Wann ist eurer Meinung nach ein staatlicher Eingriff in die Wirtschaft berechtigt?

8 Antworten

Der Staat sollte immer - bei fehlenden Arbeitsplätzen - eingreifen. Und zwar direkt und ggf. mit Übernahme der Unternehmen in Staatseigentum. Aus dieser Idee wurde auch der Haushaltstechnische Begriff des "Sondervermögens" einst geboren.

Heute wird der Begriff "Sondervermögen" von ausländischen Unternehmensberatungsfirmen, mangels historisch-deutschen Haushaltsverständnis als Hintertüre benutzt, um einen mehrmals in verfassunsgwidrigem Zustand befindlindlichen Bundeshaushalt, ohne Festnahmen per Megaschulden-Aufnahme - nochmals am Volks-Souverän vorbei zu schmuggeln.

Aber wieder zum Thema:

Die "Agentur für Arbeit" ist nur noch eine Arbeits-Verhinderungs-Einrichtung. Ein parteibuchliches Bürokratie-Schranzen-Gehäuse.

Staatliche Unternehmen fehlen seit der Privatisierungswelle durch Kohl, weshalb es mit der Post, Bahn und Telekom auch weiter leistungsmäßig berg ab geht.

Mercedes-Benz war jahrzehntelang staatlich subventioniert, war ein Quasi-staatlich grundfinanziertes Unternehmen... und dieser Umstand wurde erst durch die EU und seine Subventionierungsverbote aufgegeben.

Heute haben sich die Partei-Bonzen selbst die Aufsichtsrats- und Beiratsposten zur Beute gemacht und labern pauschal daher -

"Der Staat hat die Richtlinien zu setzen und die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Ein DIREKTER Eingriff ist unerwünscht."

Verstehen sich dabei nicht als zum Staat gehörig... meinen Sie würden für deren primäre Keksvernichtungsaufgabe in Sitzungen irgendwas sinnvolles "nicht-staatliches" abliefern.

Fazit:

Mit so einer Schubladen-Mentalität geht das Land vor die Hunde... besonders die Arbeitsplätze. Ludwig Erhard würde sich im Grab umdrehen.

Wann ist eurer Meinung nach ein staatlicher Eingriff in die Wirtschaft berechtigt

Wenn es um Grundversorgung oder staatliche Aufgaben geht:

  • Wohnraum
  • Energie
  • Lebensmittel
  • Verkehr
  • Sicherheit
  • Bildung
  • Gesundheit
  • ...

Alex

Immer dann, wenn es Marktversagen zu verhindern gilt und die persönliche Freiheit bedroht ist.

Oft steht das im Zusammenhang mit

  • negativen externen Effekten (z.B. Umweltverschmutzung)
  • positiven externen Effekten (z.B. Bildung, Impfungen)
  • Monopol-/Kartellbildung

Aber auch soziale Gerechtigkeit spielt hier eine wichtige Rolle. Eine freie Marktwirtschaft sichert nicht automatisch, dass jeder gleich Zugang zu Bildung und Aufstieg hat (Chancengerechtigkeit) und dass jeder Zugang zu Grundversorgung hat (Bedarfsgerechtigkeit).


TomBraunschweig  24.04.2025, 18:10

Die Frage lautet nicht "Wo?", sondern "Wann?".

Deine Antwort müsste also nicht "überall" sein, sondern: Immer.

IanXY  24.04.2025, 19:00
@IanXY

Aber ich will mal nicht so sein. Gerne habe ich das grammatikalisch unsaubere Adverb in meiner Antwort angepasst.

TomBraunschweig  24.04.2025, 19:00
@IanXY

Ja, Du hast die Frage "Wo?" beantwortet. Die wurde hier aber nicht gestellt. 😇

IanXY  24.04.2025, 19:01
@TomBraunschweig

Danke für den Hinweis. Ich hoffe du kannst meiner Antwort jetzt mehr Sachgehalt abgewinnen.

TomBraunschweig  24.04.2025, 19:09
@IanXY

Gerne! Wann gilt es denn nicht, "Marktversagen zu verhindern"?

Und wann ist Deine Freiheit nicht bedroht?

Wann ist meine Freiheit nicht bedroht?

IanXY  24.04.2025, 19:14
@TomBraunschweig

Es gilt nicht, Marktversagen zu verhindern, wenn der Markt nicht versagt.

Deine Freiheit ist dann nicht bedroht, wenn deine Freiheit nicht bedroht ist.

TomBraunschweig  24.04.2025, 19:40
@IanXY

Der Markt versagt jeden Tag.

Und an jedem Tag ist meine Freiheit bedroht.

Ich bin Sozialist udn Anarchist - also Eingriffe ja (die Produktionsmittel sollten in der Hand der Arbeiter bzw. öffentlichen Hand sein) - Staatlich hingegen eher so Semigeil, da zöge ich z.B. eine gewerkschaftliche Kontrolle o.ä. vor...

Nie, weil Eingriffe immer auf Zwang, Raub und Gewalt beruhen. Anderweitig kann der Staat nicht eingreifen. Sowohl Zwang, Raub und Gewalt (keine Selbstverteidigung sondern Angriff) sind meiner Meinung nach nie in Ordnung.