als Muslima ein guter Job?

13 Antworten

Das Problem liegt mit Sicherheit nicht daran, dass sie sich für Allah - subhanahu wa ta'ala- bedeckt, sondern höchstens darin, dass es zu viele intolerante Menschen gibt, die dies nicht akzeptieren können.

Natürlich wird das Tragen eines Kopftuches die Suche nach einer passenden Arbeitsstelle nicht gerade erleichtern, letzten Endes liegt die Entscheidung darüber jedoch bei Allah, und ohne seinen Willen wird sie selbst ohne Bedeckung und mit den besten Zeugnissen keine Stelle für die oben erwähnten Berufe finden.

Als praktizierende Muslima ist es sehr wohl möglich auch als Lehrerin, Ärztin oder in einer anderen höheren Position zu arbeiten. Das Wichtigste sollte sein, dass man einen Beruf findet, in dem man nicht zu haram-Handlungen gezwungen wird, sondern im besten Falle Nutzen für die Akhirah erlangt. Daher ist jede noch so niedrige, erlaubte Stelle besser als zum Beispiel das Kopftuch abzunehmen, als Polizist zu arbeiten, oder etwas anderes, dass Allah verboten hat.

Wenn deine Freundin also eine Stelle als Bürokauffrau sucht, sollte sie sich weniger Gedanken über ihr Kopftuch machen, als darüber, bei einer Stelle anzufangen, die für jeden Muslim klar verboten ist. (etwa im Bank- & Versicherungswesen)

Ich wünsche ihr jedenfalls viel Glück eine passende Stelle zu finden und als eine wahre Freundin solltest du dasselbe tun.

Amatul Aziz

Ob sie einen Job bekommt, hängt nicht von Allah ab - sondern von ihr und einem möglichen Arbeitgeber.

Sie bedeckt sich auch nicht für Allah, denn:
im Koran steht kein Kopftuchgebot.

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@earnest

Sprich: “Nichts kann uns treffen außer dem, was Allah uns bestimmt hat. Er ist unser Beschützer. Und auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen.” [9:51]


Das 'Kopftuch' - sodass nichts außer Gesicht und Hände sichtbar sind - ist das Mindeste:

[33:59] O Prophet! Sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Übergewänder reichlich über sich ziehen. So ist es am ehesten gewährleistet, dass sie (dann) erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

[24:31] Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten, ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer dem, was (sonst) sichtbar ist. Und sie sollen ihren Khumur (-> Khimaar /Überwurf) über sich hinunterziehen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwester, ihren Frauen, denen, die ihre Rechte Hand besitzt, den männlichen Gefolgsleuten, die keinen (Geschlechts)trieb (mehr) haben, den Kindern, die auf die Blöße der Frauen (noch) nicht aufmerksam geworden sind. Und sie sollen ihre Füße nicht aufeinanderschlagen, damit (nicht) bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verborgen tragen. Wendet euch alle reumütig Allah zu, ihr Gläubigen, auf dass es euch wohl ergehen möge!

"Möge Allah den frühen ausgewanderten Frauen gnädig sein. Als die Ayah ,,sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunterziehen" offenbart wurde, schnitten sie ihre Unterröcke auseinander, um damit ihre Gesichter zu bedecken. (Aischa / Bukhari)

Es wurde überliefert, dass Aischa, gesagt hat: "Reiter kamen an uns vorüber als wir den Propheten, Allahs Frieden und Segen seien auf ihm, begleiteten während wir uns im Ihram befanden. Wenn sie näherkamen, ließen wir unsere Übergewänder über das Gesicht fallen, und wenn sie vorbei waren, haben wir unsere Gesichter wieder enthüllt."

Der Prophet, Allahs Frieden und Segen seien auf ihm, sagte: "Alles an einer Frau ist Aurah" (Thirmidi)

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@AmatulAziz

Na, dann sind also nicht die bösen Deutschen Schuld, wenn eine Kopftuchträgerin keinen Job kriegt, sondern Allah.

Und auch wenn du dich noch so sehr drehst und windest, und auch wenn diese Textstellen hier nun schon hundertfach gestanden haben: Auch aus ihnen ist kein verpflichtendes Kopftuchgebot abzulesen.

Die Kleidung dient a) der Bedeckung der "Schamzonen" und b) auch als Schmuck.

Und da du nun schreibst, das Kopftuch sei "das Mindeste": Dann kann die Bewerberin ja auch gleich in der Burka zum Bewerbungsgespräch auftauchen - es ist sowieso alles in Allahs Hand.

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@earnest

Da brauche ich nichts drehen und wenden, allen Rechtsschulen zufolge besteht kein Zweifel daran, dass sich die Frau bedecken muss. Die einzige Meinungsverschiedenheit besteht darüber, ob Gesicht und Hände ebenfalls unter dieses Gebot fallen, oder nicht; - doch selbst hier sind die Gelehrten der Rechtsschulen, die es eigentlich als erlaubt erachten der Meinung, dass zu Zeiten der Fitnah ebenfalls das Gesicht und die Hände unter das Bedeckungsgebot fallen. Somit ist es einer Muslima nicht erlaubt, sich einer Person die Nicht- Mahram ist, unbedeckt zu zeigen.

Und da spielt es auch keine Rolle, was sogenannte 'Islamwissenschaftler' behaupten oder was einige Leute hier schreiben. Die Bedeckung bleibt Pflicht und wenn die Gesellschaft zu intolerant ist praktizierenden Muslimen Arbeitsplätze zu geben, so ist Allah doch der beste Versorger. Lieber sollte der Muslim ohne Arbeit bleiben oder die Hijra zu einem Ort machen, an dem der Islam akzeptiert wird, als dass er die Dunya den Gesetzen Allahs vorzieht.

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@AmatulAziz

Willkommen in der Parallelgesellschaft, Amatul.

Du machst mal wieder das bei stockkonservativen Glaubensfanatikern Übliche:
Du verabsolutierst DEINE Postition und würdigst jede andere Postition herab ("sogenannte Islamwissenschaftler", "einige Leute").

Du hast die Wahrheit nicht gepachtet.
Möge Allah dich rechtleiten.

Die Frage, wer hier "intolerant" ist, solltest du dir selbst stellen.

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Ich kenne durchaus eine Ärztin mit Kopftuch, allerdings in einem Viertel in dem auch viele Patienten muslimisch sind und eine Muslima bei den Patienten dann oftmals eher gewollt ist, als eine nicht muslimische Ärztin. Theoretisch dürfte sie natürlich nicht benachteiligt werden, praktisch wird man es aber oft. Das wird man oft merken, wenn die ersten Bewerbungen zurückkommen, obgleich die Bewerbung sonst eigentlich ganz gut war. (Es wird natürlich nie drin stehen, dass die Ablehnung wegen des Kopftuches erfolgte).

Solange man sonst gut integriert ist, fände ich persönlich ein Kopftuch auch kein Hindernis....aber das dürften die meisten anders sehen.

Eine Freundin von mir hat es mal ausprobiert. Sie ist Muslima, das Kopftuch ist ihr aber nicht wichtig. Sie hat Bewerbungen an Unternehmen geschickt, bei denen sie auf den Photo ein Kopftuch getragen hat und sie hat Bewerbungen geschickt, auf denen sie kein Kopftuch getragen hat. (Rein aus Interesse, zu dem Zeitpunkt bestand ein fester Job). Während die "Kopftuchbewerbungen" allesamt zurückkamen, gab es bei den Bewerbungen ohne Kopftuch, durchaus Firmen die Interesse gezeigt haben. Und die anderen Voraussetzungen waren ja gleich. Natürlich kann es auch Zufall sein, aber so läuft es leider trotzdem oft.

Ich persönlich hätte nichts gegen jemanden mit Kopftuch, solange die Integration da ist. Ich lehne ja auch keinen Arzt oder Supermarktverkäufer mit einer Kette ab, an der das Kreuz baumelt.

Ich persönlich finde die Qualifikation wichtig.

Ob nun einer grüner Haare, ein Kopftuch oder Piercings hat, wäre mir völlig egal....Hauptsache er versteht sein Handwerkt.

Ich hatte selbst schon Ärzte, deren Deutsch so grottenschlecht war, dass ich kein WOrt verstanden habe (und ich habe selbst einen medizinischen Beruf, am fehlenden medizinischen Wortschatz lag es also nicht). Dann lieber Kopftuch und gutes Deutsch, als kein Kopftuch und schlechtes Deutsch. Oder lieber grüne Haare und mit Engagement dabei, als jemand, der alle 5 Min auf die Uhr schaut und nur auf den Feierabend wartet. (dafür aber elegant im Anzug im Büro sitzt)

Allerdings bin ich eben selbst nur Angestellte und keine Chefin. (Wobei es meiner Chefin wohl auch egal wäre)

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Es gibt im Islam kein Kopftuch- oder Verhüllungsgebot. Tatsächlich sieht es sogar so aus, dass in Sure 7 Vers 26 steht:


.....und Allah gab dem Menschen die Kleidung zur Bedeckung der Scham und zur Zierde...

Dies bedeutet im Klartext, die Kleidung soll ein Schmuck und kein Versteck sein.

Vergleiche auch hierzu:

http://tavhid.de/?s=kopftuch

Wer sich im Islam ein wenig auskennt, der merkt auch relativ schnell, dass Kopftuch, bzw. die Verhüllung dient dem Zweck

  • sich als gläubige Muslime zu demonstrieren
  • sich von Andersgläubigen abzugrenzen
  • Andersgläubige fern zu halten

Dies hat weniger etwas mit der Religionsfreiheit zu tun, sondern deutet nach meinem Empfinden auf eine Art des Rassismus. Dies wird von immer weniger Menschen tolleriert.

Ich will Deiner Freundin nun nichts unterstellen, da viele Muslimas sich des vorgeschrieben nicht bewußt sind, sondern das Kopftuch aus der Tradition heraus tragen. Du könntest meinen Text aber mal als Anlass zur Diskussion nehmen.

Wer sich im Islam ein wenig auskennt, der merkt auch relativ schnell, dass Kopftuch, bzw. die Verhüllung dient dem Zweck

Hättest Du in diesem Satz noch geschrieben

heute und in unserer Gegend

würde ich Dir voll zustimmen wollen. Denn tatsächlich hat die Kopfbedeckung sehr alte Wurzeln welche nicht nur auf Frauen bezogen werden sollten, Wurzeln die bedeutend älter sind als jede abrahamitische Religion. Und je nachdem in welcher Vegetationszone wir Menschen leben sind wir für unser gesundes Überleben tatsächlich auf Kopfbedeckung angewiesen. Ein Beispiel gibt für die Neuzeit Australien: Auch wenn die deutschen Medien fast nicht mehr darüber berichten besteht schon für Kleinkinder der 'gesundheitliche Zwang' - der selbstverständlich anerzogen wird - sich niemals ohne Kopfbedeckung außerhalb von Wetterschutzmaßnahmen wie geschlossenen Räumen, hoch aufgespannten Zeltbahnen und so fort aufzuhalten. In Australien kommt noch hinzu dass Sonnenschutz auf die nicht von Kleidung bedeckte Haut notwendig ist.

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@hertajess

Die Frage bezog sich nicht auf Australien, sondern auf das Hier und Heute in Deutschland.

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Dann soll sie sich einen Job suchen, wo sie ihr Kopftuch tragen kann - Wer nicht will, der hat.

Wie du deine Freundin davon überzeugen kannst, dass sie ihr Kopftuch - während oder wegen eines gutbezahlten Jobs - ablegt?

Die Antwort darauf kann nur lauten:

Gar nicht!

Deine Freundin muss für sich selbst entscheiden, was ihr wichtig (bzw. wichtiger) ist und was nicht.

Wenn eine "gute" Muslima davon überzeugt ist, dass sie ein Kopftuch tragen muss ... dann kann diese "gute" Muslima auch mit Kopftuch einen "guten" Job finden, wenn sie in ihren Leistungen dementsprechend "gut" ist, und sich zu behaupten und durchzusetzen versteht.

Selbstverständlich stehen Kopftuchträgerinnen nicht alle Berufe "offen" ... aber ... dasselbe gilt auch für Menschen, welche vorzugsweise in ihrer Nationaltracht ... oder sehr leger - nur mit Jeans und T-Shirts und Turnschuhen ... bekleidet ihrem Broterwerb nachgehen wollen.

Und selbstverständlich hängt das auch von der Art des Unternehmens (Firma) und von den Aufgaben, welche diese Muslima innerhalb derselben ausüben will - sowie vom Chef und seinem Mitarbeiterstab ab.

Aber ... all das muss diese Muslima für sich selbst herausfingen und ihre Entscheidung danach treffen.