Warum nimmt der persönliche Kontakt immer mehr ab und man will daß man fast alles selbständig erledigt?
Ich war letztens bei meiner Oma. Die ist 90 Jahre alt und hat kein Internet und findet sich mit dem Handy nur sehr schwer zurecht. Sie ist es gewohnt in die Bank zu fahren um am Schater Geld ab zu heben. Das machts sie 2 x im Monat. Mit dem Geldautomaten kommt sie nicht zurecht. Da sie privat versichert ist muß sie ihre Belege immer einreichen. Mittlerweile geht das nur noch Online. Früher hatte sie ihre Bögen die sie ausgefüllt hat und mit den Rechnungen eingeschickt hat. Das wollen die nun nicht mehr. Wäre da nicht die Tochter, die ein Notebook hat und alles einscannen kann könnte sie ihre Abrechnungen nicht mehr machen. Früher hatte man noch Kontakt mit dem Finanzamt um Fragen zu stellen. Mittlerweile verweisen die auf ELSTER, was ich nie begriffen habe und zum Glück einen Steuerberater habe der alles für mich macht. Früher konnte man einfach so zur Bank um sich beraten zu lassen. Heute geht ohne Termin gar nichts. Die am Schalter haben null Ahnung und vergeben nur noch Termine. Die Bankfilialen haben nur noch Tageweise und nur für kurze Zeit den Schalter offen. Bei Onlinebanken muß man mittlerweile ewig auf ein persönlichen Kontakt warten und wird zunächst über viele Auswahlmöglichkeiten an Antworten am Telefon durchgeführt..echt zum Kotzen. Selbst der persönliche Ansprechpartner bei der ING konnte nach über 20 Minuten Wartezeit das Problem mit mir nicht lösen. Kündigung ist jetzt unterwegs. Will ich einen Termin beim Arzt muß ich auch ewig in der Warteschlage am Telefon warten. Alles wird automatisiert aus Kostengründen...echt bescheuert. Vor allem die Bürger die noch mit starkem persönlichen Kontakt zum Verkäufer und Betreuer aufgewachsen sind, sind jetzt die leidtragenden. Unsere Jugend kennt ja nichts anderes und ist dran gewohnt. Ich finde die gesamte Industrie wird sich noch zu Tode sparen und braucht sich dann nicht mehr wundern wenn die Bürger mal rebellieren.
Was macht Oma, wenn sie nicht mehr raus kann, wenn sie nicht mehr weiß. Wir haben so viele, bei denen das so ist, die müssen auch gar nicht erst 80/ 90 werden
Ihre Tochter kommt fast jeden Tag...manche haben sogar noch Familie..kaum zu Glauben, daß es sowas noch im egoistischen Deutschland gibt. .
Nein, das ist die Regel, das Kinder das machen müssen oder eben Betreuer - das ist das Problem, ältere Menschen werden systematisch verunselbständigt.
Ja..weil sie nicht mehr können...
9 Antworten
Ich bin noch nicht so alt wie die Oma, mache aber noch kein online Banking. 30 Jahre war meine Postbank keine 10 Minuten entfernt . Die Filiale wurde geschlossen, und das in einem grossem Stadtteil. Jetzt muss Ich in die Innenstadt. Verbinde das mit anderen Besorgungen, z.B.wenn Ich mal bei Galeria esse. Ich bin noch fit, aber leid tun mir die Älteren, die nun weite Wege haben .
Was mir noch viel mehr auf den Sa.. geht ist, dass bei Behörden und Dienstleistern, die man nur sporadisch aufruft, der Zugang alle Nase lang anders gestaltet wird. Immer mit der Begründung die Sicherheit zu erhöhen. Der absolute Knüller ist die doppelte Bestätigung wo man neben dem Läppi noch das Handy braucht um SMS zu bekommen.
Man sollte jemand haben, der einen diese Dinge abnehmen kann, wenn man nicht mehr selbst dazu in der Lage ist.
Heutige 90 Jährige sind die letzte Generation die nicht in jüngeren Jahren mit Handy und Internet Kontakt hatte.
Ich kenne aber auch 80 Jährige die damit gut zuerecht kommen.
Wenn man dement wird, braucht man sowieso auch einen Betreuer.
Und wenn man gerne eine Bank hätte die diese Dienstleistung anbietet, dann muss man dafür bezahlen. So einfach ist das. Vor vielen Jahren wurde Aldi - Albrecht reich mit dem Konzept des Discounters. Alles auf Paletten, reduzierte Vielfalt, aber billig.
Die Tante Emma Läden sind ausgestorben, nicht weil der böse Aldi das so wollte, sondern weil die Kunden den Aufpreis nicht zahlen wollten für den Laden, wo man mit Namen angesprochen wurde, und über die Ladentheke bedient wurde.
Und so sind auch Bankfilialen ein Auslaufmodell. so ist das eben ...
Überall wird gespart, Schalter und Kassen werden geschlossen oder die Öffnungszeiten sehr stark eingeschränkt. Ich mache auch kein Online Banking, für die Monatsrechnung auf Papier bezahle ich - bei den riesigen Überschüssen und Boni der Banker - monatlich eine Gebühr. In den Geschäften fehlt oft das Personal mit einer guten Ausbildung.
Das muss deine Oma auch nicht mehr verstehen, dafür gibt´s eben Familie!
Ich bin 70 und habe seit letztem Jahr, doch auch schon, eine Karte meiner Bank. Hab immer genug Bargeld in der Tasche gehabt. Es war nicht nötig. Geldgeschäfte hat immer meine bessere Hälfte gemacht. Müsste ich das selbst erledigen, hätte ich ein Problem. Das meine Tochter lösen müsste.
Aber so ganz kann ich einiges nicht nachvollziehen. 2 Brötchen mit Karte zahlen?? Am Parkautomaten, wegen 40 Cent versuchen mit dem Handy zu bezahlen- was natürlich nicht funktionierte! Die Schlange war auf 10 Leute angewachsen und wurde langsam aggressiv. Der Jugendliche hat dann seine Karte benutz, um eventueller Gewalt vorzubeugen! Gut das er sich nicht festgeklebt, hat am Automaten!
Die Lernfähigkeit ist mit zunehmendem Alter eben eingeschränkt. Das Gedächtnis lässt nach. (wie ging das noch gleich ?)
Obwohl mein ganzes Leben im Zeichen der Technik stand und wir den ersten PC 1992 mit Internet da stehen hatten ! Wir sind nicht ganz so zurück, wie manch anderer. Aber trotzdem hätte man gern auch eine Bezugsperson, ein Gesicht, an den man sich wenden kann, Vertrauen hat!
Die Menschen, die das nicht verstehen, werden auch mal 70/80 sein und Hilfe brauchen!
Euch allen das Beste für 2025
Ich habe mich zu 100% nur um meinen Job gekümmert. 1982-86 hab ich im Ruhrgebiet Computerwartung und Industrieelektronik repariert. Ebenso elektronische Orgeln. Meine Bankgeschäfte, seit Jahren Online, macht meine Frau. Bargeld hatte ich immer genug dabei, durch Schwatzarbeit. Bei täglich 10-12 Std. Arbeit, ist man froh sich nicht darum kümmern zu müssen.
Vor 1 1/2 Jahren hatte meine Frau einen wahrhaft schweren Hinterwandinfarkt, den sie knapp überlebte, aber Monate ausfiel. Das war der Punkt, der Auslöser. Mittlerweile ist alles eingerichtet an meinem PC und Handy.
Ich bin auch deine Generation und mit den ersten PCs aufgewachsen bzw. haben damit mein Geld verdient. Und ich wundere mich, das du technikaffin bist und ohne Karten und Onlinebanking zurecht gekommen bist. Meine erste Kreditkarte hatte ich 1986 und Online Banking seit den 90gern, damals noch BTX. Aber es ist nie zu spät, mein Vater ist 1994 in den Ruhestand gegangen und hat dann erst sich mit dem PC beschäftigt mit 65 .. und hat bis an sein Lebensende seine Bankgeschäfte online gemacht. Es geht also ...
Und die Kleinstsummen: geht ohne PIN und Wechselgeld, ich habe mittlerweile gar kein Porteponnai mehr dabei normalerweise. Auch keine Karte. Handy ans Terminal halten, Tschüss. Ich fand es immer ätzend, besonders an Automaten, wie Parkhaus oder S-Bahn. Kleingeld nicht passend, 50 Euro Schein nimmt er nicht, mein Zehner ist zu verknittert, und dann wechselt er den 20ger den mir ein anderer Kunde gewechselt hat, gegen einen Sack 1 und 2 Euromünzen.