Was halten diejenigen, die links eingestellt sind jetzt von Cem Özdemir? Ist er eurer Meinung nach jetzt rechtsextrem?
Cem Özdemir hat ein Gastbeitrag in der FAZ verfasst. Er sprach aus Sicht der Grünen über ein sehr unangenehmes Thema, Migration. Er sprach über Probleme, die durch Migration verstärkt worden sind.
Hier einige Ausschnitte:
„Wenn sie (seine Tochter) in der Stadt unterwegs ist, kommt es häufiger vor, dass sie oder ihre Freundinnen von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft oder sexualisiert werden.“
„Belehrungen kommen gegen Erfahrungen nicht an. Gegen solche Übergriffe hat sie sich, wie viele Frauen, das sprichwörtliche dicke Fell zugelegt.“
„Doch ich spüre, wie sie das umtreibt. Und wie enttäuscht sie ist, dass nicht offensiver thematisiert wird, was dahintersteckt: die patriarchalen Strukturen und die Rolle der Frau in vielen islamisch geprägten Ländern.“
„Dazu gehört zuvorderst das Eingeständnis, dass sich die Asylpraxis des vergangenen Jahrzehnts immer mehr zu einem Recht des Stärkeren entwickelt hat. Es kommen eben gerade nicht nur die Verletzlichsten und Schutzbedürftigsten aus den Krisengebieten der Welt, sondern in ganz überwiegender Zahl die Stärkeren, das heißt junge Männer.“
Im Gegensatz zu den meisten anderen Grünen, hat er das Problem erkannt, aber es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er in der Partei ist, die für diese ganzen Probleme mitverantwortlich ist.
2 Antworten
Ist er eurer Meinung nach jetzt rechtsextrem?
Nein.
Ich weiß dir geht es eher darum, die Aussagen Özdemir in diesem Artikel unter die Leute zu bringen. Und die will ich mal nicht bewerten. Ich gehe einfach mal auf die Feigenblattfragestellung ein:
Cem Özdemir ist in linken Kreisen, völlig unabhängig von diesen Aussagen nicht besonders beliebt. War er auch nie. Du sollte die Frage wenn dann Grünenwähler oder Unterstützern stellen und nicht per se "links Eingestellten." Würde mehr Sinn machen.
Naja, wie eben schon bei Philippus erklärt. Die Grünen werden tendenziell zu sogenannten "Mitte" gezählt. Sie mögen innerhalb dieses Spektrums eher links sein. Aber ein wirtschaftsliberale Partei generell als Teil des linken Spektrums zu sehen, ist gewagt, meiner Ansicht nach.
Allenfalls bei der Grünen Jugend mag das anders sein. Dort steht Kapitalismuskritik und ggf. sogar Gegnerschaft zu diesem deutlich mehr im Fokus. Aber selbst Vertreter der Grünen Jugend sind oft keine "Fans" eines Özdemir.
Grüne sind also keine Linken, sondern Rechte? Wow, ich liebe die Grünen jetzt.
Gründe sind also keine Linken, sondern Rechte?
Wirtschaftsliberalismus und Links verträgt sich halt nicht so gut. Sie sind halt Liberale, das was man tendenziell der sogenannten "Mitte" zuordnet. Im "Mittspektrum" sind sie vielleicht eher links, aber macht sie das im größeren Ganzen zu Linken? Eher nicht.
Wirtschaftsliberalismus und Links verträgt sich halt nicht so gut.
Seit wann sind die Grünen wirtschaftsliberal? Die fordern wann immer es geht höhere Steuern.
Sie sind halt Liberale, das was man tendenziell der sogenannten "Mitte" zuordnet.
Du hast Linksradikale falsch geschrieben.
Seit wann sind die Grünen wirtschaftsliberal? Die fordern wann immer es geht höhere Steuern.
Und die AfD sind keine Wirtschaftsliberalen, weil sie, zumindest auf dem Papier Finanzglobalismus und Freihandel etwas kritischer gegenüber stehen?
Ich denke man muss jetzt nicht jeder Aspekt ein Wirtschaftspolitischen Ausrichtung erfüllen, um letztlich zu diesem gezählt zu werden.
Du hast Linksradikale falsch geschrieben.
DU hast schon harten Kulturkriegsbrainrot, dass du die Grünen ernsthaft als Linksradikal bezeichnen willst. ^^
Im Ernst, wo wollen die Grünen die Marktwirtschaft abschaffen? Hab ich da was verpasst?
Und die AfD sind keine Wirtschaftsliberalen, weil sie, zumindest auf dem Papier Finanzglobalismus und Freihandel etwas kritischer gegenüber stehen?
Ja. Es sind nationale Sozialisten.
Ja. Es sind nationale Sozialisten.
Sozialisten die die Steuern für Unternehmen senken wollen?
Sozialisten die die Steuern für Unternehmen senken wollen?
Steht das im AfD-Wahlprogramm? Was da drinsteht, ist sowieso völlig egal. Interessiert kein AfD-Mitglied. Jeder stellt Forderungen nach eigenem Gutdünken auf. Hinter dem Begriff "Solidarischer Patriotismus" verbirgt sich jedenfalls nichts anderes als ein deutscher Sozialismus. Vielleicht ohne komplette Staatswirtschaft, aber mit dem Staat als übermächtigem Akteur.
Steht das im AfD-Wahlprogramm?
Verklausuliert sicherlich. Nennt sich dann halt "Entlastung für Unternehmen schaffen" oder so. Was z.B konkret. drin steht, ist die Abschaffung der Erbschaftssteuer. Eine wahrlich sozialistisches Anliegen, denke ich. ^^
Hinter dem Begriff "Solidarischer Patriotismus" verbirgt sich jedenfalls nichts anderes als ein deutscher Sozialismus.
Ich glaube nicht, dass der "solidarischer Patriotismus" das Interesse hat die Marktwirtschaft nach sozialistischen Konzepten, ob jetzt als ZVW oder andere Art zu reorganisieren. Das heißt halt nix anders als Marktwirtschaft, aber auf nationaler Ebene, mit Protektionismus, Zöllen usw... Das ist halt einfach ein Konzept für das Kleinbürgertum, dass halt im Gegensatz zu den Großkapitalisten nicht, oder nicht so sehr vom Wirtschaftsglobalismus profitiert.
Ich glaube nicht, dass der "solidarischer Patriotismus" das Interesse hat die Marktwirtschaft nach sozialistischen Konzepten, ob jetzt als ZVW oder andere Art zu reorganisieren.
Bloß so einhegen, bis sie erstickt.
Das heißt halt nix anders als Marktwirtschaft, aber auf nationaler Ebene
Eher amputierte Marktwirtschaft auf nationaler Ebene.
Benedikt Kaiser beschreibt die Grundzüge des "solidarischer Patriotismus" auf diese Weise:
- Schlüsselindustrien und ‑bereiche gehören in öffentliche Hand und werden dem Profitstreben entzogen;
- freies Spiel der freien Kräfte dort, wo möglich – Grenzsetzung durch staatspolitische Intervention, wo nötig;
- Begünstigung kleinerer und mittlerer Unternehmen bei Entflechtung der monopolistischen Strukturen;
- Gewähr freier Konkurrenz in privatwirtschaftlicher Regie in festgesetztem, aber je nach Situation variablem Rahmen;
- Erziehung zur Selbständigkeit statt zur Abhängigkeit;
- ein Primat der Nähe, also der regionalen Wirtschaftskreisläufe als Vorbedingung eines »nachbarschaftlichen Wirtschaftens«.
Abgesehen vom letzten Punkt ist das Ordoliberalismus wie er in der Bonner BRD bereits existierte. Nichts daran ist sozialistisch und auch in der Vergangenheit wurde die Marktwirtschaft damit nicht "erstickt." Es ist genau das was ich sage. Eine auf das Kleinbürgertum, hier als "kleinerer und mittlerer Unternehmen" bezeichnet, zugeschnittenes, weiterhin marktischwirtschaftliches und damit kapitalistisches Konzept, dass keines Falls den Arbeiter als Profiteur dieses Systems im Sinn hat.
Das als sozialistisch darzustellen, ist halt wirklich nur "Staat tut Ding = Sozialismus."
sezzesion.de: Solidarischer Patriotismus – ein Umriß
Mal davon abgesehen, bezweifle ich stark, dass zumindest die aktuelle Bundesführung "so weit" gehen will. Eine Alice Weidel würde ökonomisch vermutlich so oder so die Meloni machen, und sich den Gesetzen des vorherrschenden Neoliberalismus fügen.
Allenfalls bei Höcke mag das anders aussehen.
Das als sozialistisch darzustellen, ist halt wirklich nur "Staat tut Ding = Sozialismus."
Er will Schlüsselindustrien verstaatlichen. Das genügt für mich, um das Konzept als sozialistisch zu bezeichnen.
Die Bahn war noch zu deinen Lebzeiten effektiv ein Staatsunternehmen mit vollständiger Monopolstellung. Wenn im Gegensatz zu vor 94 danach halt mit Profitorientierung. Und mittlerweile ist lediglich die vollständige Monopolstellung etwas aufgeweicht. Ein effektives Staatsunternehmen ist sie halt immer noch.
Wenn du persönlich Sozialismus unbedingt falsch verwenden willst, von mir aus. Aber tun, dann nicht so, als sei objektiv einige Industrien in Staatshand ein Merkmal für Sozialismus. Das kannst du einem Ami verzählen... Aber in Deutschland war das halt schon immer Praxis das in einem marktwirtschaftlichen System bestimmte Industrien in staatlicher Hand liegen. Das hat es nie sozialistisch gemacht.
Ein effektives Staatsunternehmen ist sie halt immer noch.
Ja, extrem effektiv. Die Bahn ist das beste Beispiel, warum der Staat sich aus der Wirtschaft raushalten sollte.
Wenn du persönlich Sozialismus unbedingt falsch verwenden willst, von mir aus.
Es gibt keine objektiv richtige Verwendung des Begriffs "Sozialismus" - auch wenn Dir das als dogmatischem Kommunisten nicht einleuchtet. Und natürlich gebrauche ich den Begriff im politischen Meinungskampf auch in polemischer Absicht. Warum denn bitte nicht?
Aber in Deutschland war das halt schon immer Praxis das in einem marktwirtschaftlichen System bestimmte Industrien in staatlicher Hand liegen. Das hat es nie sozialistisch gemacht.
Nur halb-sozialistisch.
Ja, extrem effektiv. Die Bahn ist das beste Beispiel, warum der Staat sich aus der Wirtschaft raushalten sollte.
Naja Gästzufriedenheit bei der alten Bundesbahn soll ja recht hoch gewesen sein. Wenn du diese also als Marker der Effizienz bemisst, war der wohl erfüllt. Sie war halt nicht profitable. Aber eine Industrie die für den Menschen da sein soll, muss halt auch nicht immer auch profitabel sein würde ich sagen.
Zur Lachnummer die sie heute ist, wurde die Bahn hingegen erst als sie Profit einspielen sollte und dies der Marker der Effizienz wurde. Und in dem Rahmen hast du recht, versagt die Bahn vollständig. Fairerweise bin ich aber auch mit so gut wie keinen Privatanbieter zufrieden. Also in so fern.
Es gibt keine objektiv richtige Verwendung des Begriffs "Sozialismus" - auch wenn Dir das als dogmatischem Kommunisten nicht einleuchtet.
Gut da hast du tatsächlich recht. Aber mit "der Staat Monopolisiert einige Industrien = Sozialismus" wirst du halt außer bei ein paar AfD Boomern und Libertären Außenseitern auch im politischen Meinungskampf kaum einen offenes Ohr finden und eher für nen Spinner gehalten werden. Von mehr akademischen Bewertungen, auch von seinen Gegnern aber wann etwas als Sozialismus zu bewerten ist, will ich gar nicht erst anfangen.
Also auch um deinetwillen wäre es wohl sinnvoll deine, ja offen gesagt eigentlich nicht erkennbare Polemik gegenüber einer besser rhetorischer Finess zu zügeln. Einen H.M. Border für Arme braucht nun niemand. (Ok, H.M. Border ist der H.M. Border für Arme, aber du weißt was ich meine ^^)
Naja Gästzufriedenheit bei der alten Bundesbahn soll ja recht hoch gewesen sein.
Quelle: Trust me, bro.
Aber mit "der Staat Monopolisiert einige Industrien = Sozialismus" wirst du halt außer bei ein paar AfD Boomern und Libertären Außenseitern auch im politischen Meinungskampf kaum einen offenes Ohr finden und eher für nen Spinner gehalten werden.
Da ich die Deutschen größtenteils für völlig bescheuert halte, kann ich gut damit leben, von eben jenen als "Spinner" angesehen zu werden. Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn es anders wäre.
Quelle: Trust me, bro.
Quelle für deine Sozialismus Definition: "alles Polemik." 🤡
Im Ernst, wusste nicht dass das eine Diskussion dieser Art ist, in dem man seine Hörensagen zu Beweisen hat. ^^
Da ich die Deutschen für größtenteils völlig bescheuert halte, kann ich gut damit leben, von eben jenen als "Spinner" angesehen zu werden. Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn es anders wäre.
Mei, dann verbringst du deine Zeit im "politischen Meinungskampf" ja sehr sinnvoll wenn du "weißt" das du niemanden überzeugen kannst. Aber hey, du konntest mir auf den Sack gehen. Das ist doch auch was. ^^
Ja, extrem effektiv. Die Bahn ist das beste Beispiel, warum der Staat sich aus der Wirtschaft raushalten sollte.
Auch so, kleine Berichtigung: ich meinte mit "ein effektives Staatsunternehmen ist sie halt immer noch," nicht dass die Bahn (heute noch) "effektive Arbeit" leistet, sondern dass sie "im Effekt" immer noch ein Staatsunternehmen ist.
Ich meine aber dass war aus dem Kontext meine Aussage herauslesbar. Also entweder ehrliches Missverständnis oder intellektuell unehrlich Verdrehung der Aussage deinerseits. ^^
Aber hey, du konntest mir auf den Sack gehen. Das ist doch auch was. ^^
Kommunisten auf den Sack gehen ist die halbe Miete.
Auch so, kleine Berichtigung: ich meinte mit "ein effektives Staatsunternehmen ist sie halt immer noch," nicht dass die Bahn (heute noch) "effektive Arbeit" leistet, sondern dass sie "im Effekt" immer noch ein Staatsunternehmen ist.
Ich meine aber dass war aus dem Kontext meine Aussage herauslesbar. Also entweder ehrliches Missverständnis oder intellektuell unehrlich Verdrehung der Aussage deinerseits. ^^
Ersteres.
Na passt schon. Fand die Diskussion eigentlich ganz unterhaltsam. Das du dich mit der "Polemik Defens" rauswinden wolltest, hat schon ein bisschen gekickt. :D
Ich will nur wissen, wie die Linken (zu denen auch Grünen gehören, auch nach ihrem Selbstbekenntnis) Özdemirs Aussage beurteilen, nachdem sie ähnliche Aussagen von AfD Politikern als rechtsextrem und Stimmungsmache bezeichnet haben.