Alte Elektronikgeräte Reparieren selber möglich.
Guten Morgen zusammen,
ich habe bei mir zuhause aufgeräumt und jede menge kaputer Elektronikteile gefunden darunter 2 Bildschirme 3 Autoradios und 2 Anlagen.
Meine Frage ist dazu ob es eigentlich möglich ist diese geräte selbst zu reparieren.
Ich habe einen Lötkolben falls ich löten müsste.
Welche Geräte brauch ich noch und hat jemand eine Anleitung um die Elektronikgrundlagen zu lernen?
Es wäre ja nur Hobbymässig und solang die Kosten mich nicht erschlagen habe ich damit auch kein Problem.
Gruß Dominik
7 Antworten
Ja, kaputte Elektrolytkondensatoren sind sehr häufig schuld, wie BongiOrno schon schrieb. Wenn das der Fall ist, kann man sie leicht ersetzen. Aber man muss echt aufpassen, dass man die richtigen verwendet: Die Spannung in Volt und die Kapazität in (mikro/nano)Farad kann oftmals auch höher bemessen werden aber niemals zu gering! Und auf die Polarität muss auch geachtet werden (Einbaurichtung +/-). Viel Glück und Erfolg!
Um noch einen Wagen an den längst abgefahrenen Zug zu hängen:
Die Spannung des neuen Kondensators kann natürlich auch höher bemessen sein als bei dem Defekten.
Beispiel:
Alter Kondensator: 4700µF 10V; Neuer Kondnsator: 5000µF 16V in diesem Fall ist das unter Umständen sogar besser z.B. bei einem Netzteil -> bessere Glättung durch höhere Kapazität und längere Lebensdauer wegen höherer Bemessungsspannung.
Für einen Elektronik-Arbeitsplatz benötigt man folgende Grundausstattung:
Besser als ein Lötkolben wäre eine Lötstation mit einstellbarer Temperatur und einen Satz Lötspitzen mit unterschiedlichen Stärken. Als Lötzinn Elektroniklot mit säurefreiem Flußmittel.
- Labornetzteil mit einstellbarer Ausgangsspannung. Es sollte mindestens mit 5A belastbar sein. Besser noch mit einstellbarer Strombegrenzung. Beispiel 0-30V/0-5A.
- Digitalmultimeter
- Analogmultimeter
- einen Satz Messleitungen und Klemmen
- Antistatikband
- Steckplatine mit Drahtbrückenset für Versuchsaufbauten
- Streifenrasterplatinen für fertigen Aufbau
- Zangen-Set (Spitz, Flach, Kombi und Seitenschneider)
- Schraubendreherset (am besten isoliert und 600V überschlagsfestigkeit)
- Platinenhalter
- helfende Hand mit Lupe
Hallo Zerow, ich möchte dir heute nicht nur einen guten Tag machen, sondern dich auch ermutigen, alle denen die hier geantwortet haben man brauche Ausbildung usw zu zeigen es geht auch ohne.
Meistens! Außnahmen bestätigen die Regel ;-)
Die meisten Geräte fallen wegen ELKO - Problemen aus. Zwar hat mancher hier geantwortet die sind dann aufgeplatzt oder aufgebläht.
Tja, sehr schön wäre es, wäre dies immer so, die würde man ja sofort optisch erkennen können. Sehr oft sind die aber nicht aufgebläht sondern sehen ganz normal aus, nur ihr sogenannter ESR ist zu groß geworden.
Was heißt das? Richtig, du brauchst ein Messgerät mit dem man ESR messen kann!
Da du gerne bastelst und dazu lernen möchtest und ich dir den Spaß gönne, sage ich dir, schau mal auf der Webseite von ELV Elektronik vorbei und suche dort mal nach ESR Messgerät. Kannst du dort fertig kaufen, oder als Bausatz zusammen bauen. Kannst aber auch nur den Schaltplan runter laden und es selbst Stück für Stück bauen.
So, nun könntest du jeweils an den Geräten die Elkos untersuchen, die markieren die "Kaputt sind im Sinne ESR", neue kaufen, austauschen.
Wie du siehst, brauchst du dafür keine 3 jährige Ausbildung, kannst aber meistens rund 50 % der Geräte reparieren. Sowas macht Spaß und stolz!
Eines muss ich dir aber unbedingt noch sagen, du musst immer die Geräte stromlos untersuchen, also niemals den Netzstecker -vom Gerät- in der Steckdose haben!
Alles was mehr als 60 Volt ist, kann töten! Kann. Nochwas, wenn auf der Platine nicht eindeutig erkennbar ist welcher Pol vom Elko + und welcher - ist, dann mache mit Filzstift ein +auf die Seite der Platine auf der der Pluspol des noch originalen Elkos ist. Hast du keine Makierung gemacht, den Elko also falsch rum eingelötet, dann wirst du erleben was es heißt, ordnung und Sauberkeit in deinem Zimmer zu haben. Denn falsch rum gepolte Elkos fliegen dir um die Ohren und du wunderst dich dann, wieviel Dreck so ein explodierter Elko machen kann.
Du siehst, ich möchte dich ermutigen und einiges dazu lernen zu lassen.Ich muss dich aber auch auf gewisse Risiken aufmerksam machen. Weißt doch, wenn man viel weiß ist manches nicht mehr so schlimm.
In diesem Sinne, wenn du es ausprobieren und einiges dazu lernen möchtest, ich habe dir Mut gemacht und dich zu motivieren versucht.
Die Kosten werden dich nicht erschlagen, aber bist du dir darüber im Klaren, dass das früher eine komplette Ausbildung von gut 3 Jahren war zum Radio- und Fernsehtechniker oder Elektroniker?? Es gibt auch heute noch genügend Hobby-Elektroniker, die sich die ganzen Grundlagen selber beibringen/beigebracht haben, aber das dauert und ist von vielen Misserfolgen gekrönt, bis man da auf nen Grünen Zweig kommt... siehe auch www.
elektronik-kurs.net/elektronik/
virtualuniversity.ch/elektronik/index.html
.b-kainka.de/elektronik.htm
Bei Grundig dauert eine Ausbildung zum Fernsehmechaniker drei Jahre. Ein Studium dauert??10 oder mehr Semester. Bist Du sicher, dass Dein Lötkolben nicht auch schon Sondermüll ist? SMD-Technik ist nicht mehr mit Kolben von vor 30 Jahren lötbar.
Wenn man kann, ist reparieren bestimmt eine gute Alternative, oft lohnt sich das aber gar nicht, weil uns die Technik längst überholt hat.
Was ist mit der Röhre? Das kann sehr gefährlich werden!