Warum ist Habeck so unbeliebt?
Ich bekomme nicht viel mit von Habeck, nur:
- Er hat eine sehr gute Rhetorik
- Ist unbeliebt, weil er wohl schlechte Politik macht
Was genau hat er denn als Wirtschaftsminister vergeigt? Und war das wirklich alles ihm geschuldet oder aus der vorigen Regierung?
Bitte nur sinnvolle, am besten belegte Antworten. Merci
6 Antworten
Obwohl er sich rhetorisch sich recht geschickt präsentiert, zumindest ab und an und zahlreiche Maßnahmen zur Energiewende und wirtschaftlichen Stabilität umgesetzt hat, stößt seine Politik auf Widerstand. Seine Wirtschaftsmaßnahmen, wie etwa die Förderung erneuerbarer Energien, haben nur bedingt wirtschaftlichen Aufschwung gebracht, hinzu kommen steigende Unternehmensinsolvenzen und eine schwächelnde Konjunktur, was viele Wähler enttäuscht.
Auch politische Differenzen innerhalb der Ampel-Koalition, insbesondere zwischen Grünen und FDP, haben seine Position geschwächt. Beispielsweise fühlen sich einige Liberale von den geplanten Steuermaßnahmen und der zunehmenden Bürokratie eingeschränkt. Obwohl Habeck entscheidende Schritte zur Energiesicherheit während der Energiekrise 2022 eingeleitet hat, werden aktuelle wirtschaftliche Schwierigkeiten oft ihm zugeschrieben, selbst wenn viele Probleme auch aus früheren Regierungskonstellationen stammen.
LG aus Tel Aviv
Vorweg, ich bin kein Freund der Grünen und kein Habeck Fan, aber, seine Rhetorik ist wirklich gut, ausgewählt und dediziert.
Er bleibt in Diskussionen sachlich und ruhig, sowie beim Thema, kann dieses erklären und so darlegen, dass es sogar eine Werbetafel kapiert.
Seine Politik finde ich auch per se nicht schlecht, leider wird er halt von allen möglichen Leuten boykottiert, bzw. quer geschossen, sodass nichts voran geht und dann gibt man "den Grünen!!1!!11" einfach wieder die Schuld.
Danke für Ihren differenzierten Kommentar, obwohl sie persönlich kein Fan sind. Find ich super 👍
Er vertritt halt eine Wirtschaftspolitik, in der der Staat sehr stark in die Wirtschaft eingreift, die Wirtschaft aktiv steuert, Vorschriften macht, die Wirtschaft aktiv umbaut, der Staat die Wirtschaft lenkt. Wenn man so will, hat das leichte Anklänge von Planwirtschaft wie man es aus dem Sozialismus kennt.
Das kommt bei Menschen die eher wirtschaftsliberale Ansichten haben, oder die eher eine klassische Marktwirtschaft im Sinn haben halt nicht gut an.
Ich bin absolut kein Grünen-Wähler (ziemlich genau das Gegenteil davon), aber wieso ausgerechnet Habeck so im Fokus steht verstehe ich aber auch nciht. Von den wichtigen Posten (Innen, Aussen, Wirtschaft, Verteidigung, Finanzen, etc.) sehe ich ihn jedenfalls nicht ganz oben auf meiner persönlichen Versager-Liste. Wenigstens hat er sich, so mein Eindruck, ernsthaft bemüht, im Gegensatz zu z.B. einem gewissen Kanzler der eigentlich irgendwie... gar nichts gemacht hat.
Hm, ja, das verstehe ich. Es müssen ja nicht mal die großen Unternehmen sein. Von überall hört man Unzufriedenheit über die Bürokratie in Deutschland. Aber war das in der vorigen Regierung anders? Und wenn ja, was?
Aber war das in der vorigen Regierung anders?
Naja, die vorherige war halt deutlich wirtschaftsnäher, also eher freie marktwirtschaft mit weniger staatlicher Einmischung.
Meine Vermutung für die breite Bevölkerung ist eher eine andere: Ja, die Menschen waren auch mit der vorheringen Regierung unzufrieden. Nach 15 (oder so) Jahren mit immer der gleichen Regierung hat man von dieser auch nicht mehr viel erwartet. Also hat die Bevölkerung diese nach 15 Jahren abgewählt und ein linkes SPD-Grünen-geführte Regierung gewählt in der Hoffnung dass jetzt alles besser wird. Schließlich haben die über Jahrzehnte gesagt sie würden alles anders machen, versprochen alles zu modernisieren, die Bürokratie abbauen usw.
Die Realität sieht aber anders aus. Wirtschaft ist im Arsch, digitalisierung genauso schrott wie vorher, Bürokratie eher noch schlimmer als vorher, der Staat genauso ineffizient wie vorher. Denke die Erwartungshaltung war einfach eine ganz andere. Wenn man viel verspricht, hohe Erwartungen weckt - die dann alle nicht erfüllt werden kommt das einfach sehr schlecht an. Da wählt man lieber wieder jemanden bei dem man weiß was man wählt und was man bekommt.
So meine Theorie.
Ist er wirklich so unbeliebt oder ist das die Botschaft seiner politischen Gegner (Mitte-Rechts und Rechte), die ihn als Inkarnation linken Gedankengutes sehen?
Ich durfte Habeck erleben, bevor er in der Regierung war. Ein eloquenter Redner (es geht hier nicht nur um "Rhetorik") und eine Persönlichkeit mit einer positiven Ausstrahlung. Zudem jemensch, der alles sauber verargumentiert, dabei verständlich bleiben möchte und den Dialogpartnern immer Raum für eigene Äußerungen und im Besonderen gegensätzlicher Ansichten lässt.
Ich befürchte, dass er eher "verteufelt" wird, weil er einige, für Deutschland dringend notwendige Transformationen angeht, von denen sich einige Deutsche aber auch aufgrund der Polykrisen (Klimawandel, Russlandangriffskrieg, einbrechender Automarkt, …) verunsichern lassen.
Ich denke, dass Habeck sich hier gut verständlich machen und im politischen Diskurs gefundenen Lösungen auch gut umsetzen könnte, doch leider gibt es Verräter in den eigenen Reihen (FDP und der unfertig durchgestochene Entwurf des Heizungsgesetzes) und den Lärm der ewig Gestrigen und der Rechten.
Anfängs war er wohl etwas naiv in seiner norddeutschen Art und die konzerne haben ihn vollkommen ausgenutzt beim beraten und schreiben von gesetzten.
Das hat ihm so ziemlich das Genick gebrochen seit dem wird nur noch auf ihm Rum gehackt.
Es gab noch andere unschöne Dinge die waren aber meist Alternativlos..
Auch wird ihm viel angelastet was gar nicht in seinem Einfluss steht
Vielen Dank und liebe Grüße nach Tel Aviv - sind Sie dort arbeitsbedingt, wenn man fragen darf? Passen Sie auf sich auf, gerade nach dem Raketenangriff auf den Flughafen!