Ab wann ist man Rechtsradikal?

Wenn du von der Ungleichwertigkeit und Ungleichberechtigung zwischen den Menschen überzeugt bist und eine Gesellschaftsordnung schaffen willst, in denen diese Überzeugungen sich noch viel stärker in der Realität zeigen.

Beispiel: Wir leben jetzt in einem rechten System (Kapitalismus), eine rechtsradikale Forderung wäre, dass wir wieder zur Sklavenhalterordnung zurückkehren.

Anderes Beispiel: Wir leben derzeit in einer bürgerlichen ''Demokratie'' (welche keine wirkliche Demokratie ist, weil Kapitalismus), eine rechtsradikale Forderung wäre, dass wir wieder eine Diktatur errichten.

Eine radikale Einstellung hat man, wenn man nicht nur einzelne Veränderungen hier und dort fordert, sondern "in der Wurzel" (radix = Wurzel) oder "von Grund auf" große systematische Umbrüche. Grundprinzipien über den Haufen werfen, eine komplett neue Gesellschaftsordnung einführen.

Und Rechtsradikalismus ist eben, wenn man eine rechte politische Gesinnung radikal vertritt. Ein Kernelement einer rechten politischen Gesinnung ist die Ablehnung von Gleichberechtigung, weil manche Menschen als wichtiger/wertvoller/besser angesehen werden als andere. Beispielsweise aufgrund des Geschlechts oder sexueller Vorlieben, aufgrund der Abstammung oder Nationalität, aus althergebrachter Tradition oder dank wirtschaftlichem Erfolg...

Der Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus besteht darin, dass z.B. der Radikalist akzeptiert, dass es auch andere Meinungen gibt die legitim sein können - er will halt seine Sichtweise durchsetzen - während der Extremist einfach nichts gelten lässt, was ihm widerspricht. Ein Radikalist will seine Gesellschaftsänderung friedlich z.B. durch Überzeugungsarbeit umsetzen, der Extremist ist bereit sie notfalls mit Gewalt zu erzwingen. Der Radikalist geht davon aus, dass seine Sichtweise auch von anderen früher oder später freiwillig als richtig akzeptiert wird, wenn sie z.B. sehen dass es funktioniert und gut ist. Der Extremist würde im Zweifel einfach alle bestrafen, die ihm nicht zustimmen.

Wenn du alles was nicht rechter Politik entspricht komplett ablehnst und ändern willst, damit alles von Grund auf Rechts ausgerichtet ist. Mit Gewalt hat das aber eigentlich nichts zu tun.

• Wenn man den "gemäßigten" AfD Teil als "zu links" empfindet.
• Wenn man rechtsradikale Politiker gut findet
• Wenn man Menschen aus bestimmten Ländern als "wertvoller" ansieht.

Wenn man sein gegenüber nichtmehr als Menschen, sondern als “asoziales Ungeziefer” wahrnimmt und sich nach einer Zeit des Gleichschritts und der Konformität zurücksehnt