An die Transmenschen hier..?

7 Antworten

Die Aussage "Ich fühle mich wie ein Mädchen" bedeutet in der Regel nicht, dass die Person genau weiß, wie sich alle Mädchen fühlen – das weiß niemand, denn Menschen sind unterschiedlich.

Was sie damit meinen ist das sich das innere Erleben der eigenen Identität und Rolle in der Welt nicht mit dem optischen Geschlecht übereinstimmt.

Teils auch eine Abneigung gegen die körperlichen Aspekte in deinem Bsp zb der Penis. Aber auch die eigene Optik also die eher männliche Kleidung als optischer Junge etc.

Und letzendlich eben auch der Wunsch als das andere Geschlecht gesehen und als solches behandelt zu werden und das unabhängig von "Das ist typisch weiblich/männlich"

Das ist vergleichbar mit der Tatsache, dass du selbst weißt, dass du du bist – auch wenn du nicht in Worte fassen kannst, wie genau es sich anfühlt, du zu sein.

Du kannst ja auch mal versuchen dir vorzustellen das du aussiehst wie eine Frau also du hast einen weiblichen Körper, Jeder behandelt dich wie eine Frau. Würdest du dich da wohlfühlen?


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 17:39

Was sie damit meinen ist das sich das innere Erleben der eigenen Identität und Rolle in der Welt nicht mit dem optischen Geschlecht übereinstimmt.

Du meinst, wenn jemand seiner Tochter sagt, sie soll ihm bei der Gartenarbeit helfen oder mit am Auto schrauben (stumpfe Beispiele für männliche Rolle), oder sie soll bei Schmerzen tapfer sein oder nicht so doll weinen ( Männl. Rollenbild), dass sie sich früher oder später als junge empfindet?

Teils auch eine Abneigung gegen die körperlichen Aspekte in deinem Bsp zb der Penis. Aber auch die eigene Optik also die eher männliche Kleidung als optischer Junge etc.

Also mich stört es auch, dass dieses Typische "Jungs tragen blaue Hosen und Mädchen pinke Kleider oder Mädchen haben immer lange Haare und Jungs immer kurz" Ding noch existiert. Das ist längst hinfällig. Aber ein Kind was in normalen gesunden Verhältnissen aufwächst entwickelt meiner Meinung nach nicht von alleine eine Abneigung gegen den eigenen Körper. Da muss klar was von außen einwirken.( ich bin kein spezialist und vermute nur)

Du kannst ja auch mal versuchen dir vorzustellen das du aussiehst wie eine Frau also du hast einen weiblichen Körper, Jeder behandelt dich wie eine Frau. Würdest du dich da wohlfühlen?

Wenn ich einen echten weiblichen Körper hätte und mich auch jeder so behandelt, dann würde ich sicherlich meinen ich sei eine Frau. Ist doch klar. Und wenn man nett zu mir ist, dann fühle ich mich auch wohl. Versteh vllt nicht wie du das meinst.

Dennoch danke für den Denkansatz. Zufrieden bin ich aber noch nicht 😁

Geschlechtspräferenz und Geschlechtsidentität sind angeboren. Die Entwicklungsprozesse/-mechanismen dahinter sind recht komplex und noch nicht völlig geklärt, aber durch die hohe Komplexität ist der Prozess auch fehleranfällig und deshalb kommt es bei einem vergleichsweise geringen Teil der Menschen zu Fehlentwicklungen, die dann eben zu einer Geschlechtsidentität (und/oder -Präferenz) führen, die nicht der genetischen Geschlechtszuweisung entsprechen.

Das physiologische Geschlecht ist genetisch bestimmt und deshalb kommt man eben als Mädchen oder Junge zur Welt ( die wenigen pathologischen Normabweichungen mal außer Acht gelassen) und entwickelt sich dementsprechend. Die Geschlechtsidentität ist auch mit der Geburt grundsätzlich festgelegt, aber die Ausprägung wird durch die Sozialisationsprozesse ab der Geburt stark beeinflusst.

Das ist einfach so. Ich wäre schon als Kind viel lieber ein Mädchen gewesen.

Zum Beispiel war ich beim Schwimmen immer total neidisch auf die Mädchen und ihre Badeanzüge oder Bikinis. Ich hätte auch so gerne mal ein Kleid getragen oder hätte mich so viel lieber bei den Mädchen umgezogen für Sport oder Schwimmen. Ich mochte auch meinen Penis nicht und hätte viel lieber eine Scheide gehabt.

Das waren jetzt nur einige Beispiele


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 17:57

Ich habe als Kind auch Kleider meiner Mutter angezogen oder ihre Schminke ausgetestet. Und sicherlich finden die meisten kleinen Jungs ihren nahezu unkontrollierbaren Penis eine Zeit lang befremdlich.

Deswegen entwickelt man aber keine Geschlechtsdysphorie. Es muss also äußere Einflüsse geben über längere Zeit hinweg. Das muss einem nichtmal bewusst sein.

Das ist einfach so ist jedenfalls nicht glaubhaft für mich. Trotzdem danke.

Ich versuche es dir ungefähr aus meiner Erfahrung her zu erklären, aber es ist eben schwer sowas zu erklären.

Ich bin ein Transmann und habe das ganze mit 11 herausgefunden, Anzeichen gab es schon vorher, ich hatte nur kein Wort dafür.

Die Pubertät begann bei mir recht früh also schon etwa mit 8/9 kamen erste Körperliche Veränderungen und davor war das Thema Geschlecht absolut nicht präsent, weil als Kind denkt man da nicht unbedingt drüber nach. Es gibt durchaus Kinder, welche mit 4/5 schon sagen sie sind ein Junge oder ein Mädchen, aber so ist eben jeder anders.

Ich habe nie geäußert, dass ich mich wie ein Junge fühle. Ich meine jeder Mensch fühlt anders. Ich habe aber gemerkt, dass meine Geschlechtsmerkmale nicht passen und einfach falsch sind gerade dann mit der Pubertät, welche eben schon recht früh anfing. So habe ich mit 10 etwa schon angefangen zu äußern, dass ich keine Brüste möchte, ich habe mich davon eingesperrt gefühlt und habe sie ganz klar abgelehnt, ich habe desswegen oft geweint und habe auch depressive Symptome entwickelt.

Die Frage war dann auch eher weniger ob ich mich wie ein Mädchen oder ein Junge fühle sondern ob ich mir vostellen könnte ein Junge zu sein, nur bis ich 11 war wusste ich nicht, dass es sowas wie Transgender gibt.

Es war dann erleichternd als ich ein Wort dafür hatte und mir endlich jemand helfen konnte, weil dabor habe ich mich einfach nur Hilflos gefühlt, ich konnte gegen diese Gefühle nichts tun.

Für mich war daher auch mit 11 schon klar, dass die Periode falsch ist und die Brüste da nicht hingehören bzw dass die weg müssen. Ich bin jetzt 21 und fühle auch einfach, dass mir etwas fehlt und es ist auch frustrierend zu wissen, dass ich niemals einen biologisch männlichen Körper haben kann. Für mich ist es mittlerweile bzw seit ich es weiß ist es für mich auch einfach normal als Junge/Mann wahrgenommen und behandelt zu werden ich kann mir gar nicht vorstellen wie es ist eine Frau zu sein das würde auch einfach nicht passen. Sozusagen ist mein Körper weiblich, aber mein Gehirn männlich also fühlt es sich schon an wie im falschen Körper.

Ich denke auch, dass es schon immer auch Transmenschen gab, aber es jetzt mehr vorkommt, weil man durch Social Media mehr sieht und sich jetzt auch Erwachsene Menschen outen, welche sich wegen verschiedenen Gründen früher als Kind/Jugendlicher nicht outen konnten und dazu kommen noch die Kinder und Jugendlichen von heute, welche sich noch dazu outen, auch weil unsere Welt mittlerweile mehr aufgeklärt ist. Es gibt zwar trotzdem ein paar, welche sich dann doch irren oder einfach nach einem label suchen und es doch etwas anderes ist, aber das sind nicht sehr viele. Aber ich habe auch das Gefühl, dass es immer mehr und mehr werden wenn ich zurück denke war ich der erste (bekannte) auf meiner Schule ansonsten gab es da keine (bekannten) Transpersonen.

Ich weiß nicht ob du das jetzt etwas besser verstehen kannst wie gesagt es ist schwer es zu erklären, weil das eben Gefühlsmäßig ist und jeder fühlt eben auch anders.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 19:50

Danke für deine Offenheit damit. Das war schon sehr hilfreich. Würdest du sagen dass es so ähnlich bei den meisten Transmenschen ist oder dass es eher nur auf dich zutrifft und es bei jedem somit anders ist? Also die Sache mit männliches Hirn im weiblichen Körper.

Klar kannst du nicht pauschal für alle reden, aber vllt kennst du ja noch welche.

Fxnn48  25.06.2025, 21:13
@Worschtsubbe

Ich habe zwar schon andere kennengelernt, aber habe mich so direkt nie mit ihnen darüber unterhalten. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch bei anderen zutrifft, aber eventuell würden sie es auch anders erklären oder ausdrücken.

Was eben sehr hilfreich wäre, wenn man wissenschaftlich herausfinden könnte wie Transmenschen entstehen und ob es da im Gerhirn unterschiede gibt, denn dann könnte man es denke ich auch anderen viel besser erklären. Bis jetzt wird ja nur vermutet, dass Transpersonen durch Hormone in der Schwangerschaft entstehen.

Da gibt es wohl aber auch schon Studien, welche darauf hinweisen, dass bei Transpersonen Unterschiede in geschlechtsrelevanten Hirnteilen nachweisbar sind, die mit ihrer gelebten Geschlechtsidentität übereinstimmt. (Das habe ich jetzt aus dem Internet da gibt es auch Quellen, aber da lese ich mich jetzt nicht durch).

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 21:16
@Fxnn48

Jedenfalls klingt das für mich recht plausibel und ist das sinnvollste was ich dazu jemals gehört habe. Danke nochmal.

gute frage,

aber eigentlich kannst du dir doch die Frage so beantworten. Warum bist du so zufrieden mit dem wie du bist und was du bist, dass du gar nicht drüber nachdenken musst, ob es anders nicht besser wäre.

Warum fühlst du SO, wie du fühlst. und Gransgender wollen halt eben nicht ihr Geschlecht haben. Das ist vom tiefsten inneren. Warum gibt es den Hoch IQ bgeabte und hochmusikalische Kinder, da weisst du auch nicht, woher was kommt.


Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 17:46

Ganz nebenbei lässt sich das "hochbegabt" sein relativ gut erklären durch Genetische Faktoren zum Bsp. Studien mit Zwillingen zeigen, dass Intelligenz zu einem großen Teil erblich ist – Schätzungen liegen bei ca. 50–80 % Erblichkeit. Dies beeinflusst aber lediglich die Wahrscheinlichkeit.

Frühkindliche Förderung, Bildung, Zugang zu Wissen und geistige Anregung haben großen Einfluss.Eine intellektuell stimulierende Umgebung kann Talente hervorbringen oder unterdrücken.

Umweltbedingungen können sogar die Aktivierung oder Deaktivierung bestimmter Gene beeinflussen – ein Zusammenspiel von Natur und Kultur.

Ich würde sogar sagen, das ein Großteil, wenn nicht alle Kinder Hochbegabte werden könnten, hätten sie die gleichen Chancen. Aber das ist ein anderes Thema.

Elizabeth2  25.06.2025, 18:05
@Worschtsubbe

nein, wirklich nicht. Hochbegabung ist etwas anderes als Chancengleichheit für alle. Du kannst höchstens sagen, dass Hochbegabte unetr ihrem Niveau bleiben wenn sie nicht gefördert werden können in dem Sinne, das man auf sie in irgendeiner Form anders eingeht. Da fallen auch Hochbegabte drunter, die alle bildungschancen haben. Weil niemand das merkt....

Das jedes Kind sehr viel bessere Chancen auf Erfolg in der Bildung hat und damit beruflichen Erfolg und Lebenschancen, wenn jedes Kind gleich gefördert wird, das steht ausser Frage.

Aber mit Hochbegabung hat das nichts zu tun, die ist einfach da. Genauso wie Transgender. Das meinte ich damit.

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 18:18
@Elizabeth2

Darüber lässt sich sicher streiten.

Für jemanden wie mich ist eben nichts einfach da. Alles hat eine Ursache.

Elizabeth2  25.06.2025, 19:31
@Worschtsubbe

ja logisch. Es gibt für alles eine Ursache, Ich meinte damit, dass Hochbegabung da ist, di ursache liegt in den Genen (vererbt -a uch über Generationen hinweg), in dem, das derjenige mehr oder bessere Synapsen hat als andere. Das hat man noch nicht genug erforscht. Aber eine Ursache wird das haben. Du kannst alles erklären oder anders ausgedrückt: und für vieles fehlt noch die Erklärung und für manches forscht man eben noch lange.

Worschtsubbe 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 17:21

Netter Versuch, aber wenig hilfreich.

Wahrscheinlich bin ich aber zufrieden, weil ich mein Leben lang nicht verunsichert wurde, so wie es heute überall mit den Kindern getan wird.