Widerspricht der Versuch, Palästina zu befreien, dem Koran?
( Es geht in dieser Diskussion nicht um die aktuelle militärische Auseinandersetzung, sondern um etwas viel Grundsätzlicheres ! )
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Mosab Hassan Yousef, Sohn des Hamas-Mitbegründers Hassan Yousef, der sich schon seit Langem auf die andere Seite geschlagen hat, sagt, dass es niemals ein palästinensisches Volk oder ein Land namens Palästina gegeben hat und dass dies eine Erfindung von Yasser Arafat gewesen ist.
- - > www.youtube.com/watch?v=x5b9tkncKIs
https://de.wikipedia.org/wiki/Mosab_Hassan_Yousef
Diese Aussage abschließend als wahr oder falsch zu bezeichnen, maße ich mir nicht an, nachdem ich beim Überfliegen des Wikipedia-Artikels zum Begriff Palästina festgestellt habe, dass die Thematik äußerst komplex zu sein scheint.
Was ich jedoch gefunden habe, ist eine eindeutige und zudem äußerst überraschende Aussage bezüglich Palästina im Koran, dem Buch der Muslime, die die brennende Frage aufwirft, warum es überhaupt so etwas wie eine Palästinensische Befreiungsorganisation gibt?
„Und nach ihm sprachen wir zu den Kindern Israels: Wohnet in dem Lande (Palästina) [...] " , Sura 17 (al-Isrāʾ), Vers 104
[...] aus dieser Sure geht hervor, dass Palästina den Nachkommen Israels versprochen wurde, der im Koran auch Jakob genannt wurde. Dagegen finden sich in keiner der 114 Suren des Korans Hinweise darauf, die Palästina einem anderen Volk zuschreiben würde. "
https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stina_(Region)#Pal%C3%A4stina_aus_der_Sicht_des_Koran
8 Antworten
Die Frage ist halt, wem dieses ganze Land vorher mal rechtlich gehörte.
Und soweitich mich erinnere, ist auch der Koran grundlegend friedlich ausgelegt.
Nun wird es in Relation zur Bibel aber ganz schwierig, denn diese heilige Schrift ist primär auch auf Frieden ausgelegt.
Die Fehler sind daher nicht in den jeweilihgen Religionsschriften zueinander zu suchen, sondern eher in der militärischen Vergangenheit Eurer Region zum Zeitpunkt vor und nach den Briten & Franzen in den europäisch-arabischen Kriegen. ... eher den europäischen Kriegen mit Ausstrahlung auf Euren Boden.
Aber selbst über Eure yköüfe hinweg gesetzt legten die eheemaligen Kolonialeuropäer(insbesondere die Briten) damals fest, was der neue Staat Israel sein durfte, und wo nicht.
Israel ausradieren geht natürlich nicgt, aber als arbisch-muslimische Interressensgemeinschaft solltet Ihr DAS mal gesammelt vor die UN neu tragen in den Staatsgrenzen und etwaigen Auflagen zum Rückzug der Israelis.
Bitte vergesst dabei dann in solchen Fragen bitte auch das Volk der Kurden nicht. Ich würde die Klärung der Landlosigkeit dieses Volksstammes durchaus mit an die Israel-Frage vor der UN knüpfen.
Jerusalem unstrittig insgesamt dann erst mal komplett unter UN-Verwaltung.
Trotz europäischer altkriegsrechte und Landabtretungsklauseln vor der UN dann mal des Friedens willen auf unsachliche Grenzziehung durch die Briten und Franzen appellieren..
Die Existenz des Staates Israel an sich darf dabei in Grundsätzen aber nicht mehr grundlegend verneint werden bei den Verhandlungen zu unüberschreitbaren Grenzen eines auch arabisch-muslimisch dann anerkannten Staates Israel vor der UN.
Aber selbst über Eure yköüfe hinweg gesetzt legten die eheemaligen Kolonialeuropäer(insbesondere die Briten) damals fest, was der neue Staat Israel sein durfte, und wo nicht.
Glaubst du vielleicht die Araber haben die noch dort verbliebenen Juden um Erlaubnis gefragt, als sie Kanaan eingenommen haben?
Als sie ihre Moschee ausgerechnet auf die Mauern des jüdischen Jerusalemer Tempels gebaut haben?. Es gab ja auch im ganzen Land keinen andern Platz dafür.😊 Die jüdischen Erbauer sollten in der Erinnerung ausradiert werden.
Oder als die Osmanen die Araber vertrieben haben hat da jemand um Erlaubnis gefragt?
Nach dem das osmanische Reich zusammen brach und die Briten das Mandat dort übernahmen gab es sowohl noch Juden als auch noch Araber im Land.
Deshalb war durchaus gerecht, dass das Land aufgeteilt wurde und der allergrösste Teil Jordanien zugesprochen wurde und ein Teil den Palästinensern und eine Teil den Juden.
Es gitb keinen Grund anzunehmen, die Arber hätten mehr Rechte dort , als Juden. Im Gegenteil.
Komm' mal runter von Deinen Aggros.
Britisch-Französich teilten sie bereits nach WW1 diese Region willkürlich untereinander in Kommandanturen (oder wie das hieß) auf. Nach WW2 verhandelten Briten und Franzen neu, wem welche Region fortan unterstand dort.
Zunächst: Ich bin weder Jude oder Israeli noch Araber oder Muslim, sondern ein einfacher Germane...
Und meine Frage ist schlicht und ergreifend: Berufen sich Muslime (?), die das, was sie Palästina nennen, zurecht auf den Koran oder nicht?
... bzw. eigentlich genau andersherum: Handeln sie gegen den Koran also gegen den Willen Allahs ?
Und eine kleine Korrektur zum vorigen Kommentar:
" [...] die das, was Palästina nennen, befreien wollen [...] "
Und durchaus nicht die Frage der Kurden gegenüber der UN auf ebenfalls nationalrechtlich anerkannte Landgebung vergessen.
Ja, du hast recht.
Der Koran hat noch mehr so Stellen, wo hervorgeht, dass nicht die Araber das Land bekommen haben, sondern Israel.
Das sagen auch die Korangelehrten seit Beginn des Koran.
Mosab Hassan Yousef, Sohn des Hamas-Mitbegründers Hassan Yousef, der sich schon seit Langem auf die andere Seite geschlagen hat, sagt, dass es niemals ein palästinensisches Volk oder ein Land namens Palästina gegeben hat und dass dies eine Erfindung von Yasser Arafat gewesen ist.
Es mangelt ihm an Bildung. Das überrascht mich nicht. Hat Israel nicht selbst die Hamas ins Leben gerufen und finanziert?
However,
„ Und nach ihm sprachen wir zu den Kindern Israel s: Wohnet in dem Lande (Palästina) [...] " , Sura 17 (al-Isrāʾ), Vers 104
[...] aus dieser Sure geht hervor, dass Palästina den Nachkommen Israels versprochen wurde , der im Koran auch Jakob genannt wurde. Dagegen finden sich in keiner der 114 Suren des Korans Hinweise darauf, die Palästina einem anderen Volk zuschreiben würde. "
Das was was du machst nennt sich Cherrypicking.
Fangen wir mit der Bibel an:
Gen 17,7 Ich schließe meinen Bund zwischen mir und dir samt deinen Nachkommen, Generation um Generation, einen ewigen Bund: Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein.
Gen 17,8 Dir und deinen Nachkommen gebe ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu Eigen und ich will ihnen Gott sein.
Und jetzt zum Koran:
Sure 2 vers 40: O Kinder Isrāʾīls, gedenkt Meiner Gunst, die Ich euch erwiesen habe! Und haltet euren Bund Mir gegenüber, so will Ich Meinen Bund euch gegenüber halten! Und vor Mir (allein) sollt ihr Ehrfurcht haben.
Sure 2 vers 41: Und glaubt an das, was Ich (als Offenbarung) hinabgesandt habe, das zu bestätigen, was euch bereits vorliegt. Und seid nicht die ersten, die es verleugnen. Und verkauft Meine Zeichen nicht für einen geringen Preis. Und Mich allein sollt ihr fürchten.
42 Und verdeckt nicht das Wahre durch das Falsche, und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr doch wißt!
43 Und verrichtet das Gebet, entrichtet die Abgabe und verbeugt euch (im Gebet) mit den sich Verbeugenden!
Außerdem ist über die Hälfte der Bevölkerung Israels atheistisch und somit nicht mehr Teil des Bundes. Die meisten, die sich noch als Teil des Bundes betrachten, glauben weder an die Offenbarungen des Propheten Mohammed noch an die von Jesus, dem Sohn Marias.
Das heutige Israel ist politisch geprägt und nicht religiös.
Laut dem Koran soll jedes Land erobert werden. Man beruft sich insbesondere auf Sure 9,29:
In Sure 9:29 [17] findet sich schließlich eine direkte Aufforderung zum Kampf gegen die Ungläubigen unter den Ahl al-kitāb: „Kämpft gegen diejenigen von denen, denen das Buch gegeben wurde, die nicht an Gott und den Jüngsten Tag glauben, die das, was Gott und sein Gesandter verboten haben, nicht verbieten, und nicht der wahren Religion angehören, bis sie erniedrigt die Dschizya aus der Hand entrichten.“ Der Kampf gegen diese Gruppe unter den Ahl al-kitāb wird damit begründet, dass diese sich „ihre Gelehrten und Mönche sowie Christus, den Sohn der Maria, an Gottes Statt zu Herren genommen haben“, obwohl ihnen befohlen wurde, nur einem Gott zu dienen (Sure 9:31). Islamische Rechtsgelehrte haben später aus diesem Vers abgeleitet, dass in dem Fall, dass die Ahl al-kitāb die Dschizya zahlten, es nicht mehr erlaubt war, diese weiter zu bekämpfen. [18]
Die damals entwickelte Jihad-Doktrin sieht keinen Frieden vor:
„Jihad“ bedeutet wörtlich „Bemühung“ oder „Anstrengung“. Die islamische Tradition kennt den „kleinen Jihad“ und den „großen Jihad“.
- Der „große Jihad“ ist friedlich. Er bezeichnet das individuelle Bemühen um das richtige religiöse Verhalten gegenüber Gott und den Mitmenschen.
- Der „kleine Jihad“ ist kriegerisch. Er wird auch als „militanter Jihad“ bezeichnet. Er beschreibt den gewalttätigen Kampf zur Verteidigung bzw. Ausweitung des Herrschaftsgebiets des Islam.
Quelle: Islamismus: Entstehung und Erscheinungsformen, Bundesamt für Verfassungsschutz, S. 17
Hinzu kommen problematische Hadithe, Beispiel:
2926 - ... Abū Huraira, Allāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: ”Die Stunde wird nicht kommen, bis ihr gegen die Juden solange kämpft, und bis der Stein, hinter dem sich der Jude versteckt hat, spricht: »Du Muslim, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt, so töte ihn.«“431
Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 250)
Auch wenn Muslime lange Zeit verhältnismäßig tolerant mit Juden umgegangen sind, wurden sie vermehrt ab 1948 aus den islamischen Staaten vertrieben.
Also widerspricht der Koran sich selbst in folgenden beiden Punkten:
- jedes Land soll erobert werden
- Palästina gehört den Juden (siehe mein Zitat in der Ausgangsfrage)
???
Dein zitierter Vers wurde in Mekka offenbart. In Mekka waren die Suren noch nett und versöhnlich:
Es beginnt mit dem Stil, der Sprache: Die eher friedlichen und versöhnlichen Suren von Mekka sind poetisch, meditativ und apokalyptisch. Die Suren von Medina sind in Prosa gehalten, deskriptiv und belehrend.
In die Suren beider Phasen fließen die jeweiligen Konflikte ihrer Zeit ein. Die mekkanischen widmen sich dem Disput mit den heidnischen Arabern. In Medina sind es der Disput mit Juden und Christen und die jeweilige Deutungshoheit der monotheistischen Religionen.
Alle Suren über Rituale, die Vorschriften für das Leben von Frauen, Gesetze und Körperstrafen stammen aus medinischer Zeit.
Alle Suren, die Toleranz und ein friedvolles Zusammenleben predigen, sind dagegen in Mekka oder während der Frühphase von Medina entstanden (wie z.B. Sure 2,256, "Es gibt keinen Zwang im Glauben").
Alle Suren, die Gewalt und Krieg rechtfertigen, stammen aus Medina. Auch hier ist eine Radikalisierung festzustellen. Die Passagen, die den Krieg lediglich als defensive Verteidigungsmaßnahme sehen, stammen aus der ersten Phase. Jene Suren, die die Gläubigen auffordern, sich aktiv gegen alle Ungläubigen zu erheben, stammen aus der zweiten medinischen Phase.
Die Suren, die Juden und Christen loben und ihre heiligen Schriften als Beweise der Göttlichkeit des Koran hervorheben, entstanden in Mekka oder während der Frühphase von Medina. Diejenigen, die Juden und Christen beschimpfen und ihnen vorwerfen, ihre heiligen Bücher korrumpiert zu haben, stammen aus der zweiten Phase von Medina.
In den mekkanischen Suren wird der Engel, der Mohamed den Koran übermittelte, nicht namentlich erwähnt. Er wird ruh amin (der vertrauenswürdige Geist) oder ruh al-qudus genannt, also Heiliger Geist. Erst in den Suren von Medina wird er Dschibril - Gabriel - genannt.
Gleiches gilt auch für Mohamed selbst, der überhaupt nur viermal im Koran namentlich genannt wird. Viel zu wenig verglichen mit Moses, der 136-mal Erwähnung findet, oder Jesus, der auf 25 Nennungen kommt. In den mekkanischen Suren wird Mohamed nur bashir (Bringer der Frohen Botschaft) oder nadhir (Warner, Ermahner) genannt. Die Bezeichnung nabi (Prophet) kommt erst in Medina hinzu.
Quelle: Mohamed von Hamed Abdel-Samad, S. 179-180
Der Film Islam: Was der Westen wissen muss erklärt, wie der Islam damals interpretiert wurde:
Bekommt man diese Begründung denn auch von aktuellen ranghohen Vertretern des Islams, wenn man sie auf diesen Vers hinweist?
Welcher Vers? Es gibt Muslime wie Aiman A. Mazyek, die den Bürgern im Westen Sand in die Augen streuen ("Die Scharia ist mit dem Grundgesetz kompatibel."):
Der in der Ausgangsfrage zitierte Vers, der sagt, dass die Juden in Palästina wohnen sollen.
An dieser Stelle wäre Sand in die Augen streuen (Taqiya) doch gar nicht nötig, wenn man einfach erklärt, dass die Mekka-Verse nicht wörtlich zu nehmen sind bzw. durch die Medina-Verse "upgedatet" wurden.
Also die Frage ist, ob diese von Samad beschriebene Differenzierung auch von den aktuellen Islam-Gelehrten vorgenommen wird (?).
Hamed Abdel-Samad ist ein Islamkritiker, der den Islam so gesehen für nicht reformierbar oder säkularisierbar hält. Denkt man an die vier Rechtsschulen, erkennt man keine Modernisierung usw. Das mit dem Jihad wird natürlich nicht so propagiert, es wäre sonst zu offensichtlich. Intern spricht man über andere Dinge. Nicht alle sind für den Einsatz von Gewalt, lehnen aber die fdGO ab. Sie wollen mehr und mehr Islam haben. Deswegen fordern sie auch viel auf diesen Islamkonferenzen, worüber sich insbesondere Udo Ulfkotte damals aufregte:
https://youtu.be/bJWaR0rCSMA?t=2094 (34:54 - 35:32)
Meine konkrete Frage zu dem Vers wurde nicht beantwortet.
Die Islamgelehrten orientieren sich natürlich nicht an Abdel-Samad. Der Vers entstand wie gesagt in Mekka. Vielleicht habe ich auch deine Frage falsch verstanden.
Die Frage ist:
Welche Rechtfertigung nennen die Islam-Gelehrten angesichts dieses Koran-Verses dafür, dass sie es richtig finden, dass in Palästina gegen Israel/die Juden gekämpft wird? Also wie "interpretieren" sie diesen Vers?
Im Tafsir von Rassoul steht:
Und wahrlich, Wir hatten Moses neun offenbare Zeichen gegeben. Frage nur die Kinder Israels. Als er zu ihnen kam, sagte Pharao zu ihm: ”Ich halte dich, o Moses, zweifellos für ein Opfer des Zaubers.“ (17:101) Er sagte: ”Du weißt recht wohl, dass kein anderer als der Herr der Himmel und der Erde diese (Zeichen) als Zeugnisse herabgesandt hat; und ich halte dich, o Pharao, zweifellos für ein Opfer des Unheils.“ (17:102) Da beschloss er, sie aus dem Lande zu vertreiben; doch Wir ertränkten ihn und diejenigen, die mit ihm waren, allesamt. (17:103) Und Wir sprachen nach ihm zu den Kindern Israels: ”Wohnt in dem Lande; und wenn die Zeit des Jenseits kommt, dann werden Wir euch als eine gesammelte Schar herbeibringen.“ (17:104)
17:101-104 - Moses (a.s.) wurden neun Beweise gegeben, doch Pharao und seine Gefolgschaft leugneten sie. Ibn ‘Abbās erwähnt diese so: Der Stab, die Hand, die Ernteschäden, die Dürre, die Flut, die Heuschrecken, die Läuse, die Frösche und das Blut. (ÜB) Die Juden werden die Angaben bestätigen müssen. Diese Aufforderung bezieht sich offensichtlich auf Vers 104 und erklärt, warum die Geschichte von Moses (a.s.) und Pharao in diesem Zusammenhang erwähnt wurde. Dieser Teil von der Geschichte Moses' und der Kinder Israels ist genau auf die Götzendiener von Makka anwendbar, die den Propheten Muḥammad (a.s.s.) und die Gläubigen aus ihrem Gebiet vertreiben wollten. Ihnen wird gesagt: Wenn ihr euch ähnlich verhaltet wie Pharao, dann trifft euch ein ähnliches Schicksal. Dies soll hier offensichtlich den Gedanken zurückweisen, dass die Kinder Israels aufgrund ihrer Abstammung von Abraham (a.s.) ein "auserwähltes Volk", das a priori für Allāhs Gnade prädestiniert sei. Der Qur’ān weist diesen Anspruch zurück, indem er sagt, dass am Tag des Jüngsten Gerichts die ganze Menschheit zur Rechenschaft versammelt wird und niemand eine privilegierte Stellung hat. (ÜB) (vgl. 7:103, 109, 120, 121, 133, 137; 27:10-14; 28:3 und die Anmerkung dazu).
Quelle: https://islamicbulletin.org/de/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 470-471)
Ansonsten muss man in andere Tafsire gehen. Auf jeden Fall steht in der vorletzten Sure des Koran, dass die "Leute der Schrift" unterworfen werden sollen.
Ellenlange Zitate zu bringen, ohne die Hauptaussage kurz in einem Satz wiederzugeben, ist blöd.
Der Koran ist nicht immer einfach zu verstehen, nicht nur weil er nicht chronologisch angeordnet ist. Tatsache ist jedenfalls, dass die Jihad-Doktrin zu Eroberungen aufruft. Dies gilt erst recht, wenn ein Staat schon mal islamisch war, was auf das Heilige Land ja zutrifft.
Sie berufen sich auf den Jihad sowie auf das Erbe Mohammeds:
https://youtu.be/eRbtjG4mZ4s?t=5657 (1:34:17 - 1:37:20)
Es geht um die Rechtfertigung dafür, warum der in meiner Ausgangsfrage zitierte Vers nicht gilt !!!
Sie könnten ja genau so gut sagen: "Jihad gilt nicht !" - wegen dieses von mir zitierten Verses...
Ich erklärte bereits, dass er in Mekka offenbart wurde. Sure 9,29 und die Überlieferung machen halt alles zunichte, wenn man so will.
Ja, Du erklärtest das bzw. der scharfe Islam-Kritiker Samad.
Meine Frage ist - ich wiederhole mich erneut - was erklären die aktuellen Islam-Gelehrten?
Ich kenne die Gelehrten doch nicht persönlich. Offiziell distanzieren sich viele von Terrorismus und so weiter. Es war damals aber Konsens, dass Sure 9,29 andere Verse abrogiert.
Von persönlich kennen war doch gar nicht die Rede.
Was meinst Du mit "damals" und auf welche Quelle beziehst du Dich? Du zitierst doch so gerne. Da wirst du doch sicher was Schönes für mich haben. :)
Ja:
Bereits in den frühen Werken zum islamischen Recht wurde eine grundsätzliche Zweiteilung der Welt entwickelt, die bis ins 20. Jahrhundert hinein mit Modifikationen Grundlage der Erörterungen war. Dem islamischen Herrschaftsgebiet (dar al-Islam, „Haus des Islam“), auf dem die Normen der Scharia durchgesetzt werden, stand der grundsätzlich als feindlich und rechtlos angesehene Rest der Welt als „Haus des Krieges“ (dar al-harb) gegenüber. Dauerhafte Friedensschlüsse ließ die klassische Doktrin nicht zu, sondern nur zeitlich begrenzte Waffenstillstände im Falle der eigenen Unterlegenheit. Im Übrigen blieb der – von den Schriftgelehrten zweifellos vor allem militärisch verstandene – Einsatz zur Ausbreitung der der Religion (Dschihad) im Sinne der Erweiterung muslimischen Herrschaftsterritoriums religiöse Pflicht einer hierfür hinreichenden Zahl von Gläubigen (fard kifaya). Einschränkungen des Dschihad auf diejenigen von Nicht-Muslimen beherrschten Gebiete, die sich im Konflikt mit der islamischen Herrschaft befanden, konnten sich nicht durchsetzen. Die klassische Lehre bezog sich hierbei nicht auf diejenigen Koranverse, die eine nur defensive Ausrichtung gegen Angriffe erkennen lassen, sondern betrachtete diese durch die „Schwertverse“ in Sure 9,29 ff. als abrogiert (vgl. zur Abrogation oben II.I). Wohl nicht zufällig wurde diese Lehre in der Zeit militärischer Expansion unter den Umaiyaden und den frühen Abbasiden entwickelt.
Die Verse, die zu einem Kampf gegen die "Ungläubigen" bzw. "Bilderverehrer" aufrufen, werden heute allgemein als (nur) auf die heidnischen Mekkaner zu Lebzeiten Muhammads bezogen angesehen. Das vorhandene Schriftmaterial bedarf der Interpretation, wobei die Haltung der Interpreten von entscheidender Bedeutung ist, die maßgeblich von den unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt wurde und wird.
Quelle: Das islamische Recht: Geschichte und Gegenwart von Prof. Dr. Mathias Rohe, 3. Auflage 2011, Seite 149
Der Vers ist eindeutig und wurde "offenbart", als die Arabische Halbinsel bereits erobert wurde.
Wer weiß, ob es Mohammed überhaupt wirklich gegeben hat...
Nein, im Koran wird explizit gesagt,dass das heilige Land befreit werden soll
Nein, kenne den Koran nicht auswendig, aber ich weiß, dass es in einigen Suren um das Volk der Juden geht und deren Leidensweg in Mesopotamien und später Ägypten. Wie die Juden mithilfe Abrahams ins heilige Land Kanaan gefunden haben. Dieses Land solle von den dortigen Herrschern befreit werden. Es wird also nicht gesagt, ob es die Muslime oder Juden tun sollen. Gleiches kann man auch im alten Testament und Thora lesen.
Zu welchem Zeitpunkt ist „vorher“ und nach welchem Recht?!
Das ist falsch. Ungläubigen soll der Schädel eingeschlagen werden. Und Frauen haben im Koran überhaupt keine Rechte.