Warum wird in vielen Science Fiction Büchern die Gesellschaft als sexlose Gesellschaft dargestellt?

6 Antworten

Sexlos? Nein, den Eindruck habe ich gar nicht. Wobei man aber unterscheiden muss - zwischen Sex und Fortpflanzung. Sex ist unabhängig davon möglich und wird es auch immer geben; er erfüllt einfach ein Grundbedürfnis nach Zärtlichkeit, Nähe und Vertrautheit. Das Fortpflanzung "in vitro" stattfindet, kann verschiedene Gründe haben: Zum Beispiel, wenn Frauen auf Raumschiffen oder in Nuklearkraftwerken arbeiten - mit anderen Worten: an Orten, an denen es zu Unfällen kommen kann, die die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können.

In der Literatur kann man damit verschiedene Dinge verbinden ob sie in der Realität tatsächlich so eintreten würden kann niemand sagen.

  1. Der Staat kontrolliert die Bevölkerungsentwicklung.
  2. Es gibt keine familiären Beziehungen, womit ein entscheidender Einfluss auf die Menschen entfällt.
  3. Der Staat kontrolliert die Bildung, er ist es der bestimmt welche menschlichen Eigenschaften als erstrebenswerte Werte die Menschen beeinflussen.

Am frühen Morgen sind das die Punkte die mir einfallen.

Bei den Filmen, die mir grade einfallen, wo Menschen in künstlichen Gebärmüttern gezüchtet wurden, war der Grund meistens, das man erwachsene Klone züchtet, um

  • Eine Armee aus "bewährten" Kriegern aufzustellen
  • Einem bewährten Angestellten vorzugaukeln, dass er nur aus dem Cryoschlaf aufgewacht ist, um ihn nach einigen Jahren zu töten und durch eine neue Version von sich selbst zu ersetzen
  • Einen optimalen Organspender oder eine Gebärmaschine zu haben (mir fällt jetzt erst auf, dass der Aspekt beim Film "die Insel" gar keinen Sinn ergibt. Warum werden Babys nicht gleich in der künstlichen Gebärmutter gezüchtet?)

Oder man braucht die künstliche Gebärmutter, weil die Lebewesen so sehr genetisch verändert sind, dass sie nicht mehr in einer natürlichen Frau wachsen können würden.

Mir fällt jedenfalls kein Film ein, bei dem man den Eindruck hat, dass der Grund ist, keinen Sex mehr zu haben.

Ich glaube Du verwechselst Reproduktion mit Sex, wobei da ja auch jetzt schon, zum Glück, nur ein loser Zusammenhang besteht.

Jedenfalls fällt mir auf Anhieb keine als sexlos beschriebene Gesellschaft unter den mehreren Tausend gelesenen SF und Fantasy Romanen/Geschichten ein. Ich kenne eher Dystopien, wo die Kontrolle über Reproduktion und sexuelle Beziehungen als Herrschaftsinstrument genutzt wird. Hast Du Beispiele für Romane über asexuelle Gesellschaften?

Mehr oder weniger künstliche Reproduktion, in vitro Befruchtung, Genscreening, künstliche Gebärmutter usw. sind bekannte Themen, aber weit überwiegend eher positiv dargestellt und die zwischenmenschlichen Beziehungen inkl. Sex werden vorausgesetzt. Persönlich würde ich so eine Entwicklung auch sehr begrüßen 😎

Vermutlich glauben die Autoren an eine Weiterentwicklung der Menschheit, die uns über körperliche Bedürfnisse hinaushebt.