An die queeren Personen: Freut ihr euch schon auf den Pride-Month🏳️‍🌈?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Absolut, ich freue mich jedes Jahr auf den Pride Month!

Besonders im Pride Month sorge ich für noch mehr Sichtbarkeit und Aufklärung. Aber man darf die Geschichte dahinter nicht vergessen; wir haben noch einen sehr weiten Weg vor uns. Queerfeindlichkeit gibt es immer noch, und der Kampf dagegen muss weitergehen.

Worauf ich nicht freue, ist das Pink-Washing. Also wenn Marken im Juni ein Regenbogen als Profilbild haben und damit ihre angebliche Unterstützung für LGBTQ+ ausdrücken wollen. Der tatsächliche Grund dafür ist selbstverständlich Marketing.

Aber grundsätzlich freue ich mich trotzdem.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Nein.

Für mich ist das nur eine Erinnerung daran, wie viel uns noch fehlt. Das wir vielleicht grade noch gut genug sind für die Welt, um Werbung zu sein - während wir nicht als Individuen akzeptiert werden.

Ich kann mich nicht outen, weil ich dadurch in der Familie eine Krise auslöse. Und weil meine Arbeitskolleg*innen das auch null verstehen würden.

Worauf soll ich mich freuen, auf Pinkwashing? Auf C&A mit den Shirts 'Meine Pronomen sind They/Them' in den Ausführungen 'Damen' und 'Herren'? Auf meinen Vater, der sich wieder kaputt lacht darüber, das "ein Es" oder "ein Divers" irgendwo erwähnt wurde?

Nein. Ich freue mich nicht. Ehrlich gesagt zieht es mich nur runter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Schon :) Ich mag es, wenn man bei Veranstaltungen neue Leute kennenlernt und sich vielleicht auch selbst ein wenig mehr ausprobieren kann.

Was ich dagegen nicht so mag, ist die Instrumentalisierung , die häufig mit dem Pride Month einhergeht. Pink Washing und Co. sind einfach nicht cool und werde ich auch nicht unterstützen.
Genauso wie die lächerlichen Aktionen aus diversen rechten Kreisen. Der sog. „Stolzmonat” ist eine einzige Katastrophe, die man eigentlich bemitleiden muss. Findet leider aktuell nur wieder viel zu viele Anhänger…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Nein. Finde ich unnötig und ist inzwischen auch zu einem in meinen Augen lächerlichen Spektakel verkommen.

Zu sagen 'wir nehmen einen Tag (oder meinetwegen auch zwei), um auf Toleranz und die Bedeutung derselben aufmerksam zu machen' ist in meinen Augen vollkommen okay. Ein ganzer Monat verwässert es und zeigt nur einmal mehr, wie sehr ein eigentlich guter Zweck in den Hintergrund rückt, wenn man es maßlos übertreibt.

In meinen Augen ist die Etablierung dieser Idee letztlich ein Armutszeugnis für alle, nicht zuletzt für Angehörige genau der Gruppe, die da eigentlich 'vertreten' werden sollte.

Teils, teils. Ja, da Aufmerksamkeit für queere Probleme wichtig ist. Nein, weil haufenweise queerfeindliche Menschen und Stolzmonatler*innen dann wieder heißlaufen.


Justme675 
Fragesteller
 26.05.2024, 16:47

Ja, da hast du (leider) Recht...

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Windoofs10  01.06.2024, 18:54

Verständlich, ja.
Ich finde den Stolzmonat voll lächerlich...

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