Allgemeinwissen, worüber sollte man informiert sein?

8 Antworten

der begriff "allgemeinwissen" ist so breit gefächert, es würde den rahmen sprengen jetzt alles aufzuzählen, was dazu gehört. wüsste gar nicht, wo ich da anfangen soll. mal abgesehen davon, erscheint mir der begriff allgemeinwissen etwas schwammig, weil es da keine klare grenze gibt.

meiner meinung nach gehört zu einer guten allgemeinbildung aber nicht nur "wissen" dazu, sondern auch gewisse praktische basisfähigkeiten, die jeder zumindest können sollte (wenn auch nicht hervorragend gut), wie z.b. einfache gerichte wie rührei kochen oder termine organisieren. deshalb habe ich auch letzten winter meinen vater gebeten, mir zu zeigen, wie man reifen wechselt, damit ich das im notfall zumindest schon einmal gemacht habe und im schlimmsten fall nicht komplett hilflos am staßenrand stehe. solche grundlegenden "fertigkeiten" sind meiner meinung nach wesentlich wichtiger, als z.b. alle deutschen bundeskanzler der reihe nach aufzählen zu können.

entschuldige, das war ein bisschen vom thema abgeweicht, aber ich glaube eine direkte, ausführliche und zu 100% richtige antwort kann man auf diese frage nicht wirklich geben.

Ich empfehle, daß Du Dir zunächst dies klarmachst:

Sätze mit "sollte" beruhen immer auf einem Wertesystem, und dieses ist immer das Wertesystem bestimmter Menschen oder Gruppen oder eines bestimmten Gesellschaftssystems.

Meistens wird dies vernebelt, indem man für "sollte"-Sätze die neutral klingende "man"-Form benutzt, so daß die aufgestellten Regeln wie naturgegebene Selbstverständlichkeiten klingen.

Ratschläge, was Du wissen oder tun "solltest", kannst Du leicht bekommen, aber Du hast mehr davon, wenn Du auch fragst: Aus wessen Sicht und aufgrund welcher Wertvorstellungen kommt die Empfehlung, und wessen Interessen dient es, wenn ich sie glaube und befolge.

Meiner Ansicht nach dient der derzeit veranstaltete Intelligenz- Wissens- und Quizshow-Hype nicht zuletzt dem Zweck, der breiten Masse beizubringen, sich selbst als inkompetent einzustufen und die Herrschaft der Eliten als gerechtes Ergebnis des Wettbewerbs der Schlauen gegen die "Nieten" anzuerkennen.

Ich würde keine Lebenszeit damit verschwenden, irgendwelche Kataloge von Wissensinhalten abzuarbeiten, um damit Komplexe loszuwerden. Ich habe mich immer, soweit wie möglich, von meiner eigenen Neugierde und meiner eigenen Lust am Verstehen leiten lassen. So habe ich auch den Beruf gelernt, mit dem ich heute mein Geld verdiene. Dabei konnte ich es nicht allen Leuten recht machen, die es gerne Recht gemacht bekommen hätten. Aber das bedauere ich nicht allzu sehr.

Wenn man vor dem „Wissen“ steht,wird einen das wohl ähnlich „motivieren“,wie jetzt aus dem Stegreif auf das Matterhorn klettern zu müssen.
Vielleicht bei einem Thema beginnen,daß einen interessiert,um erstmal auch Lust darauf zu bekommen,mehr zu erfahren.
Oder es gibt beispielsweise Kalender für jeden Tag,da ist immer eine kleine Information darauf,gibt auch welche mit eher skurrilen Sachen.
Schön ist,wenn sich Gemerktes irgendwann verbindet,sich ein Bild zusammensetzt.
Ich bin auch neugierig,frage z. B. Leute mit anderen Berufen nach ihren Erfahrungen,dadurch lernt man stets neue Sichtweisen kennen.

Wie kam es zum 2. Weltkrieg? Was war die französische Revolution? Wie funktioniert erste Hilfe? Warum ist Nikola Tesla so eine bedeutende Person? Wie funktioniert ein Kühlschrank? Etc.

Wenn du zum Beispiel ne gute Geschichtsdoku über die USA suchst, kann ich die Reihe von Oliver Stones "The Untold History of the United States" empfehlen. Davon gibt es alle Folgen auf Youtube und Vimeo

https://www.youtube.com/watch?v=jZBRcdy7ndI