Was präzise macht den Text des Korans einzigartig?
Unter anderem in Sure 2:23 und 10:28 fordert der Koran auf, würde man ihm nicht glauben, doch eine Sure "wie eine aus dem Koran" vorzubringen. (In Sure 11:13 fordert er redundanterweise 10 Suren, gibt sich in Sure 52:34 aber schon mit einer gleichen Aussage zufrieden). Da der Koran sich da nicht sauber entscheiden kann was der Test sein soll, belassen wir es bei einer Sure.
Was präzise macht also das unkopierbare, übernatürliche prüfbar aus?
Was zeigt nachweislich das Text xy schlechter als eine Sure des Korans ist?
Ohne ein wirkliches Unterscheidungsmerkmal, ist der Test kompletter Unsinn.
4 Antworten
Tjo, gute Frage.
Es gibt immer wieder Webseiten mit den Namen "Sura like it" in verschiedenen Schreibweisen, und was die da produziert haben fand ich richtig gut.
Da stehen je nach Webseite auch Suren in arabisch, die kann ich allerdings nicht lesen. Sind die aber nur ähnlich gut, wie die englischen Suren auf denselben Seiten, dann ist diese Herausforderung des Korans längst bestanden.
btw: Kaffeemahler und DottorePsycho (beides arabische Muttersprachler) meinten, der Koran sei nur in frühen offenbarungen poetisch und blumig. Später offenbarte Verse seien immer mehr direkt, ohne Poesie, quasi fast schon in Befehlsform.
btw: Kaffeemahler und DottorePsycho (beides arabische Muttersprachler) meinten, der Koran sei nur in frühen offenbarungen poetisch und blumig. Später offenbarte Verse seien immer mehr direkt, ohne Poesie, quasi fast schon in Befehlsform.
Deutet eher auf irdischen Verfasser, der gelernt hat sich nicht mal mehr die Mühe zu machen.
Aber warten wir mal ab was kommt, ich gehe mal von Nichts sinnvoles" aus. Ich hab den Eindruck das ist so bei allen kritischen Fragen zum Koran.
Zusätzliches Problem im Koran ist die "Abrogation".
Anfangs wollte Mohammed Christen und Juden für seine Verrücktheiten gewinnen. Aus der Zeit stammen die Verse mit denen er "freundlich" um Christen und Juden warb. Als klar wurde, dass sie ihn nicht als Propheten anerkannten und auslachten, richteten sich seine Predigten gegen die anderen Religionen. Aus dieser Zeit stammen dann die Verse die Christen und Juden verächtlich darstellen und auffordern Ungläubige zu töten.
In guten Koranübersetzungen sind die anfänglichen Verse aus Mekka und die späteren aus Medina gekennzeichnet. Mohammed hat auch eindeutig erklärt, dass die frühen Verse durch die späteren aufgehoben werden. Dafür gibt es in der den Begriff „Abrogation“.
Um die Gewalttätigkeit des Islam zu verschleiern wurden die Verse im Koran nicht chronologisch, sondern nach der Länge der Suren geordnet und nicht extra gekennzeichnet. So können Moslems „Takiya“ betreiben und den Menschen mit den Versen aus Mekka die Friedfertigkeit des Islam vortäuschen, wissen aber genau, dass die gewalttätigen der letzte Wille Mohammeds ist.
Gott sei Dank, beachten die wenigsten Moslems diese von Mohammed und Allah verordnete Abrogation, weil sie ihr Verstand und das Gewissen daran hindert, diese Grausamkeiten umzusetzen und sie versuchen diese Verse mit allen Tricks zu beschönigen.
1. Was meint der Koran mit „Bringt eine Sure wie diese“?
„Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir Unserem Diener offenbart haben, dann bringt eine Sure gleicher Art hervor und ruft eure Zeugen außer Allah, wenn ihr wahrhaftig seid.“ (Sure 2:23)
Das ist eine Herausforderung (taḥaddī), kein Spiel oder poetischer Wettstreit. Die Bedeutung geht über Rhetorik hinaus. Der Koran fordert: Bringt ein Kapitel hervor, das in ALLEN Aspekten (Inhalt, Stil, Wirkung, Tiefe, Prophetie, Rechtssystem, Präzision) mit dem Koran vergleichbar ist.
2. Was macht den Koran unnachahmlich (iʿjāz al-qurʾān)?
Das Unnachahmliche besteht aus mehreren Aspekten gleichzeitig:
a) Linguistische Struktur
- Der Koran bricht bekannte arabische Metrik- und Reimregeln, und schafft einen neuen Stil.
- Er ist nicht Prosa, nicht Dichtung, sondern etwas dazwischen – was im klassischen Arabisch einmalig ist.
- Selbst die besten Dichter der Quraisch konnten das nicht nachahmen – obwohl sie Sprachgenies waren (siehe z. B. al-Walīd ibn al-Mughīra).
b) Inhaltliche Tiefe und Kohärenz
- Themen wie Recht, Glaube, Ethik, Wissenschaft, Gesellschaft in einem kurzen, poetischen, rhythmischen Text, ohne Widerspruch.
- Prophezeiungen, die eintrafen (z. B. Sieg der Römer, 30:2–4).
- Konzeptuelle Tiefe: Man entdeckt neue Bedeutungen beim wiederholten Lesen, selbst nach Jahrhunderten (z. B. in Tafsir-Werken wie von ar-Rāzī oder Ibn ʿĀschūr).
c) Wirkung
- Menschen damals konvertierten beim bloßen Hören.
- Auch heute löst er spirituelle, emotionale oder intellektuelle Reaktionen aus, selbst bei Nicht-Muslimen.
- Kein anderes Buch wurde je auswendig gelernt von Millionen, in einer fremden Sprache, über 1400 Jahre hinweg.
d) Rechtssystem und Ethik
- Aufbau eines kompletten, funktionierenden Gesellschaftssystems in wenigen Jahren, ohne Widerspruch zu grundlegender Ethik oder Spiritualität.
3. Warum gibt es keine Sure, die den Koran übertrifft – nachweisbar?
Weil keine andere Sure:
- dieselbe inhaltliche Tiefe mit sprachlicher Eleganz kombiniert,
- weder wissenschaftlich noch juristisch ins Wanken geriet,
- über Generationen hinweg dieselbe Wirkung zeigte,
- und das in der Ursprungsform (Arabisch) ohne Revision.
Wenn heute jemand sagt: „Ich habe einen Text geschrieben, der genauso klingt“, dann misst er nur phonetische Ästhetik, nicht den ganzheitlichen Maßstab, den der Koran vorgibt.
1. Vergleichbarkeit des Korans
Die Herausforderung des Korans zielt nicht auf irgendein ähnliches Werk, sondern auf eines, das gleichzeitig sprachliche Schönheit, prophetische Tiefe, juristische Klarheit, ethische Weisheit und spirituelle Wirkung in sich vereint. „Vergleichbar“ bezieht sich auf diese Gesamtheit – nicht nur Stil oder Inhalt isoliert, sondern die Kombination aus allem, was den Koran einzigartig macht.
2. Sure 111 (Abū Lahab)
Diese Sure ist nicht einfach nur ein poetischer Text, sondern ein historisch-konkretes Urteil über einen erklärten Feind des Propheten. Sie zeigt Mut und Entschlossenheit in einer Zeit der Schwäche. Inhaltlich kündigt sie das Ende Abu Lahabs an – etwas, das sich trotz seiner Möglichkeiten zur Gegenwehr nie widerlegte. Auch stilistisch fällt sie durch ihre Kürze, Präzision und ihren Rhythmus auf. Gerade ihre klare, ungeschönte Sprache war für die damalige arabische Literatur ungewöhnlich direkt.
3. Reimprosa („Sadj“)
Zwar weist der Koran Merkmale von „Sadj“ auf, doch er geht weit über typische Reimprosa hinaus. Er kombiniert Rhythmus, Wiederholungen, Metaphern, Ermahnungen und Rechtstexte auf eine Weise, die weder klassische Dichtung noch reine Prosa darstellt. Diese Mischung hat kein anderes Werk in vergleichbarer Weise erreicht.
4. Wissenschaft & Widersprüche
Viele angebliche Widersprüche beruhen auf Missverständnissen oder isolierter Lesart. Klassische Gelehrte haben solche Fragen über Jahrhunderte systematisch aufgearbeitet. Die Prophezeiung über den Sieg der Römer (30:2–4) ist historisch dokumentiert und zeigt, wie konkret manche Aussagen sind – keine vagen Andeutungen.
5. Tiefe des Textes
Die Tiefe zeigt sich nicht nur in Gelehrtenkommentaren, sondern auch in der Alltagserfahrung vieler Muslime. Der Koran fordert zum Nachdenken auf, und durch Wiederholung erschließen sich neue Bedeutungen – ein Phänomen, das ihn von vielen Texten unterscheidet. Es geht nicht darum, hineinzuinterpretieren, sondern um das systematische Entdecken von Ebenen, die nicht sofort sichtbar sind.
6. Gesellschaft & Ethik
Der Koran entwickelte ein funktionierendes Gesellschaftssystem in kürzester Zeit. Dabei verankerte er Ethik, Recht, Spiritualität und soziale Gerechtigkeit. Kritik an einzelnen Regelungen ist möglich, aber das übergreifende Konzept war für die damalige Welt revolutionär und wirkt bis heute nach.
Sorry, aber das führt nicht weiter. Alles nur subjektiv, nichts wirklich handfestes. Offenbar ist der Test im Koran kein wirklicher Test, mangels klarer Kriterien.
Ob ein Text handfest ist oder nicht, hängt oft vom Zugang ab. Natürlich ist Wirkung ein subjektives Element – aber wenn ein Text über 1400 Jahre hinweg von Millionen Menschen in einer Fremdsprache auswendig gelernt, täglich rezitiert und spirituell als zentral empfunden wird, ist das mehr als bloß subjektives Empfinden – das ist kulturelle, historische und geistige Wirkung auf Weltniveau.
Die Kriterien im Koran-Test sind durchaus da – Stil, Inhalt, Tiefe, Wirkung, Widerspruchsfreiheit, spirituelle Tiefe. Dass sie nicht so ‘messbar’ sind wie bei einem Mathe-Test, liegt an der Natur dessen, was beurteilt wird: Sprache, Geist, Herz. Und genau das macht es ja zur Herausforderung – weil sie sich nicht rein technisch imitieren lässt.
Wenn du sagst, das sei kein Test – ist das vielleicht weniger eine inhaltliche Kritik, sondern eher ein Ausdruck der Schwierigkeit, sich auf diesen Maßstab einzulassen. Und das ist verständlich. Aber gerade das spricht wiederum für die Einzigartigkeit dieses Textes.
Aber egal, ist ja deine Ansichtssache….schönes Wochen Ende!
Frage Google nach Textinterpretationen. Man kann nach dem Wort, nach der Syntax, nach dem Zusammenhang, nach dem Sinn, nach der Historie.... in einem Text suchen.
Nachdem der Koran ein sehr alter Text ist, der oft abgeschrieben wurde, wir man mit der "wörtlichen Interpretation" nicht sehr weit kommen.
Ich bin eine große Freundin der teleologischen Interpretation.
Schauen wir uns mal die harten Anforderungen an:
Das bringt einen nicht weiter, "vergleichbar" ist schwammig. Und Suren wie diese:
Da hauen mich Inhalt, Stil, Wirkung, Tiefe, Prophetie, Rechtssystem, Präzision nicht gerade vom Hocker. Es wäre schön wenn du an diesem Beispiel mal die einzelnen Punkte durchgehst.
Nun zu deinen anderen Punkten:
Stilbildend waren schon einige Texte.
Es ist Sadj, arabische Reimprosa. 1001 Nacht ist auch darin geschrieben. War wohl zu Mahammeds Zeiten in als Sprache von Wahrsagrn und dergleichen.
Nun, es gab auch Gegenbeispiele die sowas nach gebaut haben und Zeitgenossen fanden es zuweilen wenig beeindruckend (Rhazes z.B.)
Der Koran hat zahlreiche Widersprüche und inhaltliche Fehler.
Nicht eine die ich kenne. Diese auch nicht.
Oder man interpretiert halt mehr rein.
Schwer vorstellbar und maximal ankedotisch.
Tut das nicht jeder text irgendwie?
Tatsächlich schon, da wäre die lateinische Bibel. Andererseits sagt das aber auch nichts über den Inhalt aus.
Nun, ich finde die Ethik miserabel. Das Gesellschaftssystem entspringt auch nicht einer einzelnen Sure
Weil keine andere Sure:
Zweimal subjektiv, wissenschaftlich liegt er öfters falsch, die Wirkung ist halt die eines religiösen Textes und er enthält einige Worte die nicht arabisch sind (obschon er das behauptet).
Also was bleibt an harten Ansprüchen von dir an eine einzelne Sure:
Das ist tatsächlich alles was du an handfesten Punkten lieferst, ein Text in Reimprosa ohne Widersprüche in einer Sprache den man so laut vorliest das es stört.
Da du sehr oft von der Frageebene "Sure" auf die Ebene "Koran an sich" gewechselt hast würde ich mich freue wenn du an obigem Beispiel mal die Punkte an Sure 111 demonstrieren würdest.