Ab welchem Level Schacheröffnungen lernen?

5 Antworten

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Die Kenntnisse über die einzelnen Phasen einer Schachpartie bauen aufeinander auf.

Deshalb hat es ditaktisch Vorteile zunächst das Ende einer Partie zu verstehen.

Also das Erfolgserlebnis des Schach matt!!

Nun kann man von hinten nach vorne im Verlauf der Partie die weiteren Grundlagen erlernen.

Die elementaren Matts, Patts und Unentschieden der Partie, danach die elementaren technischen Endspiele, Bauernendspiele, allgemeine Grundlagen der Endspiele, der Übergang vom Mittelspiel zum Endspiel und dem Abtausch als Waffe dafür, die Grundlagen des Mittelspiels in Strategie und Taktik, die allgemeinen Grungregeln der Eröffnung, und danach kommen dann die Eröffnungen im Detail als Übergang von den ersten Zügen in das Mittelspiel der Partie.

So baut eins auf dem anderen auf.

Nur wenn ich die Grundlagen des Mittelspiels beherrsche, kann ich den Sinn der Eröffnung in Gänze erfassen.

Und in jeder Lernstufe beherrsche ich schon die danach erforderlichen Fertigkeit, was Sicherheit, Selbstvertrauen und Erfolg generiert.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
  • ab wann macht es wirklich Sinn, sich wirklich ausführlich mit Eröffnungen auseinanderzusetzen?

Ich würde damit schlichtweg anfangen sobald du Lust darauf hast. Du bist ja ganz offensichtlich Hobby-Spieler und ein Hobby sollte in aller erster Linie Spaß machen. Lern das wofür du dich interessierst, das ist sowieso besser als dir alles auf Zwang rein zu prügeln.

  • "Leider scheint auf meinem Elo- Level (lichess.org) kein Spieler eine Ahnung von Eröffnungstheorie zu haben"

Grade dann ist es doch von Vorteil - du kannst falsche Züge direkt bestrafen, eben weil du die Theorie kennst. Für den Anfang würde ich erstmal Systemeröffnungen empfehlen, es ist mmn. sehr hilfreich wenn du immer ein ähnliches Muster Spielen kannst und die Züge nur etwas an deinen Gegner anpassen musst, ohne dich dabei direkt in völlig neues Theorie-Gebiet zu begeben.

Das hilft auch Fehler zu vermeiden, weil du dich eben mehr in Stellungen bewegst die du bereits kennst.

  • "Und wie bekomme ich meine Wertungszahl in den Griff?"

Häufig spielen, besser längere Patien die dir Zeit zum Nachdenken lassen, und die Spiele im Nachgang RICHTIG analysieren. Der Anfängerfehler ist sich nur 1 Minute damit auseinander zu setzen und sich die eigenen besten Züge anzusehen. Analysiere ALLE partien wirklich länger (im idealfall so lange wie du gespielt hast), und lege den Fokus vorallem auf deine schlechteren Züge.

IchspieleSchacj  13.05.2023, 12:51

Bei deiner Antwort brauche ich gar nicht zu antworten

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Bei lichess gibt es auch eine Eröffnungsdatenbank, die nutze ich auch. Ansonsten ist es immer am besten, die erste Eröffnungstheorie am Anfang zu lernen, dadurch wird das Schachverständis verbessert, mit (detailierter) Endspieltheorie sollte man danach anfangen. Es ist nicht gut immer nur auf die Wertung zu schauen, daher spiele ich bei lichess immer nur als Gast.

Ich finde, dass es bei 1000 ELO auf lichess noch nicht sinnvoll ist, sich mit Eröffnungstheorie zu befassen, weil deine Gegner sowieso in Zug 3 vom Buch abweichen werden. Außerdem hilft dir die Analyse der Berliner Verteidigung bis ins remis eher wenig, wenn du simple Taktiken übersiehst. Deshalb reicht es auf dem Niveau Eröffnungsprinzpien zu verstehen (Figurenentwicklung, Königssicherheit etc).

Ich schätze mal frühestens ab 1800. Du hast es ja bereits selbst erkannt: Deine Gegner halten sich ohnehin nicht an die Theorie. Selbst über einem Niveau von 1800 stehst du mit Theoriewissen über Eröffnungen auf sehr dünnem Eis, wenn du nicht auch taktisch sehr versiert bist und auf neue, unbekannte Situation korrekt reagieren kannst. Viele deine Gegner werden es auf höherem Niveau bewusst darauf anlegen, dich so schnell wie möglich aus deinem Theoriewissen herauszureißen. Sie sehen, welche Eröffnung du spielst, wissen, was die Hauptzüge sind, die du am wahrscheinlichsten einstudierst hast, und werden irgendeinen komischen Zug machen, der dich mit deinen gewohnten Zügen direkt in eine Falle laufen lässt. 

Wenn du jetzt noch öfters Anfängerfehler wie „Gabeln übersehen“ machst, ist dies ganz bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, tief in Eröffnungstheorie einzusteigen. Ich möchte GF-User gregor443 beipflichten, dich zuerst mit Endspielen, dann mit Mittelspiel und erst zum Schluss mit Eröffnungen zu befassen. Es ist ein Vorgehen, das bereits Siegbert Tarrasch, ein Spitzenspieler seiner Zeit, empfahl und das auch mich persönlich am effektivsten voranbrachte. 

In Sachen Eröffnungen reicht es, vorerst auf „Systemeröffnungen“ zurückzugreifen, wie von GF-User sk8terguy beschrieben.