Wie die Deutsche Bahn ständig kunden-unfreundlicher wird
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Die Deutsche Bahn (DB) hat im Rahmen ihres sogenannten kleinen Fahrplanwechsels für den Fernverkehr am 15. Juni mehrere preisliche Anpassungen, etwa bei Flexpreistickets und Sitzplatzreservierungen, angekündigt.
Für viel Kritik sorgt die Abschaffung der sogenannten Familienreservierung. Bislang konnten Familien zum Fixpreis von 10,40 Euro Sitzplätze für alle Familienmitglieder reservieren. Das ist nun vorbei. Die Sitzplatzreservierung kostet künftig für jedes Kind extra. Für ein Paar mit zwei Kindern beispielsweise kostet die Reservierung künftig 22 Euro - inklusive Rückfahrt also 44 Euro.
Quelle: https://www.gmx.net/magazine/politik/voellig-falsch-abgebogen-umweltminister-schneider-legt-bahn-41078764 (am 14.6.2025)
6 Antworten
Die DB AG möchte halt am liebsten nur noch Klientel Verkehrsdienstleister für Geschäftsreisende sein.
Wenn das mithilft die Qualität der Bahn zu steigern, sodass die Familien überhaupt in nennenswerter Zahl den Zug nutzen, kein Problem.
notting
Da sehe ich jetzt nicht so das große Problem:
- Gut, nun kostet Hin- und Rückfahrt zu reservieren 44 Euro, statt vorher 20,80 Euro. Macht eine Differenz von [13,20] 23,20 Euro. Ich denke, dass Familien mit zwei Kindern, wenn sie schon Bahn fahren, mit den [13,20€] 23,20€ kein großes Problem haben werden.
- Ich weiß nicht, wie bisher war: Gab es eine Obergrenze bei der Personenanzahl? Aber das nun umgesetzte Konzept "mehr Leute -> höherer Preis" ist in meinen Augen absolut nachvollziehbar und logisch.
- "Kundenunfreundlich" = schlichtweg teuerer?
Ein ICE auf dem Weg von München nach Hamburg musste in Nürnberg stoppen – nicht wegen Technik oder Wetter, sondern wegen Schmutz. Das Bordpersonal erklärte die Weiterfahrt für unzumutbar.
Die ungewöhnliche Begründung des Zugpersonals: Der ICE sei zu verdreckt, um weiterzufahren. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte den Vorfall.
Quelle: https://www.gmx.net/magazine/panorama/zug-stoppt-nuernberg-hamburg-grund-glauben-41070836
Im Artikel steht leider weder, welcher Art Verschmutzung das was noch wer das verursacht hat. War der Zug von außen oder innen dreckig? War er bereits vor Fahrtantritt dreckig, oder haben Fahrgäste randaliert? Gab es Probleme mit den Toiletten?
Ohne diese Informationen lässt sich das nicht bewerten.
Rabatte für bestimmte Personengruppen sind eine gute Tradition, ob es nun die Bahn oder der Staat finanziert - für Familien, Soldaten, Sozialhilfeeempfänger zum Beispiel.
Meinetwegen zahle ich hohe Preise für gute Qualität und Zuverlässigkeit, aber dass es daran mangelt, ist das eigentliche Problem.
Ansonsten ist kunden(un)freundlich relativ. Manche Zugbegleiter sind sehr freundlich und hilfreich, die Anzeigen am Bahnsteig zeigen inzwischen besser an, wo ich einsteigen muss, in welche Richtung der Zug fährt oder ob er außerplanmäßig auf einem anderen Gleis ankommt. Internet und Komfort-Check-In sind auch nicht schlecht. Aber was bringt das alles, wenn man nicht zuverlässig von A nach B kommt?
Mein Eindruck: Die Privatisierung der Bahn war ein gewaltiger Fehler.