Wie geht ihr mit Lebenskrisen um?
Hallo an Alle und schon einmal großen Dank an die, die sich Zeit nehmen diesen Beitrag zu lesen.
Ich bin Mutter von zwei Kindern, mein Mann ist vor sieben Jahren gestorben. Auch habe ich keine Eltern mehr. In der Stadt in der ich lebe habe ich Freunde und Tante und Onkel.
Das alleine sein macht mir sehr zu schaffen und das alleinige Sorgen um die Kinder ist ab und an sehr anstrengend und beängstigend. Ich habe mich ab und an getraut mal auf die Suche zu gehen nach einem neuen Partner und merke, dass ich nur Schutt und Asche hinterlasse. Bin einfach durch die vielen Schicksalsschläge sehr unberechenbar geworden ( zumindest fühlt es sich so an) oder vielleicht waren es auch einfach nicht die richtigen Männer. Mir geht immer mehr die Leichtigkeit verloren die ich mal hatte und bin eigentlich seit langer Zeit nur noch am kämpfen, dass hier alles zu schaffen.
Was ratet ihr mir? Was bringt,gibt euch Kraft ? Wie geht ihr mit Schicksalsschlägen um?
Ich danke euch schon einmal!
5 Antworten
Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Deine Vergangenheit hat aber Spuren hinterlassen. Das ist völlig normal und natürlich ändert es sich manche Ansichten.
Wie hat mein Hausarzt mal gesagt "Frau Kugel, natürlich sind sie empfindlich. Natürlich sind sie nicht belastbar. Alles andere wäre bei ihrer Geschichte seltsam"
Das ist eine Erklärung. Aber keine Rechtfertigung.
Natürlich besteht das Leben nach einer harten Geschichte aus Skepsis und dass man sich nicht mehr gleich ein X für ein U vormachen lässt. Auf der anderen Seite der Wunsch nach Normalität und auch Naivität. Dass man nicht ständig alles hinterfragt oder in "was ist wenn..." verfällt. Und dazwischen stehst du.
So sehr dich deine Vergangenheit grämt. Du kannst sie nicht ändern. Du kannst und darfst deine Kinder loslassen und in die Welt hinaus schicken. Ja, sie haben auch Vergangenheit. Aber eine andere als du als Mutter. Gestehe ihnen zu, dass sie IHR Leben leben. Mit allen Erfolgen aber auch mit allen Fehlern.
Was die Männer angeht. Du bist krampfhaft fixiert auf ein glückliches normales Leben mit einem Partner. Der deine große lücke in deiner Seele füllt. Etwas, was keiner leisten kann.
Aber genau das macht dich blind. Dieser unbedingte Wunsch, deinen geistigen Hunger zu stillen.
Aber das kann kein anderer. Das kannst nur du selbst.
Es gibt Therapeuten und Trauergruppen. Schau, dass du aus diesem Vergangenheitsloch raus kommst und endlich in die Zukunft leben kannst. Ich wünsch es dir
Tut mir leid für dich.
Meine Eltern sind auch früh gestorben. Ich hatte auch nur meine Oma als Stütze, die ist vor 3 Wochen an Krebs gestorben. Ansonsten hab ich auch keine Familie. Hab nur meinen Mann, zum Glück, und seine Eltern die uns mit den Kindern ein wenig unterstützen. Und ich hab natürlich auch viele Freunde, aber die meisten Arbeiten selber und können mir mit den Kindern auch nicht helfen oder sich oft mit mir treffen zum Reden.
Für mich wäre es auch sehr schlimm, wenn mein Mann sterben müsste.
Ich denk aber dein Selbstwert hindert dich daran, jemand Neues zu finden. Du bist sicher nich so schlecht wie du sagst. Jeder hat mal gute und mal schlechte Tage. Ein Partner kommt mit deinen guten und deinen schlechten Seiten klar, wenn er dich liebt. Du solltest nicht aus Angst, keine neuen Männer kennenlernen. Lass die Männer entscheiden ob sie dich so nehmen wie du bist.
Und du bist ja nicht allein, du hast ja deine Kinder. Und es ist nicht mehr lange dann sind sie erwachsen und hoffentlich vernünftiger und sind dir mehr eine Stütze. Ich kann verstehen, dass es anstrengend ist, alleine 2 Kinder zu erziehen. Aber du bekommst das hin, das schaffen andere auch.
Versuche mehr mit deinen sozialen Kontakten zu unternehmen und die Kinder auch mal anzugeben um was schönes für dich zu machen. Nimm sich wichtiger.
Ja, da gebe ich dir Recht. Das hat etwas mit Selbstwert zu tun. Gut erkannt. Danke🙏
Ich hatte in meinem 68-jährigen Leben auch einige Krisen. Allerdings habe ich mich da immer selbst herausgewunden und herausgezerrt. Und aus jeder einzelnen Krise bin ich gestärkt hervorgegangen, stolz auf mich, das geschafft zu haben.
die Mama meiner besten Freundin wurde von ihrem Partner auch Jahrelang verladen. die ist auch daran fast zerbrochen. Wären die Mädchen nicht gewesen, ich glaube die hätte sich den Strick genommen.
Der Tipp von Verofant ist schon mal sehr gut. So wie ich das sehe hast du zwei sehr gute Gründe weiter zu machen.
Deine Kinder, ins besondere wenn sie Teenager sind können natürlich anstrengend sein aaaaber
- die schönsten Dinge im Leben sind die die dich besitzen, nicht die die du besitzt
- deine Kinder lieben dich, auch wenn das nicht immer so ersichtlich ist!
Du darfst nicht zu hohe Anforderungen, an wen oder was auch immer, stellen, weil "perfekt" gibt es nicht.
Ich kann meine niederschmetternden Schicksalsschläge und Erlebnisse nicht an zwei Händen abzählen, Ja und......scheiß drauf und durchgestartet. Ja, manchmal hat das Zusammensuchen und Aufraffen etwas gedauert, aber ich habe nie aufgegeben und finde das Leben immer noch schön.