleich einen "Voll auf die Fresse", wenn man nur mal falsch guckt.

Deswegen sage ich (Für mich persönlich!): Wenn ich könnte, würde ich SOFORT die Zeit zurück in die 1980er drehen. Begründung siehe oben!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Achtziger Jahre (20.Jahrh.)

Ich denk das beste war Disko, Musik, Pille und Autos. Wer Mädels ansprach konnte reiche Beute machen. Was hätte man auch sonst tun sollen ausser in die Disko gehen? Viele Diskos hier in der Gegend machten da auf. Finde ich einfach geil wenn Freitag ist und 2 Tage frei und dann ab in die Disko.

Ich weiß nicht wie es Deutschland weit ist aber hier in Bayern gingen 2006 schon weniger weg. Viele Veranstaltungen waren nur zur Hälfte voll wo früher volle Hütte war. Dann kam das Smartphone. Hier im Ort hat ne Disko zugemacht die immer voll war.

Das ist nicht meine Welt ein Mädel im Internet 200 km entfernt kennen zu lernen und 3 Monate mit ihr zu schreiben um dann zu hören dass sie mit dem Nachbar zusammen ist

Anastasia65 
Fragesteller
 12.12.2021, 14:22

Ja, wir waren beim feiern viel aktiver als die spätere Generation, schon vor Corona. Ich persönlich vermisse es aber auch nicht so.

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