Blickwechsel 12. April 2024
Christlicher Glaube: Eine Christin, ein Atheist und ein Satanist beantworten Deine Fragen
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An die Christin: Wie stehst Du zu Wundern und persönlichen Gotteserfahrungen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zu meinem christlichen Hintergrund: Ich bin Teil einer Freikirche. Näheres zu meinem Hintergrund kannst du hier nachlesen.

Ich bin davon überzeugt, dass es Wunder und persönliche Gotteserfahrungen gibt. Letzteres habe ich auch schon mehrmals erlebt. Ausserhalb des freikirchlichen Umfelds stoße ich damit aber eher auf Unverständnis und Unglauben. Wobei es mir da auch nicht darum geht, Gotteserlebnisse zu beweisen. Ähnliches gilt auch für Wunder. Ich kann andere Menschen nicht zwingen, daran zu glauben.

In meiner Kirchengemeinde lassen immer wieder Menschen für sich beten für etwas und erfahren körperliche Heilung - wenn auch nicht immer.

Aber du beziehst deine Frage ja anscheinend auch bzw. eher auf die katholische Kirche. Da bin ich mir teilweise nicht sicher. Gott sorgt für Wunder, damit er geehrt wird, und das erlebe ich dort eher weniger. Da geht es dann ja (meines Wissens) eher um Heiligsprechungen - also um die Ehrung eines Menschens, anstatt um Gott.

Ich will mich aber nicht darüber auslassen, wodurch diese (noch) nicht wissenschaftliche erklärbaren Ereignisse tatsächlich verursacht werden. Ich will nicht alles auf den Teufel schieben, der nach meinem Glauben durchaus auch eine gewisse Macht hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
vanOoijen 
Fragesteller
 13.04.2024, 21:36

Ich habe sowohl Erfahrungen mit der evangelischen Kirche. Evangelisch als Kind getauft und als Jugendlicher konfirmiert, wie so Viele weil es Tradition war. Meine Mutter hat auch tatsächlich geglaubt auch wenn sie sie größte Zeit ihres Lebens bei einem katholischen Arbeitgeber beschäftigt war hat sie nie mit der katholischen Kirche geliebäugelt. Sie war dem Feminismus positiv zugewandt ohen selbst Femistin zu sein - dafür war die zu unpolitisch.

Aber mein Elternhaus war evangelisch und sozialdemokratisch.

Mein Vater als Bankkaufmann lange schon aus Steuergründen aus der evangelischen Kirche ausgetreten, aber eigentlich auch tatsächlich Atheist. Und zwar überzeugter Atheist bis zu seinem Tod an Leukämie 2012. Er wusste ein Jahr vorher dass er sterben würde und ist trotzdem bis zu seinem Tod beim Atheismus geblieben.

Nach unserem Glauben ist seine Seele den zweiten Tod gestorben und es wird für ihn keine Rettung geben.

Seine letzten Worte an mich waren schlicht: "Es ist nicht einfach diesen Planeten zu verlassen."

Da war er 66 und ich 36 und ich hatte meine persönliche Gotteserfahrung da schon 7 Jahren hinter mir. Umstimmen (missionieren) konnte ich meinen Vater nicht. Er hätte mich nicht ernst genommen.

Ich war Pseudo-Christ und eigentlich Agnostiker. Nach meiner Konfirmation gingen wir alle paar Jahre Weihnachten in den Gottesdienst.

Als junger Erwachsener ginh ich gar nicht mehr in die Kirche. Erst kümmerte ich mich um Karriere und Politik, dann studierte ich nochmal erfolglos, dann experimentierte ich ein paar Jahre mit psychedelischen Substanzen.

Auf einem dieser Trips hatte ich eine kurze persönliche Gotteserfahrung. Die Botschaft war einfach und christlich:

"DIR WIRD VERGEBEN!"

Mehr nicht.

Aber ich durfte dabei das Wesen von Gottvater schauen und das war überwältigend.

Furchteinflößend und voller Liebe zugleich. Ich bekomme heute noch Gänsebraten wenn ich daran denke und mir ist egal wenn mich andere verspotten wenn ich davon berichte.

Ich habe nicht gebetet und wusste nicht einmal, dass ich Vergebung nötig hatte. Ich fühlte mich einfach sehr traurig und einsam. Und dann erschien ER aus dem Nichts in den CEVs und übermittelte mir diese "Worte" es kommt nicht auf die Worte an um die Erfahrung nachvollziehen zu können.

Ich sage auch nicht in welcher Gestalt er sich offenbart hat. Natürlich kein alter Mann mit Bart, aber auch keine Frau. Kein Mensch. Es war nicht Jesus, es war Gottvater.

Und zwar allein.

Das führt und zur Frage der Dreifaltigkeit.

Vielleicht sieht tatsächlich jeder Mensch Gott anders. Wir sollen uns kein Bild machen und er ist nicht an eine Form gebunden.

Ich schreibe trotzdem ER, weil er für mich eine absolut männliche Ausstea hatte.

Ich habe direkt nach der Erfahrung euphorisch gelächelt und gesammelt: "Ich weiß was, ich weiß was: Ich weiß das Gott existiert!"

Seither bin ich kein Agnostiker mehr

Vielleicht musste ich tatsächlich wissen und erleben und nicht nur alten Texten glauben.

Trotzdem konnte ich das als Mensch des 21. Jahrhunderts nicht einfach so stehen lassen (das war 2005). Ein Jahr lang habe ich in Gesprächen mit einem atheistischen Freund und anhand von Internet-Berichten versucht das einzuordnen.

Ich bin dabei sowohl auf unglaubwürdige Bericht von vermutlich Schizophrenen gestoßen, wie auch auf glaubwürdige Berichte.

Wie den auch sei. Nach einem Jahr blieb für mich nur noch die Frage: Ist Gott wirklich ein äußeres Wesen, oder eine Ich-Instanz in Ausnahmezuständen unseres Gehirns.

Die Frage hätte sich nach der Erfahrung allerdings nie gestellt. Da war alles klar. Er hatte sich mich offenbart so unwürdig ich auch bin und ich weiß bis heute nicht warum.

Es kam vorher und nachher nie vor und es war nicht mein erster oder letzter Drogentrip, aber einer der letzten

Jedenfalls war es physisch auch unmöglich, dass ein Psilocybintrip auf dem Peak endet und man danach völlig nüchtern ist, was nach meiner Gotteserfahrung auch der Fall war

Ich hatte frische Pilze der Gattung Copelandia Cyanesscens 13 Gramm konsumiert.

Viele Jahre später, Gott und Christentum ließen mich seitdem nicht mehr los, bekam ich Kontakt zu einer katholischen Ordensgemeinschaft. Ich spielte einige Jahre lang mit dem Gedanken einzutreten und Ordensbruder zu werden

Daher bin ich von der evangelischen zur katholischen Konfession übergetreten. Das war für das Kloster einfach nötig. Die evangelische Taufe erkennen Katholiken hingegen an. Daher ist es keine Konvertierung, sondern nur ein Übertritt.

Ich bin bis heute katholisch, auch wenn es mit dem Kloster nichts geworden ist.

Und ich besuche regelmäßig die Messe und bete.

Alle paar Jahre wenn es mir gut geht unternehme ich eine psychedelische Reise auf Pilzen.

Aber ohne diese hätte Gott mich nie gefunden. Deshalb kann ich darin nichts Schlechtes und keine Sünde sehen.

Die Bibel spricht zudem nicht von Drogen, sondern nur von Völlerei. Das ist bei Psychedelika aber ohnehin ausgeschlossen. Insofern war das für mich meine Verbindung zu Gott und somit heilig für mich.

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Epilz  15.04.2024, 10:41

Ja, das stimmt, es liegt nicht an uns, das zu beweisen. Ich Mann, wenn ich die Dinge, die ich mit Gott erlebt habe, alle beweisen könnte ... das wäre anders krass🙈🔥

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Ich als evangelischer Christ glaube an die Möglichkeit von Wundern. Auch wenn sich viele Wunder als "Zufälle" tarnen. Ein Wunder lässt immer den Zweifel zu, seltenst gibt es eindeutige Beweise.

annie80  15.04.2024, 21:00

Ach, wenn jemand Wunder nicht als möglich in Betracht zieht, dann helfen auch Beweise nichts 🤷‍♀️

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Hi,

ich bin evangelisch und wenn ich mal solche Videos auf Tik Tok sehe, dann glaube ich daran!

vanOoijen 
Fragesteller
 13.04.2024, 11:16

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich bin mal gespannt ob annie80 auch noch antwortet.

Bei diesem Special ging es scheinbar nicht nach Anzahl der Likes. Generell wurden meine Fragen hier unzureichend beantwortet.

Ich werde alle drei nochmal einstellen und hoffe dann auf "normale" User als Antworter.

Hab eine schönes Wochenende.

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annie80  13.04.2024, 20:34
@vanOoijen

Ich bin noch dran, auch die übrigen Fragen zu beantworten... Hab mir das nicht so langwierig vorgestellt 🙈

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vanOoijen 
Fragesteller
 13.04.2024, 20:41
@annie80

Das stimmt mich positiv.

Deine Antwort auf meine andere Frage war sehr gut.

Aber die Antwort von Magister Samael auf meine Frage zu den Psychedelika fand ich absolut nicht befriedigend auch wenn ich ihm dafür gedankt habe. Aber einen Stern bekommt er von mir dafür absolut nicht.

Ich hoffe Deine wird besser und der Atheist hat sich noch an keine einzige meiner drei Fragen herangetraut.

Was haltet Ihr von der Nutzung von Psychedelika um spirituelle Erfahrungen zu erleben? (Drogen, Christentum, Gott) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/was-haltet-ihr-von-der-nutzung-von-psychedelika-um-spirituelle-erfahrungen-zu-erleben

Ich wünsche Dir einen gesegneten Sonntag.

Du darfst Dir gerne auch Zeit lassen bis nächste Woche.

Ich bin übrigens auch Christ und morgen im Gottesdienst. Nur als Info meinerseits.

Trotzdem gehen meine Fragen ans Eingemachte, das weiß ich.

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